Abschied von Süle und Rudy

Sieben Jahre lang schnürten sie für die TSG die Fußballschuhe: Nun zieht es zwei Hoffenheimer Leistungsträger nach München

21.05.2017 UPDATE: 22.05.2017 06:00 Uhr 1 Minute, 36 Sekunden

Sichtlich gerührt: Niklas Süle (l.) und Sebastian Rudy (r.) zum Abschied. Foto: APF

Von Matthias Kehl

Sinsheim. Als Niklas Süle nach seinem letzten Heimspiel von der Südkurve der TSG-Fans mit lautstarken Sprechchören gefeiert wird, hat "Hoffes" Abwehrhüne schon ein wenig mit sich zu kämpfen. Nach siebeneinhalb Jahren und 117 Spielen für 1899 verlässt ein absoluter Publikumsliebling den Verein Richtung München. "Es sind gemischte Gefühle", erklärte der 21-Jährige nach Spielschluss: "Hoffenheim ist auch mein zu Hause geworden. Ich bin traurig, aber auch stolz auf unsere Saisonleistung."

Mit ihm von Bord geht auch Sebastian Rudy (27), der in sieben Jahren 212 Einsätze für die Kraichgauer verbuchte. "Ich persönlich habe hier auch Tiefen erlebt, die wir allesamt gemeistert haben", berichtete der Kapitän rückblickend, den es wie Süle zum Branchenprimus nach Bayern zieht. Die beiden dienstältesten TSG-Spieler verlassen den Klub nach der bis dato erfolgreichsten Spielzeit der Vereinsgeschichte.

Als die TSG am 34. Spieltag der Saison 2012/2013 in Dortmund sensationell 2:1 in Führung geht, kommt der damals 17-jährige Süle zu seinem zweiten Bundesliga-Einsatz und rettet den überlebenswichtigen Sieg mit über die Ziellinie. Süle und Rudy hielten auch bei den Relegationsspielen 2013 gegen den 1. FC Kaiserslautern für "Hoffe" die Knochen hin. "Diese Erfahrungen nehmen wir mit", erklärte Mittelfeldmann Rudy und fügte an: "Heute sehen wir, dass es auch besser laufen kann. So ein Abschied mit Europa ist genial."

In ihrer Zeit im Kraichgau reiften beide zu Nationalspielern und wurden von Bundestrainer Joachim Löw für den diesjährigen Confed-Cup (17 . Juni bis 2. Juli) berufen. "Die TSG kann auch im kommenden Jahre wieder überraschen", mutmaßte Niklas Süle nach dem Saisonfinale gegen den FC Augsburg.

"Beide haben viel dazu beigetragen, dass es die erfolgreichste Saison Hoffenheims ist", ließ Julian Nagelsmann verlauten. Während Süle bei der TSG eine kontinuierlich gute Entwicklung durchmachte, lief Sebastian Rudy vor allem in dieser Spielzeit zur absoluten Topform auf und sorgte bei den "Nagelsmännern" insbesondere für die Balance zwischen Defensive und Offensive. Seine bisher stärkste Spielzeit im Kraichgau bescherte dem vielseitig einsetzbaren Mittelfeldspieler ein Angebot des FC Bayern, die den 26-Jährigen ablösefrei verpflichteten. Für Verteidiger Süle muss der Rekordmeister indes eine Ablösezahlung aufbringen, die sich auf mindestens 20 Millionen Euro belaufen soll.

Süle und Rudy hinterlassen bei der TSG Hoffenheim in jeglicher Hinsicht große Lücken. Neben ihren sportlichen herausragenden Leistungen sind sie die dienstältesten Spieler im Kader. Der gebürtige Frankfurter Süle, mit 17 Jahren und acht Monaten jüngster Bundesliga-Debütant der TSG, wird seit seinem Premieren-Treffer gegen den FC Bayern im November 2013 auch als jüngster Bundesliga-Torschütze des Kraichgauklubs geführt. Für die Ewigkeit?

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