1899 Hoffenheims "Flick-Affäre"

Eine "infame Unterstellung"?

TSG-Gesellschafter Hopp will nur "Vorschläge" gemacht haben - Trennung von oder Neustart mit Flick?

12.02.2018 UPDATE: 13.02.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 20 Sekunden

Dietmar Hopp. Foto: APF

Sinsheim. (nb) Alexander Rosen musste nicht lange überlegen, schien fast schon dankbar, danach gefragt worden zu sein: Ob es einen Kommentar vom Hoffenheim-Manager zum angeblichen Zerwürfnis zwischen TSG-Mehrheitseigner Dietmar Hopp und Geschäftsführer Sport, Hansi Flick, geben würde, wurde Rosen nach dem 4:2 gegen Mainz von der RNZ gefragt. Schließlich war Flick am Samstag erneut nicht im Stadion, verpasste den ersten Erfolg der Rückrunde. "Ja, da gibt es einen Kommentar", sagte Rosen im Bauch der Rhein-Neckar-Arena in aller Deutlichkeit: "Und zwar, dass es absoluter Unfug ist - gerne noch einmal: absoluter Unfug -, dass es im Hintergrund einen Machtkampf, einen Streit, eine Auseinandersetzung oder was auch immer gab."

Die Spekulationen um ein vorzeitiges Ende des erst im Juli 2017 begonnen Flick-Engagements in Hoffenheim hat freilich auch Rosen nicht beenden können. Im Gegenteil: Die Bild, die in der vergangenen Woche den Stein ins Rollen gebracht hatte, legte nach, hielt an der Einschätzung fest, Flick sei Opfer einer "internen Intrige" geworden, bezeichnete Rosens Dementi gar als "die Lüge der Liga". Dies rief TSG-Boss Dietmar Hopp auf den Plan. Gegenüber dem Fachmagazin kicker wehrte sich der 77-Jährige "entschieden gegen die infame Unterstellung, Alexander Rosen erzähle die Unwahrheit". Hopp bestätigte, dass es ein Treffen zwischen Flick und ihm gegeben habe, dessen Inhalt nur die beiden daran Beteiligten gekannt hätten. Es seien Überlegungen diskutiert worden, wie man das Wissen und die Beziehungen von Flick im Fußballgeschäft für die TSG optimiert einsetzen könne. Hopp: "Warum daraus ein Machtkampf gemacht wurde, ist mir schleierhaft."

Wann und ob Flick seine Arbeit als Geschäftsführer wieder aufnehmen wird, ließ indes auch er offen. Zumindest hatte der TSG-Gesellschafter eine Erklärung, warum sein Geschäftsführer ausgerechnet in einer sportlich schwierigen Phase Urlaub mache: "Wir haben vereinbart, dass sich Hansi Flick erst einmal die Zeit nehmen soll, die er braucht, um sich Gedanken über meine Vorschläge zu machen und wir uns im Anschluss wieder zusammensetzen."

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Das legt die Vermutung nahe, dass es tatsächlich zumindest unterschiedliche Auffassungen über Flicks Wirkungsbereich gibt. Eine verfahrene Situation mit unklarem Ausgang: Trennung oder Neustart? Fest steht nur: Letzteres wäre die weitaus größere Überraschung.

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