1899 Hoffenheim

Kramaric ist gegen Schalke zurück im Kader (Update)

Aber sein Comeback ist noch unsicher. Gibt es einen Festakt gegen die "Wagnerianer"?

18.10.2019 UPDATE: 18.10.2019 19:29 Uhr 3 Minuten, 10 Sekunden

Bisher ein Testspieleinsatz: Andrej Kramaric (l.) beim 3:0 gegen Eintracht Braunschweig am 13. Juli in Sattelbach. Ende August ließ sich der Kroate dann am Knie operieren. Foto: AFP

 Von Joachim Klaehn

Zuzenhausen. Die lange Wartezeit scheint ein Ende zu haben: Andrej Kramaric (28) kehrt am Wochenende in den Kader der TSG 1899 Hoffenheim zurück und avanciert, zumal nach dem bedauerlichen Ausfall von Stürmerkollege Ishak Belfodil (27), zum Hoffnungsträger. Vor dem späten Sonntagsspiel (18 Uhr/Sky) gegen den FC Schalke 04 bestätigte Cheftrainer Alfred Schreuder die gute Nachricht: "Das stimmt, Andrej ist wieder fit und wird im Kader stehen."

Ob es freilich zu einem Comeback für den technisch versierten Kroaten schon gegen die Schalker "Knappen" reicht, steht auf einem anderen Blatt. Ein Reinrutschen in die Startelf-Formation sei grundsätzlich "eine Möglichkeit. Aber normalerweise haben wir das nicht gemacht mit Spielern, die wegen einer Verletzung Monate lang weg waren", so Schreuder weiter.

Der 46-jährige Niederländer stimmte derweil eine Lobeshymne auf seinen Topstürmer an, der mit 50 Bundesliga-Treffern zugleich "Hoffes" Rekordschütze vor Sejad Salihovic (46), Vedad Ibisevic (43) und Roberto Firmino (38) ist. "Andrej ist ein besonderer Spieler, einer der besten, den die TSG überhaupt gehabt hat. Ich bin froh, dass er noch bei uns ist. Jeder Fußballtrainer will einen wie Kramaric in seiner Mannschaft haben", konstatierte Schreuder am Freitag.

Vor allem die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache. Seit Kramaric im Januar 2016 von Leicester City aus der englischen Premier League in den Kraichgau wechselte, zunächst auf Leihbasis, lässt sich der TSG-Erfolg an den Leistungen des gebürtigen Zagrebers festmachen. Mit Kramaric sammelte Hoffenheim im Schnitt 1,64 Punkte (49 Siege, 38 Remis, 26 Niederlagen), ohne ihn lediglich 0,95 Punkte (10/12/22). In 113 Bundesliga-Spielen brachte es der Vize-Weltmeister von 2018 nicht nur auf 50 Tore, sondern darüber hinaus auf 24 Assists. Insofern lässt sich Schreuders Bewertung für den manchmal egoistischen Stürmer-Star nachvollziehen.

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"Andrej ist ein besonderer Spieler": Hoffenheims Trainer Alfred Schreuder. Foto: APF

Selbstverständlich möchte der Dorfverein den Schwung aus München mitnehmen. Vor der Länderspielpause hatten die Schreuder-Schützlinge einen wertvollen, noch dazu historischen 2:1-Auswärtscoup beim FC Bayern gelandet. Das überraschende Erfolgserlebnis beim Branchenkrösus sollte die Hausherren im Kräftemessen mit den Königsblauen beflügeln. "Es ist extrem wichtig, dass die Art und Weise unseres Spiel dann auch mal belohnt wird", zeigte sich der TSG-Coach erfreut über die Trendwende in der Isarmetropole.

Diese gilt es gegen den Revierklub zu bestätigen. Schalke ist nämlich auf dem besten Wege, ein Seuchenjahr und Rang 14 am Ende der Saison 2018/19 vergessen zu lassen. "Sie haben ein klares System, David Wagner macht das sehr gut", zollt Schreuder den Gästen aus dem tiefen Westen Respekt.

Beide Seiten erwarten eine offene, attraktive, stürmische Partie, wenngleich bei der TSG Samassékou, Zuber, Belfodil und Nordtveit definitiv ausfallen werden, und ein Einsatz von Florian Grillitsch (erlittene Innenbandzerrung in München) fraglich ist. Zuversichtlicher gab sich Schreuder im Fall von Dennis Geiger (Muskelverletzung). Gewissheit sollen die beiden Trainingstage bis Sonntag geben. Nicht zu motivieren braucht Schreuder Sebastian Rudy (von Schalke an die TSG ausgeliehen), und der ehemalige TSG-Jugendtrainer David Wagner seinen Stürmer Mark Uth, der seinerseits von 2015 bis 2018 in Nordbaden effizienter (29 Tore) als bislang am Berger Feld agierte.

Vor dem 23. Liga-Aufeinandertreffen wird bei "Hoffes" Manager Alexander Rosen volle Konzentration gefragt sein. Der 40-Jährige ist am Samstag bei der Frankfurter Buchmesse zu Gast. Als Teilnehmer einer Gesprächsrunde mit dem Titel "Persönlichkeitsentwicklung im Profifußball - mehr Traum als Wirklichkeit?" weiß Rosen sicherlich eine Menge über den Ausbildungsstandort Hoffenheim/Zuzenhausen zu berichten.

Ein Dreier gegen Schalke Nullvier im Flutlichtspiel tags darauf würde das Wochenende abrunden. Ganz gleich, ob Kramaric als "Comebacker", Joker oder Glücksbringer der TSG fungiert.

Update: Freitag, 18. Oktober 2019, 19.27 Uhr


Von Joachim Klaehn

Zuzenhausen. Die Medienrunde war überraschend klein, doch am Sonntagabend ab 18 Uhr soll es ein großes Spiel in der Sinsheimer Arena geben: Hoffenheim erwartet zum Ausklang des Bundesliga-Wochenendes den FC Schalke 04. "Beide Mannschaften wollen gerne offensiv agieren", sagt TSG-Cheftrainer Alfred Schreuder bei der Pressekonferenz, "Schalke hat ein klares System, mein Kollege David Wagner macht das sehr gut." Aber es werde Räume für die Kraichgauer geben, die es dann zu nutzen gelte.

Gestärkt durch den 2:1-Coup beim FC Bayern München vor der Länderspielpause sollte das Selbstvertrauen bei den Hausherren ausgeprägt sein. Die TSG will gerade im eigenen Stadion wieder überzeugen, die Scharten gegen den SC Freiburg und Borussia Mönchengladbach (jeweils 0:3) im Duell mit den Königsblauen auswetzen. Neben den Langzeitverletzten Samassékou, Zuber und Belfodil wird auch Nordtveit definitiv ausfallen, ein Fragezeichen steht hinter dem Einsatz von Grillitsch und Geiger in der Schaltzentrale.

Erstmals im Kader taucht nach monatelanger Zwangspause Sturm-Ass Andrej Kramaric auf. Ob es zum ersehnten Comeback des schmerzlich vermissten Kroaten kommt, ließ Schreuder offen. "Es ist eine Möglichkeit, normalerweise machen wir das aber nicht", so der Niederländer. Zu viel Risiko könnte Nebenwirkungen mit sich bringen.

Wie dem auch sei: "Hoffe" ist gewillt, den zweiten Heim-Dreier zu ergattern. Bis Donnerstag waren 28.000 Tickets der 30.150 weg, der Gästeblock ist ausverkauft.

Gegen die "Wagnerianer" ein Festakt - warum eigentlich nicht? Schreuder: "Wenn wir sehr gut mit dem Ball umgehen, dann haben wir eine große Chance."

Hintergrund

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Heimschwach

Zum ersten Mal in der Bundesligageschichte der TSG gab’s zwei böse Heimniederlagen mit drei Toren Differenz hintereinander. Drei Partien vor den eigenen Fans in Serie verloren gegangen sind letztmals vor sechs Jahren unter Markus Gisdol.

Aber!

Königsblau konnte nur einmal in elf Partien bei der TSG überhaupt gewinnen. 2016 mit 4:1.

Gefährliches Duo

Die sieben Treffer, die Schalkes Mittelfeldduo Amine Harit (vier) und Suat Serdar (drei) zu den insgesamt 14 "Buden" beisteuerten, sind umso bemerkenswerter, da alle Hoffenheimer zusammen bislang nur auf sechs Treffer kommen.

Ausgeglichene Bilanz

Jeweils acht Siege und acht Niederlagen bei sechs Remis gab es in den bisherigen 22 Duellen zwischen Schalke und Hoffenheim. nb

So könnten sie beginnen

Hoffenheim: Baumann - Posch, Vogt, Hübner, Skov - Grillitsch - Rudy, Geiger - Kaderabek, Bebou - Adamyan.

Schalke: Nübel - Kenny, Stambouli, Sane, Oczipka - Mascarell, Serdar - Caligiuri, Harit, Raman - Burgstaller.

Schiedsrichter: Hartmann (Wangen).

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