1899 Hoffenheim gegen Berlin

Es stehen richtungsweisende Wochen bevor

Die TSG 1899 Hoffenheim ersehnt im Duell am Samstag bei Hertha BSC einen Aufschwung - Mit Demirbay, aber ohne Uth?

01.02.2018 UPDATE: 02.02.2018 06:00 Uhr 2 Minuten, 6 Sekunden

Will wie in der Vorsaison den Berlinern davonlaufen: Mittelfeldstratege Kerem Demirbay (l.) könnte sein Comeback geben. Archivbild: APF

Von Nikolas Beck

Zuzenhausen. Julian Nagelsmann ist selten um eine Antwort verlegen. Manchmal, da braucht aber auch der wortgewandte Hoffe-Coach einen Moment, um die passenden Worte zu finden. "Geile Frage", schmunzelte der 30-Jährige, als er im Vorfeld des Bundesliga-Spiels bei Hertha BSC (Samstag, 15.30 Uhr/Sky) nach seiner liebsten Reiseform gefragt wurde: Fliegen oder lieber mit dem Bus anreisen, Herr Nagelsmann? Schließlich liege die kleine Maschine der hiesigen Airline, mit der die TSG ihre Dienstreisen bestreitet, bisweilen etwas holprig in der Luft. "Ich würde ja gerne mit dem Radel fahren, aber das ist weit", scherzte Nagelsmann, er sei aber grundsätzlich ein Befürworter des Fliegens: "So lange die Maschine oben bleibt."

So ungewöhnlich die Frage, so passend die Metapher: Denn während "Hoffe" einen rasanten Start hinlegte und konstant über den Wolken flog, seit ihr junger Kapitän das Steuer im Februar 2016 übernommen hat, befindet sich der TSG-Flieger momentan erstmals im Sinkflug. Nach dem enttäuschenden Remis in Bremen und den beiden Niederlagen gegen Leverkusen und München rangiert Hoffenheim in der Rückrundentabelle aktuell auf dem letzten Platz. Und das in einer Saison, in der Nagelsmann schon während der Hinrunde einmal nicht umhinkam, eine "Ergebniskrise" einzuräumen.

Für die Hoffenheimer, inzwischen nur noch auf Rang neun, aber immer noch mit Kontakt zu den internationalen Plätzen, stehen richtungsweisende Wochen an, vielleicht sogar entscheidende? Ganz so weit wollte Nagelsmann nicht gehen. Dass ein bisschen Aufwind durch die ersten drei Punkte im Jahr 2018 mehr als hilfreich wäre, das weiß er aber nur zu gut: "Es ist erst das vierte Spiel der Rückrunde, aber es sind auf jeden Fall wichtige Wochen, das habe ich auch meiner Mannschaft noch mal gesagt." Mit Ausnahme des Gastspiels auf Schalke trifft 1899 in den nächsten sechs Spielen auf Mannschaften, die in der Tabelle in ähnlichen Gefilden unterwegs sind: Berlin, Mainz, dann S04, Freiburg, Augsburg und Wolfsburg. "Die ganz großen Brocken mit Leverkusen und Bayern sind jetzt erst mal weg", so der TSG-Trainer, der sich noch gut an das Hinspiel gegen die Hauptstädter erinnert. Mitte September trennte man sich in der Rhein-Neckar-Arena "etwas unglücklich" 1:1 von der Hertha. Im Olympiastadion erwarte Nagelsmann einen anderen Spielverlauf, eine "alte Dame", die nicht ganz so tief verteidigt. Zumal man auch in Berlin mitbekommen habe, "dass wir die letzten Spiele nicht so positiv gestaltet haben".

Nagelsmanns Hoffnungen könnten erstmals wieder auf Mittelfeldstratege Kerem Demirbay ruhen. Der Nationalspieler steht nach seinen Oberschenkelproblemen vor einer Rückkehr ins Team, habe wie auch Nadiem Amiri gut trainiert. Beide seien aber noch nicht bei 100 Prozent. Schlechter sehe es bei Lukas Rupp (Knie) und Mark Uth (Wade) aus. Letzteren würde die TSG schmerzlich vermissen, ist der 26-Jährige mit bislang zehn Toren doch der treffsicherste Hoffenheimer. Und gerade vor dem Tor ging der TSG zuletzt die Effektivität ab. "Ich würde mir wünschen, dass wir aus der einen oder anderen Überzahl einen klareren Abschluss hinkriegen", lautete daher Nagelsmanns "nachweihnachtlicher Wunsch für das Spiel in Berlin".

Zu diesem wird die TSG wieder mit der bewährten Airline anreisen. Die Maschine komme aus der Nähe seiner Heimat, was normalerweise für gute Wertarbeit spreche: "Von daher habe ich großes Vertrauen, dass sie uns am Himmel hält", so "JN". Bei der TSG vertraut man derweil darauf, dass der Mann aus Landsberg am Lech "Hoffe", mit Rang vier in der Vorsaison im Fußballhimmel angekommen, im vorderen Tabellenbereich hält.

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