1899 Hoffenheim

Durchschnaufen!

3:1 bei Hannover 96 - Brenet, Kaderabek und Belfodil sorgen für den zweiten Saisonsieg

25.09.2018 UPDATE: 26.09.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 55 Sekunden

Freude pur: Leonardo Bittencourt (l.) und Pavel Kaderabek bejubeln das zwischenzeitliche 2:0 des Tschechen für die TSG. Foto: dpa

Von Achim Wittich

Hannover. Vier Punkte aus vier Begegnungen. Mit dieser Bilanz war 1899 Hoffenheim am Dienstagabend bei Hannover 96 angetreten. Nach den 90 Minuten im nicht voll besetzten WM-Stadion von 2006 und einem 3:1 (1:0)-Erfolg hat sich diese Ausbeute nach nunmehr fünf Liga-Partien auf sieben Zähler erhöht. Der Dorfverein kann zunächst einmal durchschnaufen - und mit einem Heimsieg am Samstag (15.30 Uhr) gegen RB Leipzig nachlegen.

Auf gleich fünf Positionen hatte Hoffenheims Trainer Julian Nagelsmann seine Startformation gegenüber dem 1:1 gegen Borussia Dortmund am vergangenen Samstag verändert. Sogar Stammtorwart Oliver Baumann bekam im Zuge der Rotation eine Pause verordnet. Für ihn stand Gregor Kobel zwischen den Pfosten. Mit einer "Belastungssteuerung" begründete Nagelsmann den Verzicht auf seine Nummer eins. Gleiches galt auch für Neu-Nationalspieler Nico Schulz.

"Einhundertprozentiges Brennen, Biss und Gier" hatte Hannovers Coach André Breitenreiter vorher eingefordert, um in der fünften Saisonpartie endlich den ersten Sieg feiern zu können. Seine Spieler setzten diese Vorgabe von Beginn an um, gingen beherzt und kämpferisch zu Werke. Ermin Bicakcic musste in der 17. Minute in höchster Not das 1:0 von Ihlas Bebou verhindern. Doch "Hoffe" hatte die passende Antwort parat. Joelinton, gegen den BVB Torschütze, passte auf Joshua Brenet, der nach 20 Minuten das Runde flach links unten im Kasten der Niedersachsen unterbrachte.

Damit war den 96ern ein klein wenig der Zahn gezogen. "Sie kriegen eine unheimliche Power auf den Platz, mit einer ekligen Mann-gegen-Mann-Verteidigung", hatte Nagelsmann den Gegner eingeschätzt, doch jetzt hatten erst einmal seine Schützlinge Oberwasser an der Leine.

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Fast hätte Leo Bittencourt die nächste TSG-Jubelfeier gestartet, doch er setzte den Ball hauchdünn vorbei (35.). Dann ließ Brenet eine Riesenchance zum beruhigende 2:0 aus (37.), scheiterte an 96-Torwart Michael Esser.

Hintergrund

Einzelkritik

Kobel: Ließ nur ein Gegentor per Strafstoß zu. Jederzeit einsetzbar.

Akpoguma: Der Maskenmann erledigte seinen Job. Durchschnitt.

Vogt: Verursachte den Elfmeter. Schwamm

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Einzelkritik

Kobel: Ließ nur ein Gegentor per Strafstoß zu. Jederzeit einsetzbar.

Akpoguma: Der Maskenmann erledigte seinen Job. Durchschnitt.

Vogt: Verursachte den Elfmeter. Schwamm drüber.

Bicakcic: Warf ganz zu Beginn den Rettungsanker. Stand auf der Abschussliste, jetzt wieder mit seiner kämpferischen Note da. Gut so.

Brenet: Torschütze. Das gibt Auftrieb.

Kaderabek: Toller Antritt, tolles Tor. Gut, wenn der dynamische Dauerläufer auf dem Platz steht und keine Verschnaufpause bekommt.

Nelson: Die junge Leihgabe vom FC Arsenal musste zur Halbzeit in der Kabine bleiben. Das ging in Ordnung.

Grillitsch: Stabilisator im Defensivbereich. Sicherer Passgeber. Wie immer.

Bittencourt: Hätte einen Treffer machen müssen - und es verdient gehabt.

Szalai: Bemüht und kämpferisch. Aber nicht durchschlagskräftig.

Joelinton: Der Südamerikaner macht vorne die Bälle fest. Kämpft, rackert - oft wenig brasilianisch, aber einfach gut.

Zuber: Kam nach der Pause. Solide. Mehr nicht.

Kramaric: Der Kroate kam von der Bank - und fiel nicht großartig auf.

Belfodil: Kam, sah und traf. Dem Algerier stand die Erleichterung nach dem finalen 3:1 ins Gesicht geschrieben. awi

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Und kurz darauf schafften es Joelinton und Bittencourt nicht, den Zwei-Tore-Vorsprung herzustellen (39.). Nagelsmann hatte zuletzt die mangelnde Effektivität kritisieren müssen. Auch gestern Abend hätte seine Mannschaft am Maschsee bis zur Pause mehr als nur einen einzigen Ball im Gehäuse der Landeshauptstädter versenken müssen.

Angeheizt vom Stadionsprecher ("45 Minuten sind genug Zeit, um das Spiel noch zu drehen") und einem schwarz-weiß-grünen Fahnenmeer wollten die HNVler das in die Tat umsetzen. Nagelsmann brachte den Schweizer Steven Zuber für den Engländer Reiss Nelson.

Die Pläne des Gegners fand Pavel Kaderabek zwar verständlich, durchkreuzte sie aber flugs. Der tschechische Dampfmacher marschierte los, zog ab - und hämmerte den Ball zum 0:2 ins Netz (49.). Effizienter geht’s nicht.

Um so ärgerlicher, dass fast postwendend Hoffenheims Kapitän Kevin Vogt Niclas Füllkrug leicht am Arm zog - Strafstoß. Füllkrug höchstpersönlich ließ Kobel beim Anschlusstreffer der Hausherren keine Abwehrchance (55.).

Natürlich wurde es nun hektisch, was dem Niveau des Spiels nur bedingt gut tat. Glück für den Dorfverein dann, als Füllkrug an den Pfosten köpfte (77.). Würde Hoffenheim endlich einmal einen Vorsprung über die Zeit retten können? Füllkrug war wieder mit seinem Schädel zur Stelle und traf diesmal (79.). Doch nach dem Videobeweis jubelten nur die Hoffenheimer wegen der Abseitsstellung und zogen nach dem Tor von Ishak Belfodil (90. +4) tatsächlich die drei Punkte an Land.

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