TSG ringt Tabellenführer nieder

TSG 1899 Hoffenheim - FC Bayern München 1:0 (1:0)

04.04.2017 von Patrick Mitschke UPDATE: 04.04.2017 22:32 Uhr 2 Minuten, 38 Sekunden
TSG ringt Tabellenführer nieder

Foto: APF

Es sei eine "kleine Sensation" was Julian Nagelsmann mit der TSG Hoffenheim leiste, sagte Bayern Manager Uli Hoeneß am Montag auf einer Veranstaltung in Heidelberg. Nur einen Tag später fügte die TSG ein weiteres kleines Kapitel zu dieser Sensation hinzu. In einem unterhaltsamen und kampfbetonten Bundesligaspiel schlugen die Kraichgauer den Rekordmeister und Tabellenführer Bayern München mit 1:0 (1:0). Vor 30 150 Zuschauern in der ausverkauften "Wirsol Rhein-Neckar-Arena" schickte Nagelsmann dabei dieselbe Elf aufs Feld, die am Freitag schon in Berlin überzeugt hatte. 

Und seine Mannschaft sollte den 29-Jährigen nicht enttäuschen, die Hoffenheimer legten los wie die Feuerwehr, Kramaric hatte nach gerade einmal zwei Minuten die Führung auf dem Fuß. In den ersten zehn Minuten gab es in der Folge noch zwei weitere große Hoffenheimer Chancen, die aber wiederum Kramaric und Amiri vergaben. Doch nur kurze Zeit später belohnte sich die TSG in Person von Kramaric, der aus rund 18 Metern mit einem strammen Schuss zum Tor des Tages traf. "Alle auf dem Platz haben heute mehr als 100 Prozent gegeben, das war der Schlüssel zum Sieg. Wir haben von der ersten bis zur letzten Sekunde gekämpft," sagte der Torschütze selbst nach der Partie. Bis zum Ende der ersten Hälfte blieb es ein ausgeglichenes Spiel, die TSG verpasste es dabei, einen zweiten Treffer nachzulegen. "Man kann sich auch nicht beschweren, wenn wir zur Halbzeit 3:0 führen. Aber wir haben die Chancen nicht genutzt, deshalb war es bis zum Ende spannend," fasste Sebastian Rudy gegenüber der vereinseigenen Website zusammen. 

Und spannend wurde es tatsächlich. Die Hoffenheimer stellten nahezu alle Offensivbemühungen ein und verlegten sich nur noch aufs Verteidigen. "Die zweite Hälfte war schwer für uns, da haben die Bayern gezeigt, warum sie eine der besten Mannschaften der Welt sind. Wir sind müde, aber sehr glücklich," so Kramaric, der die Hoffenheimer Gefühlslage wohl treffend beschrieb. Überzeugt von der eigenen Leistung war Sebastian Rudy. "Wir mussten alles reinwerfen, haben uns den Sieg am Ende aber verdient. Wir haben ein gutes Spiel gemacht, hatten die klareren Torchancen. Alleine die erste Halbzeit zeigt, was wir drauf haben. Wir freuen uns über den Sieg und sind stolz."

Stolz und glücklich konnten die Hoffenheimer Spieler sein, auch weil den Münchnern trotz vierminütiger Nachspielzeit kein Treffer gelingen wollte. Mehrfach stand ein Hoffenheimer Bein oder Torwart Oliver Baumann, der sein 100. Spiel im TSG-Trikot machte, im Weg. "Ich habe gar nicht mitbekommen, wie lange die Nachspielzeit war. Ich habe versucht, mich zu konzentrieren und die Spannung hochzuhalten," beschrieb Kevin Vogt nach Abpfiff seine Gedanken im Eifer des Gefechts. Auch Vogt betonte, dass der Hoffenheimer Sieg am Ende verdient war. "Wir sind glücklich. Wir haben eine sensationelle erste Halbzeit gespielt, haben es aber verpasst, den Sack zuzumachen. Bei den Chancen, die wir hatten, hätten wir auch höher führen können. Die zweite Hälfte war sehr leidenschaftlich und vom Chancenplus her ist es am Ende auch ein verdienter Sieg."

Das 1:0 gegen den Rekordmeister war der erste Sieg gegen die Bayern überhaupt - und das im 150. Bundesliga-Heimspiel. Außerdem bleibt die TSG in dieser Saison zuhause ungeschlagen und feiert den 100. Bundesliga-Sieg. Dementsprechend erfreut war Manager Rosen nach Abpfiff. "Wir sind glücklich. Wir haben eine sensationelle erste Halbzeit gespielt, haben es aber verpasst, den Sack zuzumachen. Bei den Chancen, die wir hatten, hätten wir auch höher führen können. Die zweite Hälfte war sehr leidenschaftlich und vom Chancenplus her ist es am Ende auch ein verdienter Sieg," schlug er in dieselbe Kerbe wie die Hoffenheimer Spieler. "In der zweiten Halbzeit waren wir etwas zu passiv, die Kräfte sind geschwunden. Wir sind sehr viel gelaufen. Das musst du auch, um gegen die Bayern zu bestehen. Gegen Ende ist natürliche eine Angriffswelle nach der anderen auf unser Tor gerollt, da gehört dann eben auch das Glück dazu. Wir hatten aber mehr klare Chancen, und ich denke, wir haben nicht unverdient gewonnen."

Durch den Erfolg bleiben die Kraichgauer weiter auf Rang drei der Tabelle und erhöhen den Druck auf RB Leipzig. Viel Zeit sich am Sieg über die Bayern zu erfreuen bleibt allerdings nicht. Bereits am Samstag spielen die Hoffenheimer beim HSV (15.30 Uhr).

So spielte die TSG

Baumann, Süle, Vogt, Hübner, Toljan, Zuber, Rudy (75. Terrazzino), Demirbay (62. Schwegler), Amiri, Wagner (62. Szalai), Kramaric

 

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