Realistischer Ehrgeiz

Die TSG 1899 Hoffenheim vor dem Gastspiel in Dortmund

02.05.2017 von Patrick Mitschke UPDATE: 02.05.2017 11:21 Uhr 1 Minute, 37 Sekunden
Realistischer Ehrgeiz

Foto: APF

Gebetsmühlenartig wiederholte Julian Nagelsmann in den vergangenen Wochen seine vorgezogene Saisonanalyse gegenüber den immer wieder nachhakenden Journalisten. "Die Saison ist schon jetzt ein Erfolg, egal was noch passiert." Das Ziel für die verbleibenden Partien der Spielzeit 2016/17 wurde dabei als "Erfolge maximieren" ausgegeben. Und dieser Plan nimmt immer konkretere Formen an. Kurz vor Abpfiff des Heimspiels gegen Eintracht Frankfurt erzielte Benjamin Hübner den Treffer des Tages und sicherte seiner TSG damit die Champions-League-Qualifikation.

Für die vor einem Jahr noch tief im Abstiegssumpf stehende Kraichgau-Elf ein Riesen-Erfolg, zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte nimmt man am internationalen Wettbewerb teil und hat sogar die Chance auf die Teilnahme an der europäischen Königsklasse. Der Viertplatzierte der Bundesliga wird an den Play-Off-Spielen zur Champions-League teilnehmen. Doch diese müsssen nicht unbedingt von der TSG 1899 Hoffenheim gespielt werden. Drei Spieltage vor Schluss stehen die Kraichgauer weiter auf Tabellenplatz Drei, der zur direkten Teilnahme im Konzert der ganz Großen berechtigt. Am Samstag findet das wohl vorentscheidende Spiel um Rang Drei statt, die Hoffenheimer müssen zum Tabellenvierten nach Dortmund.

Bereits kurz nach Abpfiff des Frankfurt-Spiel lenkte Nagelsmann bei "Sky" den Fokus auf die Partie gegen den BVB, nahm allerdings gleich Druck von seiner Mannschaft. "Bei aller Bescheidenheit, der Druck liegt total bei Dortmund. Die müssen Dritter werden. Wir müssen nicht, aber Dortmund muss. Nagelsmann begründete dies mit gleich mehreren Argumenten. "Der Anspruch des Klubs, Heimspiel, seit 35 Spielen zu Hause nicht verloren, Kulisse, Transfer-Ausgaben."

Schenkt man den Aussagen Nagelsmanns Glauben, so fährt die TSG am kommenden Samstag mit einiger Demut nach Dortmund. Doch der Tenor der Hoffenheimer Spieler läßt anderes vermuten. "Wir fahren mit Selbstvertrauen nach Dortmund," so Kapitän Sebastian Rudy, dessen Aussage Mark Uth noch toppte. "Wir wollen dort gewinnen." Dass die Hoffenheimer trotz der bislang so erfolgreichen Saison noch lange nicht satt sind, unterstrich Andrej Kramaric, der zu Beginn der vergangenen Spielzeit noch Teil des Fußballwunders in Leicester war. "Wir haben das Potenzial, um vor RB Leipzig zu stehen." Bei fünf Punkten Rückstand auf Platz Zwei ist auch dieser noch in Reichweite.

Geschickt schob Julian Nagelsmann dem kommenden Gegner aus Dortmund den Druck in die Schuhe. Dass er insgeheim mit dem großen Ziel von Drei Punkten in den Ruhrpott fährt, plauderte Mark Uth aus. "Der Trainer hat gesagt, dass Bayern bis vor ein paar Wochen auch nie hier verloren hat. Warum können wir dann den BVB nicht auch in Dortmund schlagen," schwor Nagelsmann seine Elf offenbar direkt nach dem Sieg gegen die Eintracht in der Kabine ein. Der 29-Jährige  fasste die Ausgangslage seiner Elf gut zusammen: "Wir müssen nicht, wollen aber gerne."

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