Hoffenheim mit neuem Leiter im Scouting

Videoanalyst Johannes Spors ist nun offiziell für das Scouting verantwortlich    

23.09.2013 UPDATE: 23.09.2013 07:29 Uhr 1 Minute, 38 Sekunden
Hoffenheim mit neuem Leiter im Scouting

Videoanalyst Johannes Spors ist nun offiziell für das Scouting verantwortlich

Vergangenheitsbewältigung könnte man es wohl nennen. Die TSG 1899 Hoffenheim versucht schrittweise, die von Markus Babbel und seinem Nachfolger Andreas Müller im Management gemachten haarsträubenden Fehler zu beheben. Eine Baustelle: die Scouting-Abteilung. Die neue sportliche Leitung hat die Struktur der Unterabteilung nun verändert und Videoanalyst Johannes Spors zum Leiter "Scouting und Videoanalyse" ernannt.

"Das ist von der Bezeichnung richtig und das war er vorher auch schon in der Art und Weise wie wir zusammengearbeitet haben. Wir versuchen da insgesamt unsere Struktur zu bündeln", erklärte Trainer Markus Gisdol. "Spielanalyse, Gegneranalyse und Scouting zusammenzuführen" ist Gisdols Ziel. Acht feste Scouts sind Spors nun zugeteilt, hinzu kommen weitere "freie" Scouts.

Unter Ralf Rangnick und Ernst Tanner hatte die TSG sich vor einigen Jahren bereits eine zwar große, aber auch erfolgreiche Scoutingabteilung aufgebaut. 

Kevin Volland (mit 18 Jahren von 1860 München verpflichtet), Niklas Süle (mit 16 Jahren aus Darmstadt geholt), Jeremy Toljan (kam als 16-Jähriger aus Stuttgart), Patrick Schorr (mit 18 Jahren aus Frankfurt in den Kraichgau gewechselt) oder Jannik Vestergaard (kam als 18-Jähriger aus Kopenhagen) sind nur einige Beispiele aus dem aktuellen Profi-Kader, die frühzeitig entdeckt und verpflichtet werden konnten und schrittweise über mehrere Jahre an die Profis herangeführt wurden. 

Doch dann ließ man zunächst Markus Babbel und später Andreas Müller gewähren. Beide dampften die Abteilung ein. Müller durfte sogar freimütig erklären, er wolle sich mehr auf Fernseh-Studium und persönliche Kontakte im Scouting verlassen. Die Bilanz eines Horror-Jahres mit Millionen-Flops wie Derdiyok, Joselu, Acquah oder Advincula sowie den Großverdienern Wiese oder Delpierre ist hinlänglich bekannt.

Gisdol und Rosen setzen sich von ihren Vorgängern deutlich ab. Ihr Erfolg ist an den aktuellen Verpflichtungen von Anthony Modeset und Tarek Elyounoussi erkennbar.

Nun sollen die strukturellen Reformen weiter vorangebracht werden. Schon in der vergangenen Rückrunde konnte mit Hans-Martin Kleitsch ein neuer Chefscout gewonnen werden. Nun ist Videoanalyst Johannes Spors Leiter und Koordinator des Bereichs "Scouting und Videoanalyse". Spors genießt einen glänzenden Ruf in der Branche und arbeitete bereits mit Lars Kornetka (heute Video-Analyst für Pep Guardiola bei Bayern München) in Hoffenheim zusammen.

Markus Gisdol erklärte die neue Scouting-Philosophie: "Wenn wir eine Liga, einen Spieler oder eine Mentalität interessant finden, dann wollen wir in Zukunft gezielt zwei, drei Leute dort hinschicken und die Liga durchscouten, die Informationen zusammentragen. Diese Informationen laufen dann bei Johannes zusammen, der die Koordination vornimmt. Sodass wir bestmöglich filtern können, damit es uns hoffentlich in Zukunft auch gelingt, möglichst gute Trefferquoten wie in diesem Jahr zu haben."

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