"Es gibt nichts Geileres"
TSG Hoffenheim bleibt erstklassig
Rückblick: Als Julian Nagelsmann die TSG Hoffenheim im Februar von Huub Stevens übernimmt, steht die Mannschaft rund um Kapitän Pirmin Schwegler punktgleich mit Hannover 96 im Tabellenkeller. Nach dem 33. Spieltag und trotz einer 0:1-Niederlage gegen die Niedersachsen sieht die Lage ganz anders aus. Die TSG kann aufgrund der Ergebnisse in den Parallelspielen den Klassenerhalt feiern, Hannover ist zu diesem Zeitpunkt bereits lange abgestiegen. Natürlich waren Spieler und Trainer zunächst nicht in Feierlaune, denn die Pleite gegen den Tabellenletzten war wieder einmal ein Rückschritt in der Hoffenheimer Entwicklung. Seine Mannschaft sei "mit den Witterungsbedingungen nicht so zurechtgekommen", spekulierte Nagelsmann nach dem Spiel. "Wir waren immer einen Schrittt zu spät und haben zu viele Bälle früh verloren."
Doch bereits kurze Zeit später war die Enttäuschung über die unnötige Niederlage der Freude über den feststehenden Klassenerhalt gewichen. Dass man selbst bei einer Niederlage die Chance auf den Klassenerhalt hatte, war den Kraichgauern offenbar nicht bekannt gewesen. "Ich hatte diese Konstellation gar nicht auf dem Schirm", so Manager Alexander Rosen im "Kicker". Umso überraschender war dann die "Wir bleiben drin-Meldung", die die Spieler auf dem Weg zum gut gefüllten Fanblock erhalten hatten. "Es war schon komisch, ich habe mich über unsere Leistung aufgeregt, war aber trotzdem sehr erleichtert", beschrieb Torhüter Oliver Baumann seine Gefühlswelt.
Baumann machte auch keinen Hehl daraus, dass der Klassenerhalt eng mit der Personalie Julian Nagelsmann verknüpft ist, seit dessen Ankunft im Kraichgau die TSG zurück auf die Siegerstraße kam. "Seinetwegen haben wir viele Spiele gewonnen." Aber auch die Mannschaft selbst habe den Willen gezeigt, dem Abstieg zu entkommen. "Eigentlich waren wir nach der Hinrunde schon weg, aber keiner hat sich hängen lassen." Mit einer rekordverdächtigen Rückrunde führte Nagelsmann die TSG von Platz 18 ans rettende Ufer. Als die Enttäuschung über die Niederlage bereits bei den meisten verfolgen war, fasste Kevin Volland die letzten Wochen perfekt zusammen. "Wir haben es geschafft. Es gibt nichts Geileres."