Der Gradmesser

Die Partie am Abend gegen den 1. FC Köln wird zum Prüfstein für die kommenden Wochen    

24.09.2010 UPDATE: 24.09.2010 08:00 Uhr 1 Minute, 50 Sekunden
Der Gradmesser

Die Partie am Abend gegen den 1. FC Köln wird zum Prüfstein für die kommenden Wochen

 

 

"Stresstests hatten wir in den letzten Monaten genug", scherzte Trainer Ralf Rangnick am Donnerstag. Eigentlich. Doch gegen den 1. FC Köln kommt ein neuer Prüfstein für die TSG zu. Der Erste in dieser Saison. Nach der unglücklichen Heimniederlage gegen Bayern München muss die Mannschaft beweisen, was Teamgeist, Spaß und Pokerrunden wirklich aushalten. "Es geht darum, wie wir mit so einer Niederlage umgehen", bringt es Ralf Rangnick auf den Punkt. "Das Gefühl hat die Mannschaft schon länger nicht mehr gehabt. Dass irgendjemand die Zügel schleifen lässt, sehe ich überhaupt nicht. Wir müssen jetzt zeigen, dass wir mental in der Lage sind, so ein Spiel wegzustecken und in Köln so aufzutreten."

Die Mannschaft soll aus sich selbst heraus mit der Situation fertig werden und den Druck positiv verarbeiten. Für Rangnick kein Grund, gleich zum Fachmann zu rennen: "Den Teampsychologen brauchen wir dazu nicht. Das wäre zu klinisch. So arbeiten wir nicht." Es wäre ohnehin eine Überdramatisierung der Lage. Trotz der schmerzenden Niederlage gegen Bayern steht Hoffenheim nach dem Saisonstart eigentlich gut da: Drei Siege, ein Unentschieden und eine Niederlage ergeben Rang drei in der Tabelle. Das Befinden des Chefcoachs ist gut: "Es sind viele Dinge, die sich in eine richtig gute Richtung entwickelt haben. Ich habe grundsätzlich bei der Mannschaft ein richtig gutes Gefühl, wie ich es letztes Jahr nicht immer so hatte."

Doch so langsam kommen auch Teams wie Bayern, Wolfsburg und Leverkusen in Fahrt. Das Spiel der Hoffenheimer in Köln gibt die Richtung für die kommenden Wochen vor, auch wenn Ralf Rangnick versucht, den Druck rauszunehmen: "Grundsätzlich kann man das immer von jedem Spiel behaupten." Und dennoch trifft es auf die Partie gegen Köln im Besonderen zu. Führt die erste Niederlage zu einem Knick, oder geht Hoffenheim gestärkt aus dem Bayern-Spiel hervor? Übernehmen die (selbst-)ernannten Führungsspieler wie Andreas Beck und Tobias Weis Verantwortung, oder tritt die Mannschaft, wie in der Vergangenheit, verunsichert auf?

Ralf Rangnick weiß, wie er mit der Situation umgehen muss: "Es ist wichtig, dass man der Mannschaft klar macht, was sie gut gemacht hat. Wir wollen das Spiel gewinnen. So werden wir die Mannschaft ein- und aufstellen." Der Trainer rechnet mit einem "stabileren, eigenen Ballbesitz", als gegen die Bayern: "Es wird ein völlig anderes Spiel." Rangnick strahlt Selbstvertrauen aus: "Wir wissen, wie man in Köln dort spielen muss, um zu gewinnen."

Die Statistik spricht für Hoffenheim. Drei der letzten vier Spiele gewann die TSG. In der Vorsaison gab es gar ein 4:0 in Köln. Auch jetzt sieht Rangnick eher die Kölner "zum Punkten verdammt". Erst einen Sieg konnten die Domstädter einfahren und stehen auf Rang 13 in der Tabelle, einen Punkt vor Schlusslicht Schalke. Ralf Rangnick will den Spieß umdrehen, fordert: "Es ist jetzt wichtig, dass wir den Stress bei Köln für uns nutzen."

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