TSG siegt im Torspektakel

Ein denkwürdiges Spiel ereignete sich am Samstagmittag in der "Wirsol Rhein-Neckar-Arena". Mit 5:3 (2:2) besiegte die TSG 1899 Hoffenheim in einem hochspektakulären Spiel die Borussia aus Mönchengladbach. Julian Nagelsmann bewies dabei wieder einmal ein gutes Händchen, wechselte sein Team nämlich im Vergleich zur Niederlage gegen den Hamburger SV auf drei Positionen. Für Bicakcic, Schwegler und Terrazzino spielten Demirbay, Toljan uns Szalai. Demirbay und Szalai waren dann zwei der spielbestimmenden Akteure. Nach nur neun Minuten besorgte Szalai die TSG-Führung, er staubte einen Wagner Kopfball erfolgreich ab. Doch damit nich genug. In der 24. Minute war der Ungar erneut zur Stelle und machte seinen Doppelpack perfekt. 

Wer daraufhin dachte, dass sich das Spiel mit der deutlichen TSG-Führung beruhigen würde, wurde eines Besseren belehrt. Vestergaard und Stindl besorgten in nur vier Minuten (31. und 35.) den Ausgleich. Der zweite Treffer hätte allerdings nicht zählen dürfen - Hofmann hatte einen Baumann-Abschlag mit der Hand aufgehalten, Dahoud daraufhin den Treffer aufgelegt. Mit dem 2:2 ging es dann in die Halbzeit. "Wir haben 2:0 geführt, mit einem 2:2 in die Halbzeit zu gehen, ist dann natürlich nicht optimal. Für den Kopf war das nicht so einfach, aber wir haben eine sehr gutes Moral gezeigt und ich bin sehr glücklich, dass wir gegen diese spielerisch starke Mannschaft gewonnen haben," sagte Doppeltorschütze Adam Szalai zu aufregenden 45 Minuten. "In der Halbzeit hat der Coach gesagt, dass wir emotional und genauso weiterspielen sollen, dann werden wir das Spiel schon für uns entscheiden. Schön, dass es so gelaufen ist."

Und tatsächlich ging es auch nach Wiederanpfiff hochklassig weiter. Nachdem die Gäste aus Gladbach zunächst einige Chancen auf das 3:2 verpassten, war es Demirbay, der mit einem kuriosen Freistosstor eben dieses besorgte (58. Minute). Die Partie wurde daraufhin immer hitziger, auch Mark Uths 4:2 (75.) mit einem sensationellen Schuss aus 20 Metern änderte daran wenig. Denn die Borussia kam in Person von Dahoud nur drei Minuten später wieder ran und läutete damit eine hochspannende Schlussphase ein, in der die TSG allerdings weiter nach vorne spielte. In der 89. Minute war es erneut Demirbay, der auf eine Kramaric Vorlage den Endstand herstellte. "Für mich und die Mannschaft ist ein erfolgreicher Tag nach einem sensationellen Spiel. Wenn man den Spielverlauf sieht, ist es so, dass wir immer wieder zurückkommen und am Ende zurecht gewinnen," sagte der zweite Hoffenheimer Doppeltorschütze nach dem Abpfiff im Interview mit der vereinseigenen Website. "Für solche Tage bin ich Fußballer geworden. In diesem Spiel war alles drin: Leidenschaft, Emotion, Zweikampf, Härte. Das macht Fußball aus," war er äußerst begeistert.

Schiedsrichter Dingert beendete mit seinem Schlusspfiff eine Partie, die mächtig Eigenwerbung für den Fußball betrieb. Die TSG belohnte die Zuschauer in der ausverkauften Arena mit einer starken Partie und zeigte von Anfang an den Willen das Spiel für sich zu entscheiden. "Die Freude ist groß. Wir haben es uns selbst schwer gemacht, aber dagegen angekämpft. Wir haben gegen eine Top-Mannschaft gespielt und verdient gewonnen," so Torwart Oliver Baumann, der allerdings in dieselbe Kerbe schlug. "Drei Gegentore sind natürlich unglücklich. Aber Hut ab, wie wir immer zurückgekommen sind. Wir haben die Situationen angenommen und in positive Energie umgewandelt."

Auch Manager Alexander Rosen, von dem sich TSG-Coach Julian Nagelsmann unter der Woche noch eine Vertragsverlängerung gewünscht hatte, war nach Abpffif sehr begeistert. "Ich freue mich sehr und möchte der Mannschaft gerne ein Riesenkompliment machen. Wir haben heute ein tolles Fußballspiel gesehen. Die Trainer würden die Defensivleistung vielleicht ein bisschen anprangern. Aber wir hatten tolle Momente, tolle Tore und am Ende war es ein verdienter Sieg." Bereits am kommenden Freitag geht es für die Kraichgauer weiter, dann spielt man in Köln (20.30 Uhr)

So spielte die TSG:

Baumann, Süle, Vogt, Hübner (85. Bicakcic), Toljan, Zuber, Rudy, Demirbay, Kramaric, Szalai (74. Amiri), Wagner (63. Uth)