Walldorf: 600 Mitarbeiter verlassen SAP

Abfindungsprogramm wirkt - Ulrike Zenke von der IG Metall Heidelberg zeigt sich zufrieden mit den Konditionen aus dem Jahr 2015

21.01.2016 UPDATE: 22.01.2016 06:00 Uhr 57 Sekunden

Foto: dpa

Walldorf. (dbe) Das Abfindungsprogramm des Software-Konzerns SAP wird von zahlreichen Mitarbeitern genutzt. Nach Angaben der IG Metall Heidelberg haben rund 600 Mitarbeiter ihre Verträge aufgelöst. Je nach Länge der Zugehörigkeit bekommen sie dafür bis zu 43,5 Monatsgehälter. Nach Angaben der Gewerkschaft sind es in der Landesgesellschaft rund 430 Mitarbeiter, die gehen, der Rest in der AG. In der Landesgesellschaft sind unter anderem die Vertriebsmitarbeiter angestellt, die leichter bei anderen Unternehmen Jobs finden. In der Landesgesellschaft sind rund 5000 Mitarbeiter angestellt, der gesamte Konzern hat in Deutschland rund 18 000 Mitarbeiter. Am heutigen Freitag präsentiert der Konzern in Walldorf die Bilanz für 2015 und die Ziele für das laufende Geschäftsjahr.

Ulrike Zenke von der IG Metall Heidelberg zeigte sich gestern zufrieden mit den Konditionen des Abfindungsprogramms aus dem Jahr 2015: "Die Ausstattung ist vor allem im Vergleich mit anderen Unternehmen gut", sagte sie. Es gäbe nur wenige Beschwerden von Mitarbeitern, die gerne eine höhere Abfindung bekommen hätten.

2014, als SAP mit dem Programm "Simplify and Optimize" Arbeitsplätze umschichtete und auch abbaute, habe es deutlich mehr Beschwerden von Mitarbeitern bei der Gewerkschaft gegeben. Da hätten viele Mitarbeiter "Druck von oben" bekommen, so Zenke. Das sei ein "Bruch in der Unternehmenskultur gewesen". Damals sei auch dem letzten Mitarbeiter klar geworden, dass das Motto "Wir sind eine Familie", das es früher bei SAP gegeben hätte, nicht mehr vorhanden sei.

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Insgesamt vermisst die IG Metall ein Konzept des Konzerns, wie es personell weitergehen soll. Statt Mitarbeiter durch Abfindungsprogramme abzubauen, um dann neue einzustellen, sollte die vorhandene Belegschaft lieber durch Schulungen weiterentwickelt werden.

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