SV Sandhausen gewinnt gegen Bundesligisten Augsburg
Karl und Pledl die Sandhäuser Schützen gegen den Bundesligisten

32 durch zwei macht 16. Ob Richard Sukuta-Pasu, Julian Derstroff und Lukas Höler (v.l.) so viele Tore für den SV Sandhausen schießen werden? Foto: DJ
Von Wolfgang Brück
Mindelheim. Wenn Fußball Mathematik wäre, dann müsste man sich beim SV Sandhausen vor der fünften Zweitliga-Saison keine Sorgen machen. Mit Richard Sukuta-Pasu (10 Tore), Lukas Höler und Julian Derstroff (beide 11) haben die Sandhäuser drei Angreifer verpflichtet, die in der letzten Runde zusammen 32 Tore erzielten. Teilt man die Zahl durch zwei, weil sie jetzt eine Klasse höher spielen, kommt man immer noch auf ein dickes Plus. Aziz Bouhaddouz, der nach St. Pauli wechselte, brachte es als bester Schütze auf neun Treffer.
Das "Trio der Hoffnung" ging gestern Abend leer aus. Dennoch gab’s Grund zur Freude. Vor 1200 Zuschauern in Mindelheim besiegte der SV Sandhausen den Bundesligisten FC Augsburg mit 2:0 durch Tore von Markus Karl (21.) und Thomas Pledl (47.).
"Die Mannschaft war kompakt und präsent, hat nach der Pause auch spielerisch überzeugt", lobte Trainer Kenan Kocak. Weil Moritz Kuhn wegen Nachwirkungen seines Knochenödems abreisen musste, wurde Dominik Strohmeier (Neuzugang vom 1. FC Kaiserslautern für die zweite Mannschaft) nachnominiert.
Der namhafteste der neuen Stürmer ist Sukuta-Pasu, dessen Mama Französin ist und dessen Vater aus dem Kongo kommt. "Richie" galt mal als einer der hoffnungsvollsten Angreifer in Deutschland, erzielte in 53 Jugend-Länderspielen 20 Tore, wurde mit der Fritz-Walter-Medaille ausgezeichnet und stand in 37 Bundesliga-Begnungen auf dem Rasen. Zuletzt ging’s nicht mehr recht voran. Mit Cottbus stieg der bullige Stürmer in die Dritte Liga ab. Sandhausen ist die zehnte Station des 26-jährigen Angreifers. Ein Neuanfang?
Auch Julian Derstroff (24) schien die Fußballwelt im Sturm zu erobern, als er mit 20 sein Bundesliga-Debüt für den 1. FC Kaiserslautern feierte und kurz darauf gegen Leverkusen sein erstes Tor schoss. Es sollte das bisher letzte bleiben. Vom "Betze" wechselte der Zweibrücker in die Regionalliga zu Borussia Dortmund II und danach zum Drittligisten Mainz II. Dort empfahl sich der starke Dribbler mit elf Saisontreffern.
Aus Mainz kommt auch Lukas Höler (22), der in 63 Drittliga-Spielen 21 Tore machte, also in exakt jedem dritten Spiel ein Tor.
Wenn Fußball wie Mathematik wäre...
Sandhausen: Knaller - Klingmann (46. Thiede), Kister (60. Knipping), Gordon, Roßbach (46. Paqarada) - Kulovits (78. Strohmeier), Karl (60. Linsmayer) - Wooten, (60. Vunguidica), Derstroff (46. Pledl) - Vollmann (62. Zellner) - Sukuta-Pasu (46. Höler).
Tore: 1:0 Karl (21.), 2:0 Pledl (47.).