SpVgg Neckarelz verkündet Rückzug aus der Regionalliga

Die Regionalliga-Restlaufzeit der SpVgg Neckarelz beträgt noch sieben Spiele

13.04.2016 UPDATE: 14.04.2016 06:00 Uhr 1 Minute, 45 Sekunden

Die Duelle mit renommierten Klubs wie dem SV Waldhof (auf dem Bild Ex-Profi Hanno Balitsch beim Kopfball) wird es sobald bei der SpVgg Neckarelz nicht mehr geben. Foto: Stefan Weindl

Von Jürgen Schmidt

Mosbach-Neckarelz. Aus und vorbei - die Regionalliga-Restlaufzeit der SpVgg Neckarelz beträgt noch sieben Spiele. Nach Jahren des sportlichen Erfolgs, in denen die Spielvereinigung im Eiltempo durch die Ligen bis in die Regionalliga sprintete, geriet dieser Lauf zuletzt außer Tritt. Drei Jahre Regionalliga-Zugehörigkeit höhlten die Substanz des Vereins aus, Präsident Thomas Ulmer verkündete deshalb: "Die Verantwortlichen der SpVgg Neckarelz haben beschlossen, sich für die nächste Spielzeit nicht um eine Regionalliga-Lizenz zu bewerben."

Der Präsident erläutert ausführlich die Gründe für diese Entscheidung, die aber nicht in Zusammenhang mit den aktuellen Untersuchungen der Staatsanwaltschaft Mannheim bezüglich Steuerhinterziehung und Nichtabführung von Sozialabgaben stehen. Dieser Schritt wäre so oder so gekommen.

"Die Regionalliga ist für einen kleinen Verein wie die SpVgg Neckarelz eine Todesklasse", so die deprimierende Diagnose des Allgemeinmediziners. Gegen Risiken und Nebenwirkungen fand auch er kein Rezept. Ein dauerhafter Verbleib sei trotz großen persönlichen Engagements nicht möglich. Die Diskrepanz zwischen Einnahmen und Ausgaben sei zu gegenläufig.

Ulmer führt zur Erläuterung die anstehende Heimbegegnung am Samstag um 14 Uhr gegen den 1. FC Saarbrücken an, die als Sicherheitsspiel eingestuft wird. "Security, Fanbetreuung, Dixihäuschen, doppelte Bewirtungshäuschen, Feuerwehr, DRK, Sicherheitsgebühren bei der Stadt, und das bei einer überschaubaren Zuschauerzahl, wir legen bei jedem Besucher 20 Euro drauf." Schon der Start in die Regionalliga vor drei Jahren, der mit drei "Heimspielen" in Sandhausen und in Großaspach wegen fehlender Sicherheitsvorkehrungen im heimischen Elzstadion begann, riss ein Loch in die Kasse ("für die anfallenden Stadionkosten kaufen sich andere einen gehobenen Mittelklasse-Mercedes").

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Ein weiterer Aspekt war für den Präsidenten das mangelnde Zuschauerinteresse. "Ein Schnitt von 300 Fans bedeutet für mich, dass die Regionalliga in unserer Region nicht attraktiv ist. Für mich persönlich ist das eine große Enttäuschung."

Laut Sascha Döther, Verantwortlicher für die Regionalliga-Südwest, steht die SpVgg Neckarelz mit diesem Schritt als erster Absteiger in die Oberliga Baden-Württemberg fest. Die Lizenz hierzu muss bis 31. Mai beantragt sein, sagt Felix Wiedemann, Leiter des Spielbetriebs beim Badischen Fußballverband.

Ob die SpVgg Neckarelz allerdings in der Oberliga antritt oder seine erste Mannschaft abmeldet und die zweite, die in der Landesliga zu Hause ist, zur ersten Garnitur befördert, darüber werde in den nächsten Tagen noch diskutiert. Thomas Ulmer, der auch nach 30-jähriger Präsidentschaft nicht amtsmüde ist, versichert aber: "Auf jeden Fall wollen wir unsere erfolgreiche Jugendarbeit in gleichem Umfang fortsetzen."

"Schade, aber abzusehen", so beschreibt Trainer Peter Hogen die Situation. Etwas Außergewöhnliches gehe zu Ende." Doch der Coach plant noch einen Coup: Nach über 13-jährigem Engagement als Übungsleiter bei der SpVgg Neckarelz soll am 28. Mai in Hoffenheim im Finale gegen den FC Walldorf an seinem letzten Arbeitstag der Vorhang mit dem Gewinn des badischen Pokals fallen.

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