Die SG Leutershausen unterliegt Lübbecke mit 26:31

Gute Leistung, schlechtes Ergebnis: Die SGL ist noch nicht abgezockt genug.

04.12.2016 UPDATE: 05.12.2016 06:00 Uhr 1 Minute, 56 Sekunden

Kaum zu stoppen: Leutershausens Rückraum-Ass Valentin Spohn erzielte gegen Lübbecke neun Tore. Foto: vaf

Von Daniel Hund

Hirschberg-Leutershausen. "Wir haben jetzt vier Mal in Folge verloren, da wird der Druck schon etwas größer." Uli Roth wirkte nachdenklich am Samstagabend. Hin- und hergerissen war er, der Manager der SG Leutershausen. Stolz auf die Leistung seiner "Jungen Wilden", aber auch enttäuscht über das Ergebnis. Denn es hat am Ende nicht ganz gereicht für die "Roten Teufel". Mit 26:31 (12:16) ging das Heimspiel gegen die TuS N-Lübbecke, den Tabellen-Zweiten im Handball-Unterhaus, verloren. "Leider haben wir es in der zweiten Halbzeit nicht mehr geschafft, den Ausgleich zu erzielen", grübelte der einstige Kreisläufer: "Da fehlt dann in gewissen Situationen einfach auch die Erfahrung."

Und genau die bringt Lübbecke eben geballt mit. Beim Absteiger wirbeln noch etliche Asse aus der Vorsaison. Spieler, die in der Bundesliga am Ball waren, der stärksten Liga der Welt. Klar, dass da der Respekt groß war. Angst spielte aber nicht mit, das bekam der Favorit dann auch schnell zu spüren. Mutig ging die SGL zur Sache, stellte die körperlich überlegenen Gäste immer wieder vor Probleme. Zusammen war man stark. Doch einer stach heraus: Valentin Spohn. Einer der ganz jungen Teufel. Gerade mal 19 Jahre alt und schon jetzt eine Granate. Der Vize-Europameister der Junioren, der ein Gardemaß von knapp zwei Metern mitbringt, war ein ständiger Unruheherd. Neun Tore erzielte die deutsche Rückraum-Hoffnung gegen Lübbecke. Von oben, jeweils aus schwindelerregender Höhe. Beeindruckend!

Zurück zum Spiel: Das war bis in die 23. Minute völlig offen, meist legte die SGL vor, profitierte mitunter allerdings auch von einigen Undiszipliniertheiten des Aufstiegskandidaten, der sich mehrere Zeitstrafen einhandelte. Als Lübbecke das abstellte, rollten die Angriffe, was sich zur Halbzeit auch an der Anzeigentafel ablesen ließ: Dort leuchtete ein 12:16 herunter.

In der Pause sprachen auf der Tribüne dann nicht wenige von einer Vorentscheidung. Und genau die trauten kurz darauf ihren Augen kaum. Denn plötzlich ging es wieder mit Karacho in die andere Richtung. Bis auf 16:17 (36.) pirschte sich die SGL heran. Mit Tempo-Handball und sehenswerten Spielzügen, die mitunter von Linksaußen Niklas Ruß mit genialen Zuspielen eingeleitet wurden. "Da waren wir wirklich dran", seufzte Roth, "aber Lübbecke hat dann eben auch die richtigen Entscheidungen getroffen." Das Schiedsrichter-Gespann Hanspeter Brodbeck und Simon Reich tat das nicht. Mit zunehmender Spieldauer häuften sich die Fehlentscheidungen. Auf beiden Seiten? Nicht wirklich. Leutershausen wurde im Endspurt mehrfach benachteiligt. SGL-Urgestein und Vorstandsmitglied Jörg Büßecker brachte das auf die Palme: "Leider", grantelte er, "leider fällt es mittlerweile auf, dass wir häufig benachteiligt werden." Auch Roth nickte das ab.

Egal, es muss weitergehen. Und zwar mit Punkten, denn das Polster, das man sich durch den Superstart, angefuttert hatte, ist langsam aufgebraucht. Roth sagt: "Der Klassenerhalt in der zweiten Liga ist für uns absolut drin." Aber auch: "Wir dürfen uns trotz unserer 14 Punkte nicht zufrieden ausruhen. Denn Zufriedenheit ist etwas, das es im Leistungssport nicht gibt."

Mut machen die kommenden Aufgaben. In Emsdetten, gegen Konstanz und in Ferndorf warten "wieder Gegner auf Augenhöhe", wie es Roth sagt.

SG Leutershausen: Wetzel 1, Salger 7, Räpple 1/1, Kupijai 1, Pfattheicher 4, Ruß 1, Spohn 9, Möller 2. TuS-N Lübbecke: Kaleb 9, Gierak 5, Tauabo 1, Torbrügge 2, Zetterman 8/4, Hövels 1, Remer 5/1. Zuschauer: 600

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