TSG-Testspiel gegen Bournemouth: Das Beste passiert bereits vor dem Anpfiff

Publikumsliebling Niklas Süle verlängert in Hoffenheim bis 2019 - Mark Uth verletzt sich am Knie und Kuranyi spielt 34 Minuten

02.08.2015 UPDATE: 03.08.2015 06:00 Uhr 2 Minuten, 3 Sekunden

Früh am Knie verletzt: Neuzugang Mark Uth mit "Doc" Thomas Frölich. Foto: APF

Von Joachim Klaehn

Sinsheim. Die Aussagekraft von Testspielen ist höchst umstritten. So auch beim 0:0 zwischen der TSG 1899 Hoffenheim und dem AFC Bournemouth, das sich am Samstag zu einer zähen Geduldsprobe entwickelte. Die beste Nachricht gab es vor 12 100 Zuschauern in der Rhein-Neckar-Arena unmittelbar vor dem Anpfiff. Urplötzlich wurde das Badner Lied unterbrochen und ein Video eingespielt. Es zeigte TSG-Manager Alexander Rosen, der Niklas Süle ein Trikot überreichte. Als der U 21-Nationalspieler den blauen Stoff wendete, war klar: Der Publikumsliebling hat seinen Vertrag bei "Hoffe" um weitere zwei Jahre bis 2019 verlängert.

Das Timing passte, die launige Choreographie zur Saisoneröffnung ebenfalls - dafür gab es von den Rängen den stärksten Applaus. Vor acht Monaten hatte der 19-jährige Innenverteidiger einen Kreuzbandriss erlitten - gegen die robusten Südengländer grätschte Süle wieder energisch und ohne Angst. "Es ist beeindruckend, wie Niklas diesen Rückschlag weggesteckt hat, welchen Optimismus er stets ausstrahlte und wie stark er zurückgekommen ist", sagte TSG-Cheftrainer Markus Gisdol.

Die Startformation gegen "The Cherries" (die Kirschen) lieferte erste Hinweise auf Gisdols Planspiele. Bis auf den erkrankten und deshalb geschonten neuen Kapitän Pirmin Schwegler waren alle Mann an Bord. "Bei fünf, sechs Spielern ist man sich relativ sicher", räumte Gisdol in den Katakomben ein. Wahrscheinlich sind es indes mehr. Baumann, Kaderabek, Schär, Süle, Kim, Polanski, Rudy, Schwegler, Schmid und Volland sind gesetzt. Und dass Neuzugang Kevin Kuranyi mehr als ein "großer Bruder" und Entwicklungshelfer sein wird, wurde jedem Augenzeugen bewusst, als der Routinier trotz eines Trainingsrückstandes bereits nach 56 Minuten aufs Feld geschickt wurde. "Wenn man einen Spieler wie Kuranyi holt, dann weiß man, was man hat", hob Gisdol hervor. Im Umkehrschluss zeichnet sich ab, dass Bicakcic, Strobl und vor allem Szalai es schwerer haben werden. Im Fall von Adam Szalai halten sich ohnehin hartnäckig die Gerüchte, dass er noch transferiert werden soll, sofern ein adäquates Angebot reinflattert.

Andererseits ist eine gewisse Kadertiefe unabdingbar. Denn bereits nach einer knappen Viertelstunde musste Neuzugang Mark Uth nach einem Zweikampf raus. "Das Innenband ist gezerrt, glaube ich", sagte Uth und humpelte aus dem Stadion. Die exakte Diagnose gilt es abzuwarten. Sehr wahrscheinlich, dass der bewegliche Stürmer fürs Pokalspiel am Samstag (18 Uhr) beim Zweitligisten 1860 München ausfallen wird.

Abgesehen von einigen Schreckmomenten konnte Gisdol dem Härtetest gegen den Premier-League-Aufsteiger Einiges abgewinnen. "Uns hat etwas die Frische gefehlt", analysierte der TSG-Trainer, "aber ich habe viele gute Ansätze mit dem Auslösen von Pressingsituationen gesehen." Körperlich waren die Männer von der Insel einen Schritt weiter. Schon deshalb war das unbequeme und kompakte Team von Eddie Howe der richtige Sparringspartner, um in den Wettkampfmodus reinzufinden. "In der Bundesliga wird es nicht freundlicher werden", erinnerte Gisdol an den hammerharten Ligastart.

Und Kuranyi? Er schoss einmal scharf (69.), doch ein Kopf eines Engländers war dazwischen. "Ich konnte 34 Minuten lang gut mithalten und bin zufrieden. Je mehr Spielpraxis ich bekomme, desto besser. Ich habe richtig Bock darauf, mit Hoffenheim das Maximale zu erreichen", so sein Fazit nach dem Debüt in Sinsheim.

Hoffenheim: Baumann - Kaderabek (68. Toljan), Schär (78. Bicakcic), Süle (88. Rapp), Kim (88. Gimber) - Polanski (68. Amiri), Rudy (56. Strobl) - Zuber (46. Elyounoussi), Uth (15. Ochs, 85. Joelinton), Schmid (56. Kuranyi) - Volland (78. Szalai). Bournemouth: Boruc - Smith (88. Muleba), Elphick, Cook - Mings (68. Costa), Ritchie, Gosling, MacDonald (87. Butcher) - Stanislas (83. Quigley), King (80. Wakefield), Wilson (80. Green).

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