TSG-Präsident Peter Hofmann im Gespräch

Der ewige Hofmann: 50 Jahre Mitglied, seit 30 Jahren Funktionär und seit 20 Jahren Präsident der TSG

25.09.2016 UPDATE: 26.09.2016 06:00 Uhr 2 Minuten, 18 Sekunden

Mister TSG: Peter Hofmann ist neben Dietmar Hopp die prägende Gestalt im Hoffenheimer Club. Foto: Of

Von Hans-Joachim Of

Sinsheim. Er ist das Gesicht des Fußball-Bundesligisten TSG 1899 Hoffenheim: Präsident Peter Hofmann. Der heute 57-Jährige ist, nachdem er von den Eltern im D-Jugend-Alter beim örtlichen Verein angemeldet wurde, aktuell seit 50 Jahren Vereinsmitglied. Seit 1986 ist Hofmann, ("Ich könnte mir ein Leben ohne die TSG gar nicht vorstellen") als Funktionär - zunächst als Spielausschussvorsitzender, dann als Abteilungsleiter Fußball - für die Turn- und Sportgemeinschaft tätig. Als der damalige Präsident Theo Berberich im Jahre 1996 aufhörte, übernahm Peter Hofmann das Ruder: Seither und bis heute steht er auf der Kommandobrücke des Vereinsschiffs.

Dass er einmal einem Bundesligisten vorstehen würde, hätte sich der junge Peter Hofmann, der nach einem Bänderriss die aktive Kicker-Karriere früh beendete, nicht vorstellen können. Heute ist der "Hoffenheimer Bub" und gelernte Elektromeister einer der dienstältesten Funktionäre im Fußball-Oberhaus.

Um zu verstehen, was Peter Hofmann für die TSG Hoffenheim bedeutet, muss man zurückblättern. Als Dietmar Hopp auf der Bildfläche erschien, war der Mann, der sich seit Kindesbeinen dem Club verbunden fühlt und mit seiner Familie noch immer in Hoffenheim wohnt, schon da. Die Geschichte, unter welchen Umständen Hopp bei der TSG als Mäzen einstieg, wurde an dieser Stelle schon oft thematisiert und Peter Hofmann sagt im Rückblick: "Dietmar Hopp hatte seinerzeit, als wir uns im Sommer 1989 in der SAP-Zentrale in Walldorf zu einem Gespräch trafen, großen Respekt davor, wie der Verein geführt wurde". Doch habe er schnell gemerkt, wie schwer es für die Clubführung war, Sponsoren zu finden.

Die Geschichte und der Höhenflug Hoffenheims, der 2008 mit dem Aufstieg in die Bundesliga seinen bisherigen Höhepunkt erreichen sollte, begann. Hofmann betont jedoch, dass es Dietmar Hopp auch immer um die Jugend und den regionalen Bezug ging. Ende der 90er Jahre sei das Ziel gewesen, in der gleichen Klasse wie der damalige Oberligist SV Sandhausen zu spielen. Ein Meilenstein war dann das neue TSV-Clubhaus und der Bau des Dietmar-Hopp-Stadions, das am 17. August 1999 mit einem Spiel gegen Bayern München eröffnet wurde. Fortan war 1899 Hoffenheim auf der baden-württembergischen und deutschen Fußball-Landkarte. Als 2005 - Hoffenheim spielte mit Trainer Hansi Flick in der Regionalliga - aus hiesigen Wirtschaftskreisen der Wunsch nach Profifußball in der Metropolregion geäußert wurde, kam zum bisher märchenhaften Aufstieg der TSG ein neues Kapitel hinzu. Nach vergeblich geführten Gesprächen Dietmar Hopps über eine Kooperation oder Fusion mit dem SV Waldhof Mannheim, SV Sandhausen oder Astoria Walldorf sowie dem verhinderten Stadion-Neubau in Heidelberg (der Club hätte dann womöglich TSV Heidelberg geheißen) setzte man auf den Namen Hoffenheim und einen Stadion-Neubau mit der Rhein-Neckar-Arena in Sinsheim. Zwischenzeitlich und im Jahre 2006 war mit Ralf Rangnick, der Hoffenheim dreimal nacheinander zum Aufstieg bis hin zur 1. Bundesliga in der Spielzeit 2007/2008 führte, ein neuer Coach am Ruder.

2009 wurde die neue Arena in Sinsheim eröffnet. Zuvor spielte Hoffenheim im Dietmar-Hopp-Stadion und zwischenzeitlich auch eine Halbserie im Mannheimer Carl-Benz-Stadion. Der Wunsch Hofmanns und vieler Menschen in der Region "es bis ganz nach oben zu schaffen" und sich im Kraichgau mit den besten Vereinen Deutschlands zu messen, war Wirklichkeit geworden.

Heute und nach acht Jahren Bundesliga ist der Club längst zum bedeutenden Arbeitgeber und Wirtschaftsfaktor rund um Sinsheim geworden. Mit Werten wie "Bescheidenheit, Demut und Vertrauen" soll es auch künftig bei der TSG 1899 Hoffenheim und mit Peter Hofmann an der Spitze weitergehen. Der Wunsch des "ewigen" TSG-Präsidenten, der den beispiellosen Weg "seines Vereins" von der Kreisliga bis zur Bundesliga hautnah erlebte: "Der Club möge weiterhin seinen familiären Charakter beibehalten, sich in der Liga etablieren, mit dem Abstieg nichts zu tun haben und sich möglichst oft über eine ausverkaufte Arena freuen".

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