Lieber Dritter als Vierter

Hoffenheim braucht Sieg gegen Frankfurt

Das eigentliche Endspiel um Platz drei steigt erst eine Woche später. Doch um mit guten Aussichten nach Dortmund fahren zu können, muss 1899 Hoffenheim erst einmal Eintracht Frankfurt schlagen. Von diesem Gegner hat Trainer Nagelsmann eine besonders hohe Meinung.

28.04.2017 UPDATE: 28.04.2017 15:03 Uhr 2 Minuten
Der Frankfurter Marco Fabian (rechts) im Zweikampf mit Lukas Rupp aus Hoffenheim beim Hinspiel am 9. Dezember in Frankfurt. Damals trennten sich die beiden Vereine mit einem torlosen Unentschieden. Foto: dpa

Von Sebastian Stiekel

Zuzenhausen. Für Dietmar Hopp ist es eine ereignisreiche Woche. Der Mäzen und Mehrheitsgesellschafter von 1899 Hoffenheim feierte am Montag Goldene Hochzeit, am Mittwoch seinen 77. Geburtstag und am Freitag das 20-jährige Bestehen seines Golfclubs in St. Leon-Rot. Fehlt nur noch ein Heimsieg am Sonntag in der Fußball-Bundesliga gegen Eintracht Frankfurt, dann würde sein Verein der Champions League wieder ein Stück näher kommen und sich eine gute Ausgangsposition für das "Endspiel um Platz drei" eine Woche später beim direkten Konkurrenten Borussia Dortmund verschaffen.

Der SAP-Gründer träumt bereits von der Champions League. "Natürlich wäre ein Club wie Real Madrid ein Traum. Ich glaube, im Estadio Santiago Bernabéu würde auch mir das Herz in die Hose rutschen", sagte Hopp in einem Interview des Club-Magazins "Spielfeld". Er betonte aber auch: "Wir dürfen nicht übermütig werden." Die TSG sei eher darauf eingestellt, "dass es womöglich eine einmalige Geschichte sein wird. Die Qualifikation für einen internationalen Wettbewerb wird für uns nie ein Selbstläufer werden, sondern die Ausnahme."

Seinem Trainer Julian Nagelsmann sind solche Aussagen recht. Der 29-Jährige denkt auch noch nicht an das Spiel in Dortmund, sondern ist genug mit dem nächsten Gegner aus Frankfurt beschäftigt. Den lobte er am Freitag weit über die üblichen Höflichkeitsfloskeln hinaus. "Frankfurt gehört zu den fünf Teams in der Bundesliga, die ich gerne anschaue", sagte er. "Sie wollen gegen Mannschaften auf Augenhöhe immer mitspielen. Und sie haben viele gute, interessante Zockertypen auf dem Feld aus ganz vielen verschiedenen Nationen."

Trotzdem muss seine TSG die personell arg dezimierte Eintracht wohl schlagen, wenn sie weiter eine Chance auf Platz drei haben will. Gerade für einen international so unerfahrenen Verein wie Hoffenheim macht es einen großen Unterschied, ob er die Champions League ohne Umweg erreichen kann oder ob er sich erst noch der Herausforderung zweier Qualifikationsspiele im August stellen muss.

"Dass wir gerne Dritter werden würden, um direkt in die Champions League zu kommen, ist doch logisch", sagte Nagelsmann. "Ich würde auch gern Meister werden, aber das wird eng. Ich würde auch lieber Zweiter werden als Dritter, lieber Dritter werden als Vierter und lieber Vierter werden als Fünfter. Aber die Saison ist schon jetzt ein Riesenerfolg für den Club, egal wie die letzten Spiele ausgehen."

Während auf Frankfurter Seite gleich neun Profis verletzt sind, ist bei der TSG nur der Einsatz eines Stammspielers fraglich: Andrej Kramaric plagt sich mit Schulterproblemen herum. "Hinter ihm steht noch ein Fragezeichen", sagte Nagelsmann. "Wir werden erst nach dem Abschlusstraining entscheiden, inwieweit sein Einsatz Sinn macht."

Was seine eigene Zukunft anbelangt, machte sich der TSG-Trainer am Freitag noch über Medienspekulationen lustig, er könne Hoffenheim bald in Richtung München verlassen. Hintergrund ist, dass Nagelsmann am Mittwoch das Pokal-Halbfinale zwischen dem FC Bayern und Borussia Dortmund besuchte und dabei einen Mantel in den Farben der Münchener trug. Auf die Frage, welchen der beiden Vereine er lieber trainieren würde, antwortete er: "Hoffenheim! Da bin ich Trainer. Trotz meines roten Mantels, meiner roten Schuhe und einer roten Cola-Flasche. Ich habe sogar ein rotes Auto, uiuiui. Ich habe übrigens auch einen gelben Mantel, aber der steht mir nicht so gut wie der rote."

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