Hoffenheim gegen Frankfurt

Alla hopp, ab in die "Champagner-Liga"!

"Hoffe" erwartet am Sonntag Eintracht Frankfurt und möchte Dietmar Hopp ein nachträgliches Geburtstagsgeschenk überreichen

28.04.2017 UPDATE: 29.04.2017 06:00 Uhr 2 Minuten, 15 Sekunden

Emotionales Hinspiel: Sandro Wagner (M.), Timothy Chandler (verdeckt) und David Abraham (Nr. 19) gingen in den Nahkampf. Foto: APF

Von Joachim Klaehn

Zuzenhausen. Wie auch immer diese Saison für die TSG 1899 Hoffenheim ausgehen mag, sie wird als außergewöhnliche Spielzeit verbucht werden. Ein Dreier am Sonntag (17.30 Uhr/Sky) gegen Eintracht Frankfurt und Rang vier wäre dem Kraichgauklub nicht mehr zu nehmen.

Hintergrund

"Hoffe" liegt vorne: 15 Bundesliga-Begegnungen gab’s bisher, "Hoffe" liegt vorne: Sieben Siege, fünf Unentschieden und drei Niederlagen weist der Vergleich aus (Torverhältnis: 20:16).

Zitat: "Der Kopf ist freier und dann gelingt einem

[+] Lesen Sie mehr

"Hoffe" liegt vorne: 15 Bundesliga-Begegnungen gab’s bisher, "Hoffe" liegt vorne: Sieben Siege, fünf Unentschieden und drei Niederlagen weist der Vergleich aus (Torverhältnis: 20:16).

Zitat: "Der Kopf ist freier und dann gelingt einem im Leben vieles einfacher." - Eintracht-Trainer Niko Kovac über das Thema Rückenwind für das Bundesliga-Tagesgeschäft durch das Erreichen des DFB-Pokalfinals.

So könnten sie beginnen: Hoffenheim: Baumann - Süle, Vogt, Hübner - Kaderabek, Zuber - Rudy - Demirbay, Amiri - Wagner, Szalai. Frankfurt: Hradecky - Hector, Abraham, Oczipka - Chandler, Varela, Barkok, Tawatha - Fabian - Hrgota, Rebic. Schiedsrichter: Perl (München).

Anpfiff: Sonntag, 17.30 Uhr in der Rhein-Neckar-Arena Sinsheim. jog

[-] Weniger anzeigen

Auf diesen weiteren Mosaikstein im Gesamtgebilde 2016/17 wollen sich die "Nagelsmänner" fokussieren, zumal ein netter Nebeneffekt darin besteht, die Rekordmarke der Rangnick-Schützlinge aus dem Premierenjahr 2008/09 (55 Punkte) schon bei einem Remis zu überbieten. "Hoffe" schreibt sportlich eine positive Schlagzeile nach der anderen, die eingefleischten TSG-Fans planen bereits im Kopf ihre Reiserouten, ohne freilich die exakten Ziele zu kennen.

Zur Besonnenheit mahnt insbesondere Mehrheitsgesellschafter Dietmar Hopp. "Es wäre wunderschön, wenn wir Dritter werden können, aber das wäre doch ein bisschen zu viel verlangt vom Fußballgott", sagt Hopp im neuen Klubmagazin, das die Kölner Kommunikationsagentur Derichs & Graalmann für rund 6500 Mitglieder monatlich erstellt. "Ich rechne eher damit, dass wir als Vierter der Bundesliga erst einmal in die Champions-League-Qualifikation müssen", so Hopp weiter.

Der große Sportförderer wird bis zum Sonntag eine ereignisreiche Woche hinter sich gebracht haben. Am Montag feierte er Goldene Hochzeit mit seiner Frau Anneliese, am Mittwoch seinen 77. Geburtstag, am gestrigen Freitagabend das 20-jährige Bestehen des Golf Club St. Leon-Rot in der Mannheimer SAP Arena. Ein nachträgliches Geburtstagsgeschenk wäre der 15. Saisonsieg allemal.

Seine Hoffenheimer haben nichts anderes vor, als den Höhenflug der Frankfurter Adler nach dem Einzug ins Berliner DFB-Pokalfinale jäh zu stoppen. "Sie werden hier nicht herkommen und etwas abschenken", meinte Julian Nagelsmann gestern im Presseraum des Trainingszentrums Zuzenhausen, "aber wir werden alles dafür tun, ihren Siegesrausch zu beenden."

Hintergrund

Julian Nagelsmann ...

Über die Eintracht: "Niko Kovac macht dort einen tollen Job. Sie hatten vor der Saison eine ähnliche Situation wie wir, kamen aus der unteren Tabellenregion. Im Sommer haben sie dann 14 neue Spieler aus 14

[+] Lesen Sie mehr

Julian Nagelsmann ...

Über die Eintracht: "Niko Kovac macht dort einen tollen Job. Sie hatten vor der Saison eine ähnliche Situation wie wir, kamen aus der unteren Tabellenregion. Im Sommer haben sie dann 14 neue Spieler aus 14 Nationen bekommen. Das ist nicht einfach. Das Thema Menschenführung wird da sehr wichtig. Sie spielen immer wieder in anderen Grundordnungen - und sie spielen eine sehr gute Saison."

Zum TSG-Personal: "Hinter Andrej Kramaric steht noch ein großes Fragezeichen. Die Schulter schmerzt. Lukas Rupp hat einen Schlag auf sein entzündetes Knie bekommen. Sonst ist alles in Ordnung."

Über das Erreichen der Champions League: "Ich würde auch lieber Zweiter werden als Dritter, lieber Dritter werden als Vierter und lieber Vierter werden als Fünfter. Aber die Saison ist schon jetzt ein Riesenerfolg für den Klub, egal wie die letzten Spiele ausgehen."

Zu seinem Tribünenbesuch beim Spiel Bayern gegen den BVB: "Extravagant sieht der rote Mantel schon aus. Ich dachte, wenn ich in Rot bin, falle ich nicht so auf. Das hat nicht geklappt!" (lächelt)

Über das hitzige Hinspiel in Frankfurt: "Das hakt man ab. Beide Trainer haben sich ausführlich geäußert, beide Spieler (Anm. der Red.: Sandro Wagner und David Abraham) ebenfalls. Es geht wieder bei Null los."

Über die künftige Rolle von Pirmin Schwegler, dessen Vertrag im Sommer ausläuft: "Es ist noch nicht entschieden, in welche Richtung es weitergeht. Da spielt viel mit rein. Pirmin hat immer eine gute Ruhe und Struktur in unser Spiel reingebracht."

Zu Eugen Polanski: "Er ist mit seinen Spielanteilen nicht zufrieden, aber Eugen ist für unser Klima in der Kabine sehr wertvoll. Es ist ähnlich wie bei Pirmin, sie haben beide aktuell Sebastian Rudy vor sich."

[-] Weniger anzeigen

Das 0:0 im Hinspiel glich mehr einer Schlacht. Acht Gelbe Karten, ein Platzverweis gegen Timothy Chandler sowie ein nicht geahndeter, übler Ellbogencheck des ehemaligen Hoffenheimer "Gauchos" David Abraham gegen TSG-Sturmkante Sandro Wagner - die Emotionen gingen mit den Akteuren durch. Ein "Gift-Gipfel" war’s.

Es sei eine Mannschaft, die vorwiegend von ihrer Körperlichkeit lebe, ordnete Nagelsmann das Kollektiv aus "Mainhattan" ein. "Das sind abgezockte Typen aus vielen Nationen. Wir brauchen eine mentale Stabilität und eine Kühle im Kopf", sagte Nagelsmann über die TSG-Herangehensweise.

An den Zielen - vier Spieltage vor dem saisonalen Abpfiff im Oberhaus - ließ er nicht den geringsten Zweifel. "Es ist doch klar, dass wir gerne Dritter werden. Ich würde auch gern Meister werden, aber das wird eng", flachste Nagelsmann.

Hoffenheim hat jedenfalls mit der Eintracht und Borussia Dortmund die beiden DFB-Pokalfinalisten nacheinander vor der Brust. Am 6. Mai (15.30 Uhr) steigt das "Finale um Platz drei" im Signal Iduna Park.

Die Vorfreude darauf ist riesig, wenngleich Nagelsmann bei jeder Gelegenheit betont, dass der BVB ein Tick weiter sei als seine Jungs. "Sie haben einen außergewöhnlich guten Kader, und auch den Anspruch, in ein Finale zu kommen", so der TSG-Trainer über den Hauptrivalen fürs Tableau.

Nagelsmann war auch Mittwoch in München, um das Halbfinale zwischen den Bayern und dem BVB (2:3) zu studieren. Wen er denn lieber von den beiden Vereinen trainieren würde, lautete die kesse Frage - mit Fallstricken, zumal er mit einem roten Mantel auf der Tribüne gesichtet worden war.

Salomonisch antwortete Nagelsmann: "Hoffenheim! Da bin ich Trainer. Trotz meines roten Mantels, meiner roten Schuhe und einer roten Cola-Flasche. Ich habe sogar ein rotes Auto, uiuiui. Ich habe übrigens auch einen gelben Mantel, aber der steht mir nicht so gut wie der rote."

Damit reagierte Nagelsmann formidabel auf nimmermüde Spekulationen. Alle Konzentration liegt auf der Eintracht. Hoffentlich droht kein neuer Ärger auf der Tribüne. Bei aller verständlichen Rivalität sollte das Fairplay über allem stehen. Alla hopp, "Hoffe" - ab mit Euch in die "Champagner-Liga"!

(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
(zur Freigabe)
Möchten sie diesen Kommentar wirklich löschen?
Möchten Sie diesen Kommentar wirklich melden?
Sie haben diesen Kommentar bereits gemeldet. Er wird von uns geprüft und gegebenenfalls gelöscht.
Kommentare
Das Kommentarfeld darf nicht leer sein!
Beim Speichern des Kommentares ist ein Fehler aufgetreten, bitte versuchen sie es später erneut.
Beim Speichern ihres Nickname ist ein Fehler aufgetreten. Versuchen Sie bitte sich aus- und wieder einzuloggen.
Um zu kommentieren benötigen Sie einen Nicknamen
Bitte beachten Sie unsere Netiquette
Zum Kommentieren dieses Artikels müssen Sie als RNZ+-Abonnent angemeldet sein.