Hoffenheim gegen Darmstadt: Vollgas-Duell zweier Riesen

Hoffenheims Sandro Wagner bekommt es heute gegen Darmstadt mit dem Ex-Kollegen Peter Niemeyer zu tun

17.02.2017 UPDATE: 18.02.2017 06:00 Uhr 2 Minuten

Kein gemeinsamer Jubel: Sandro Wagner (l.) und Peter Niemeyer treffen aufeinander. F: dpa

Von Tobias Schächter

Darmstadt. Peter Niemeyer ist ja vier Zentimeter kleiner als Sandro Wagner, aber was heißt das schon, wenn man 1,91 Meter groß ist? Angst hat der ziemlich riesige Innenverteidiger von Darmstadt 98 natürlich nicht vor dem Duell an diesem Samstag gegen den noch riesigeren Mittelstürmer der TSG Hoffenheim. Zumal sich die beiden Athleten sehr gut kennen, schon bei Hertha BSC haben sie zusammen gekickt, bevor sie im Sommer 2015 gemeinsam bei den "Lilien" anheuerten und den Klassenerhalt mit dem Underdog aus Südhessen schafften. Wagner hinterließ mit seinem Wechsel nach Hoffenheim eine riesige Lücke und kehrt nun nach seiner Sperre als Testosteron-Puscher in die Startelf von Trainer Julian Nagelsmann zurück. "Wenn ich einen Spieler kenne, dann Sandro", sagt Niemeyer: "Ich freue mich auf dieses Duell, wir werden beide Vollgas geben und uns am Ende die Hand schütteln."

Hintergrund

Auswärtsschwache Darmstädter

Der SV 98 ist ein gern gesehener Gast. Das Team von Trainer Torsten Frings hat alle neun vergangenen Bundesliga-Spiele in fremden Stadien verloren. Rechnet man das Pokalaus beim FCA Walldorf hinzu, sind es sogar zehn

[+] Lesen Sie mehr

Auswärtsschwache Darmstädter

Der SV 98 ist ein gern gesehener Gast. Das Team von Trainer Torsten Frings hat alle neun vergangenen Bundesliga-Spiele in fremden Stadien verloren. Rechnet man das Pokalaus beim FCA Walldorf hinzu, sind es sogar zehn Partien.

Noch Restkarten

Die Begegnung ist nicht ausverkauft. Aus Darmstadt werden 2500 Fans in der Rhein-Neckar-Arena erwartet.

Es sagte ...

"Hoffenheim ist aktuell eine Spitzenmannschaft. Ich gehe davon aus, dass sie nächstes Jahr europäisch spielen werden." - Darmstadts Trainer Torsten Frings über 1899.

So könnten sie beginnen

1899 Hoffenheim: Baumann - Süle, Vogt, Bicakcic - Kaderabek, Rudy, Zuber - Demirbay, Amiri - Wagner, Kramaric.

SV Darmstadt 98: Esser - Fedetski, Niemeyer, Milosevic, Holland - Altintop, Gondorf - Sam, Rosenthal, Heller - Boyd.

Schiedsrichter: Brych (München). awi

[-] Weniger anzeigen

Für Niemeyer lief die Saison nach dem Trainerwechsel vergangenen Sommer von Dirk Schuster zu Norbert Meier nicht gut. Nach einer Verletzung kehrte der 33-jährige Antreiber lange nicht mehr in die Startelf zurück. Bei Torsten Frings, der auf seinem ersten Cheftrainerposten seit vier Spieltagen versucht, ein erneutes Fußballwunder beim Tabellenletzten zu schaffen, ist Niemeyer wieder gesetzt, er erklärt selbstbewusst: "Ich war immer überzeugt, dass ich mit meiner Erfahrung und meiner Art für Darmstadt 98 einen Mehrwert darstellen kann."

Frings kennt der Routinier gut, mit dem ehemaligen Nationalspieler stand er einst in Bremen zusammen auf dem Rasen. Niemeyer ist voll des Lobes über den 40-Jährigen: Frings habe in der Mannschaft eine Aufbruchsstimmung entfacht und eine positive Grundstimmung in die Truppe gebracht. Nun ist der gelernte defensive Mittelfeldspieler Niemeyer als Innenverteidiger wieder dabei, gegen Hoffenheim wird er zusammen mit Alexander Milosevic versuchen, seinen Kumpel Wagner auszuschalten - sein etatmäßiger Partner und Kapitän Aytac Sulu fehlt gesperrt (5. Gelbe Karte).

Der überraschende 2:1-Sieg gegen Borussia Dortmund nach zuvor elf Niederlagen in Serie weckte wieder fast verloren geglaubte Hoffnung - Werder Bremen Relegationsplatz 16 ist nur noch vier Zähler weg. "Das war vielleicht das beste Spiel, das Darmstadt in der Bundesliga gespielt hat", sagt Niemeyer. Statt tief in der eigenen Hälfte auf die nächste Prügel zu warten - wie zuvor bei den Pleiten gegen Köln (1:6) und in Frankfurt (0:2) -, griff der SV 98 die Dortmunder früh und mutig an und wirkte bei eigenem Ballbesitz plötzlich nicht mehr hilflos. Es sei ein Trugschluss zu glauben, dass die "Lilien" in anderen Spielen nicht mutig agieren hätten wollen, meint Niemeyer: "Wir hatten schon länger eine steigende Tendenz, wir haben zum Beispiel gegen Bayern oder Hertha nur verloren, weil die Gegner Traumtore gemacht haben."

Hoffnung bringen auch drei Winter-Zugänge: Flügelflitzer Sidney Sam (ausgemustert in Schalke), Stürmer Terrence Boyd (ausgemustert bei RB Leipzig) und Mittelfeldstratege und Routinier Hamit Altintop (ausgemustert bei Galatasaray Istanbul). "Das sind alles Jungs, die mit durchs Feuer gehen, sie haben die Aufbruchsstimmung mitentfacht und bringen ein Niveau in den Kader, das so noch nicht da war", sagt Niemeyer. Besonders Altintop schwang sich gleich zum Anführer auf und spielte wie zu besten Tagen beim FC Bayern oder Real Madrid, Niemeyer schwärmt: "Es ist geil, dass so ein Spieler nach Darmstadt kommt, das war auch ein Zeichen dafür, dass wir noch nicht aufgegeben haben.

(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
(zur Freigabe)
Möchten sie diesen Kommentar wirklich löschen?
Möchten Sie diesen Kommentar wirklich melden?
Sie haben diesen Kommentar bereits gemeldet. Er wird von uns geprüft und gegebenenfalls gelöscht.
Kommentare
Das Kommentarfeld darf nicht leer sein!
Beim Speichern des Kommentares ist ein Fehler aufgetreten, bitte versuchen sie es später erneut.
Beim Speichern ihres Nickname ist ein Fehler aufgetreten. Versuchen Sie bitte sich aus- und wieder einzuloggen.
Um zu kommentieren benötigen Sie einen Nicknamen
Bitte beachten Sie unsere Netiquette
Zum Kommentieren dieses Artikels müssen Sie als RNZ+-Abonnent angemeldet sein.