"Hoffe" gewinnt den ersten Test gegen den FC Groningen mit 2:1

Null Grad und "heiße" Gerüchte: Nagelsmann lässt Mark Uth unter keinen Umständen ziehen.

08.01.2017 UPDATE: 09.01.2017 06:00 Uhr 2 Minuten, 19 Sekunden

Test-Torschützen unter sich: Steven Zuber (M. verdeckt) gratuliert Mark Uth (l.). Foto: APF

Von Joachim Klaehn

Zuzenhausen. Am Samstag weilte nahezu die komplette Hoffenheimer Profimannschaft im Winterwunderland der Sinsheimer Rhein-Neckar-Arena. "Die Stimmung war schon beeindruckend", sagte TSG-Stürmer Mark Uth tags darauf. Und auch Cheftrainer Julian Nagelsmann ordnete das feurige Winter-Game der Mannheimer und Schwenninger Kufencracks überwiegend positiv ein: "Ein rundum schönes Erlebnis, wirklich sehr unterhaltsam. Ein Eishockey-Spiel mit insgesamt zehn Toren ist okay. Ich habe nur (...) nicht so viel gesehen."

Beste Sichtverhältnisse hatten Nagelsmann und Co. hingegen gestern. Die TSG 1899 Hoffenheim absolvierte ihren ersten Testlauf nach der Winterpause nämlich im eigenen schmucken Trainingszentrum von Zuzenhausen. "Hoffe" gewann gegen den niederländischen Erstligisten FC Groningen mit 2:1 (2:0) - die knapp 300 frierenden Fans, die das Geschehen hautnah und geduldig verfolgten, sahen dabei zumindest eine Halbzeit lang ein vielversprechendes Spiel für die diesmal zeitverzögert stattfindende letzte Bundesliga-Vorrundenpartie am 21. Januar beim FC Augsburg, ehe dann die Rückrunde die Woche darauf bei RasenBallsport Leipzig für die Kraichgauer starten wird.

Angesichts der nur knapp zweieinhalbwöchigen Vorbereitungszeit im Januar misst Nagelsmann den drei Vergleichen gegen Groningen, Aalborg und Großaspach schon eine gewisse Bedeutung bei. "Im Winter kannst du nicht so viel testen", so Nagelsmann pragmatisch denkend. Während viele deutsche Teams in der Sonne üben und schwitzen, hatte sich Nagelsmann bewusst für einen Verbleib in der kühleren Heimat entschieden. "Wir haben hier einen guten Platz, ich sehe diese Maßnahme sehr positiv. Außerdem schlafe ich lieber im eigenen Bett. Mit den Hotels ist das immer so eine Sache", meinte Uth zur Hoffenheimer Entscheidung, die Infrastruktur und Ressourcen der Zuzenhausener Wohlfühl-Oase zu nutzen.

Fußball bei null Grad ist selten herzerwärmend. Doch was "Hoffe" am Sonntag gegen den aktuellen Rangzehnten der Ehrendivision in den ersten 45 Minuten zeigte, sah durchdacht und entschlossen aus. Man hatte die kompakte Truppe von Trainer Ernest Faber total im Griff und belohnte sich mit den Treffern von Mark Uth (11.) und Steven Zuber (33.). "Mit der ersten Halbzeit war ich sehr zufrieden", befand Nagelsmann, "es gab eine Phase, da ist der Gegner nicht mehr in unsere Hälfte gekommen." Der TSG-Coach erfreute sich vor allem an der Umsetzung der einstudierten Trainingsinhalte.

In gleichem Maße konnte er mit der Vorstellung nach dem Seitenwechsel überhaupt nicht mehr einverstanden sein. Mit der komplett neuen Elf entstand ein Bruch im Spiel der Hausherren. Mimoun Mahi (47.) verkürzte für die Unistädter auf 2:1 - die TSG spekulierte hierbei auf Abseits und wahrscheinlich war’s auch Abseits. Sei’s drum: Aggressivität, Präzision, Spielwitz und Effizienz ließen sehr zu wünschen übrig, die Chancen von Szalai (59.), Terrazzino (65.), Schwegler (71.) und Hübner (78.) wurden teilweise sträflich vergeben. "Wir hatten extrem viele Ballverluste und auch wenig Inspiration nach vorne", kritisierte Nagelsmann.

Dies gilt es am Samstag (15.30 Uhr, Dietmar-Hopp-Stadion) gegen Aalborg BK aus Dänemark und sonntags (14 Uhr) beim Drittligisten SG Sonnenhof Großaspach zu verbessern.

Da das Wintertransfer-Fenster bis 31. Januar noch geöffnet bleibt, brodelt in gewohnter Manier auch die Gerüchteküche. Eduardo Vargas (China-Cup), Jin-Su Kim (hat eine Einigung mit dem FC Jeonbuk/Südkorea inzwischen dementiert) oder auch Fabian Schär sind die Topkandidaten für einen Wechsel. Wie der britische Mirror meldete, sollen die Premier-League-Vereine Tottenham und Southampton Interesse an Uth haben. Dazu der TSG-Stürmer: "Es ist eine Anerkennung für mich. Ich konzentriere mich aber auf Fußball und möchte mit Hoffenheim erfolgreich sein." Nagelsmann winkte derweil lässig ab: "Erstens werde ich nichts dazu sagen - und zweitens werde ich Mark nicht gehen lassen." Das ist doch mal eine klare Ansage aus der Hoffenheimer "Kältekammer".

Hoffenheim: Baumann - Schär, Vogt, Bicakcic - Zuber, Demirbay, Rudy, Amiri, Ochs - Uth, Wagner (1. Halbzeit); Kobel - Kaderabek, Süle, Polanski, Hübner - Atik, Schwegler, Soares - Kramaric, Szalai, Terrazzino (2. Halbzeit). Schiedsrichter: Dr. Robert Kampka; Zuschauer: 300; Tore: 1:0 Uth (11.), 2:0 Zuber (33.), 2:1 Mahi (47.).

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