Für Gisdol ist Peters ist ein großer Verlust

Im RNZ-Interview bedauert Hoffenheims Cheftrainer den Weggang des Strategen und Nachwuchsförderers zum HSV

27.07.2014 UPDATE: 27.07.2014 22:40 Uhr 2 Minuten, 25 Sekunden
'Wir wollen generell unsere Spielweise so beibehalten': 'Hoffes' Trainer Markus Gisdol im Trainingslager in Brunnen. Foto: APF
Von Joachim Klaehn

Brunnen. Hoffenheims Cheftrainer Markus Gisdol, 44, arbeitet im Trainingslager in der Schweiz weiter an den taktischen Details. Am Sonntag gab es für die TSG 1899 eine unliebsame Überraschung, die erste Einheit musste wegen starker Regengüsse kurzfristig von Brunnen in den Nachbarort Ibach verlegt werden. Übers Wochenende reisten die beiden verletzten Spieler Eugen Polanski und Tarik Elyounoussi an den Vierwaldstättersee nach.

Bei den bevorstehenden Tests gegen die Erstligisten FC Zürich (Dienstag, 18.30 Uhr) und AZ Alkmaar (Donnerstag, 15 Uhr) wird das Duo noch nicht dabei sein. Dennoch sei das Team heiß auf die internationalen Vergleiche, sagt Gisdol im RNZ-Gespräch.

Herr Gisdol, welche inhaltlichen Schwerpunkte setzen Sie im zweiten Trainingslager der TSG 1899 und wie sind Sie mit den Rahmenbedingungen in der Schweiz zufrieden?



Die Bedingungen waren bislang sehr gut - von den Trainingsmöglichkeiten bis zum Hotel hier in Brunnen. Und wir hoffen natürlich, dass uns das Wetter keinen Strich durch die Rechnung macht. Der Trainingsschwerpunkt liegt jetzt im taktischen Bereich. Wir versuchen, die einzelnen Mannschaftsteile zu schulen und aufeinander abzustimmen.

"Hoffe" holte bislang mit Baumann, Kim, Bicakcic, Schwegler, Szalai und Haberer sechs Neue. Welchen Eindruck machen die Genannten auf Sie?



Insgesamt wirklich einen sehr positiven Eindruck. Sie sind schon gut in die Mannschaft integriert. Aber wir dürfen nicht den Fehler machen, zu schnell zu viel von den Spielern zu erwarten. Wir müssen ihnen die Zeit geben, sich in diesem neuen Umfeld zurecht zu finden.

Was ist Ihrer Meinung nach relevanter im Hinblick auf die neue Saison: Die Stabilisierung der Defensive oder ein attraktiver Hoffenheimer Stil? Oder ist beides gleichermaßen bedeutsam?



Attraktiver Hoffenheimer Stil heißt ja nicht, dass man sich defensiv nicht verbessern könnte. Das bedeutet: Wir wollen generell unsere Spielweise so beibehalten. Aber wir müssen natürlich weiter daran arbeiten und lernen, Fehler, die am Ende auch zu Gegentoren führen, zu vermeiden.

Die Tests in der Schweiz verraten ein Steigerungsprinzip - Tuggen, Zürich, Alkmaar. Welche Richtwerte erhoffen Sie sich dadurch?



Das stimmt, wir haben die Gegner absichtlich so gewählt. Das Niveau steigt, wobei ich Zürich und Alkmaar in etwa auf eine Stufe stellen würde. Es ist natürlich wichtig, gegen Erstligisten zu testen. Nur so können wir sehen, wo wir derzeit wirklich stehen. Deshalb brennen wir schon richtig auf diese Tests. Ich hoffe, dass die Mannschaft die guten Trainingseindrücke dann auch bestätigt.

Mit Bernhard Peters hat ein langjähriges Gesicht der TSG sowie ein Gisdol-Befürworter den Klub Richtung HSV verlassen. Wie schwer wiegt dieser Verlust und wie kann dieser kompensiert werden? Und warum konnten Sie gemeinsam mit Alex Rosen Nachwuchs-Prophet Peters nicht zum Verbleib überreden?



Wir haben alles versucht, ihn doch noch mal zu überreden. Aber Bernhard hatte mir schon vor Jahren erzählt, es sei ein Traum von ihm, irgendwann mal in Hamburg zu leben und zu arbeiten. Er findet die Stadt klasse. Und er hat nun natürlich auch eine große Chance, etwas ganz Neues mit dem HSV aufzubauen. Von daher ist es menschlich natürlich absolut nachvollziehbar, aber für uns als Verein ein wirklich großer Verlust. Allerdings sind die Strukturen und das Team, das er bei uns aufgebaut hat, sehr gut eingespielt. Wir haben also Zeit für die Nachfolgersuche. Nur Bernhard Peters eins zu eins zu ersetzen, das wird sicher nicht funktionieren.

Wir kennen Sie als konsequenten und detailversessenen Trainer. Stören Sie solche Nebengeräusche wie im "Fall Peters" in der heißen Saisonvorbereitungsphase des Teams?



Auf die Mannschaft hat das keine Auswirkungen. Die Saisonvorbereitung stört das nicht. Im Trainerteam hat uns das aber schon beschäftigt. Bernhard Peters ist ein wichtiger Ansprechpartner.

Und was wünschen Sie sich bis zum Saisonauftakt am 22. August zu Hause gegen den FC Augsburg?



Das ist ja noch eine lange Zeit bis dahin. Aber ich wünsche mir, dass die Spieler von Verletzungen verschont bleiben, wir dadurch unsere Trainingsziele erreichen und mit dem bestmöglichen Team in die Saison starten können.

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