Eine Drohne - und die volle Dröhnung für die TSG Hoffenheim?

"Hoffe" will auch beim FC Ingolstadt den Überblick bewahren

29.09.2016 UPDATE: 30.09.2016 06:00 Uhr 1 Minute, 50 Sekunden

Julian Nagelsmann. Foto: AFP

Von Joachim Klaehn

Zuzenhausen. Es ist nicht neu, dass Bundesligist TSG 1899 Hoffenheim eine Affinität zur Technologie hat, was eben auch an der ganz besonderen Nähe zur Walldorfer Software-Schmiede SAP liegt. Ob der Bälle ausspuckende Footbonaut, die Cloud-basierte SAP HANA, oder auch die 180-Grad-Projektionsfläche namens Helix, die ein virtuelles Stadion darstellt - bei "Hoffe" werden weder Kosten noch Mühen gescheut, um die körperlichen und kognitiven Voraussetzungen der Spieler zu verbessern und der Komplexität des Profifußballs noch gerechter zu werden. Seit dieser Woche thront zudem eine rund 1 500 Euro teure Drohne über dem Trainingsgelände in Zuzenhausen. "Es ist grundsätzlich so, dass wir ein bisschen was ausprobieren wollen", sagte TSG-Cheftrainer Julian Nagelsmann am Donnerstag, "die Drohne ist eine Option. Sie kann uns ganz interessante Bilder aus einer anderen Perspektive liefern."

Video-Analyst Benjamin Glück bedient das unbemannte Luftfahrzeug, lässt es in einer Höhe von 60 Metern über dem Rasen schweben, um zusätzliche Trainingseindrücke von oben zu gewinnen. Eine Testphase eben, "dann sehen wir, ob uns die Bilder am Ende des Tages verbessern oder nicht", wie Nagelsmann betonte.

Technologie kann fraglos helfen, Tore schießen oder verhindern kann sie freilich nicht. Es gilt auch für die bevorstehende Samstagspartie (15.30 Uhr/Sky) beim FC Ingolstadt. Das Überraschungsteam der letztjährigen Saison ist schwach in die laufende Spielzeit gestartet. Die Schanzer als große Unbekannte oder "Wundertüte"? Ingolstadt sei "nicht so ganz einfach zu analysieren", bekannte der TSG-Coach, "wir wissen nicht zu 100 Prozent, was uns dort erwartet." Die Automobilstädter suchen unter dem ehemaligen KSC-Trainer Markus Kauczinski noch ihre Form und Stabilität. Ein Pünktchen zum Auftakt beim HSV ist bislang herzlich wenig - zwei erzielte Treffer belegen die Sturmmisere der Schwarz-Rot-Weißen, weshalb Kauczinski gegen Hoffenheim energisch einfordert: "Wir müssen vor dem Tor brutaler werden." Ihre mit Abstand stärkste Vorstellung zeigten die Oberbayern ausgerechnet beim Branchenkrösus FC Bayern München (1:3). Nagelsmann anerkennend: "Dort haben sie ein außergewöhnlich gutes Spiel gemacht und hätten von den Chancen her vielleicht sogar gewinnen können."

Die TSG setzt darauf, dass der erste Dreier zum Abschluss der Englischen Woche gegen den FC Schalke 04 (2:1) die Mannschaft weiter anspornt, obgleich im Duell mit den Königsblauen die Intensität hoch war. "Mit 120 Laufkilometer und 5,1 Sprintkilometer hatten wir die Topwerte des Spieltags", meinte Nagelsmann vollauf zufrieden.

Der Sieg habe natürlich allen gut getan, die Stimmung sei noch ein bisschen besser. "Das gibt viel Energie, viel Endorphine für den Körper", so Nagelsmann bestens gelaunt. Durchaus denkbar, dass der bisher pausierende Neuzugang Benjamin Hübner zum ersten Mal gegen seinen alten Arbeitgeber einen Kaderplatz bekommt. TSG-Manager Alexander Rosen hatte ihn nach dem Transfer in den Kraichgau als "Garanten für die außergewöhnlichen Leistungen des Aufsteigers" gelobt. Nagelsmann begründete Hübners "Statistenrolle" so: "Er weiß, dass er geduldig sein muss, aber er kommt immer besser in Fahrt."

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