Außergewöhnlicher Geist und Wille: 1899 Hoffenheim startet in die Rückrunde

Am Samstag startet 1899 Hoffenheim beim FC Augsburg in die verbleibenden 18 Saisonspiele. Trainer Nagelsmann ist beeindruckt von seinem Team.

19.01.2017 UPDATE: 20.01.2017 06:00 Uhr 1 Minute, 57 Sekunden

Zentralstelle im "Hoffe"-Spiel: Sebastian Rudy (r.), hier im Test gegen Aalborg BK. Foto: APF

Von Achim Wittich

Zuzenhausen. Mit etwas "Wut im Bauch", hatte sich laut Trainer Julian Nagelsmann 1899 Hoffenheim in die kurze, nicht einmal fünfwöchige Winterpause verabschiedet. Das 1:1 gegen Werder Bremen drei Tage vor Weihnachten in der Rhein-Neckar-Arena war nicht das gewesen, was sich der Tabellenfünfte zum Jahresabschluss erhofft hatte.

Julian Nagelsmann. Foto: APF

Zum Wiederbeginn und Abschluss der Vorrunde wollen die Remiskönige der Bundesliga - die TSG teilte sich in den bisherigen 16 Saisonspielen bereits zehnmal mit dem Gegner die Punkte, ist aber weiter als einziger Verein ungeschlagen - morgen (15.30 Uhr/live auf Sky) beim FC Augsburg den siebten Erfolg feiern.

Dazu müssen sie sich bei erwartet bitterkalten Temperaturen warm anziehen. Die Augsburger verabschiedeten sich mit einem 1:0 gegen Borussia Mönchengladbach und einem beachtlichen 1:1 bei Borussia Dortmund aus 2016. Manuel Baum (37), der Trainer Dirk Schuster im Dezember als Interimslösung ablöste und mittlerweile zum Chefcoach befördert wurde, zieht bei den Puppenspielern an den richtigen Strippen.

Hintergrund

"Keine Angst vor Leistungsabfall"

(awi) Zuversichtlich macht sich die TSG 1899 Hoffenheim auf die Reise nach Augsburg, wo beim Vorrunden-Abschluss der Rangzwölfte die bisher "Unbesiegbaren" empfängt. Trainer Julian Nagelsmann (29) gestern auf der

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"Keine Angst vor Leistungsabfall"

(awi) Zuversichtlich macht sich die TSG 1899 Hoffenheim auf die Reise nach Augsburg, wo beim Vorrunden-Abschluss der Rangzwölfte die bisher "Unbesiegbaren" empfängt. Trainer Julian Nagelsmann (29) gestern auf der Pressekonferenz in Zuzenhausen ...

... über die Erwartungen für den restlichen Saisonverlauf: "Ich habe keine Angst vor einem Leistungsabfall der Mannschaft und nicht das Gefühl, dass die Spieler satt sind. Ich fühle mich sehr bereit für den Auftakt."

... über das erwartete Kälte-Spiel: "Es ist wie bei Rennpferden. Wir müssen uns vielleicht etwas länger warm laufen und dann das Gaspedal in die Ölwanne treten."

... über mögliche Regeländerungen: "Ein bisschen frischer Wind schadet nicht. Zeitstrafen sind ganz interessant und auch Shoot-outs. Die sind sicher eine Alternative zum Elfmeter. Auf lange Sicht ist es zwingend notwendig, dass man sich über die Thematik Gedanken macht. Ich halte aber nicht viel davon, das Abseits abzuschaffen."

... über den Abgang von Sebastian Rudy und Niklas Süle zum FC Bayern München: "Das freut mich für sie vor allem als Menschen. Wenn es nach der Saison so weit ist, nehme ich sie ganz fest und die Arme und wünsche ihnen alles erdenklich Gute." Foto: APF

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Das hat natürlich auch Nagelsmann bemerkt: "Der FCA versucht, viel mutiger zu agieren. Sie wollen den Ball und spielen flach nach vorne. Eine moderne Spielweise." Nagelsmann, der selbst zweieinhalb Jahre in Augsburg kickte, hat vor dem Auftakt einige personelle Sorgen. Jeremy Toljan plagt sich mit muskulären Problemen herum.

Sicher nicht mit dabei sein wird Pavel Kaderabek, dem die Wade zu schaffen macht. Lukas Rupp (Knieentzündung) ist seit der Partie in Frankfurt am neunten Dezember außer Gefecht gesetzt. Eine Prognose, wann der Heidelberger wieder einsatzbereit ist, gibt es noch nicht. Dafür kann der zukünftige Münchner Niklas Süle (wir berichteten), der in den letzten beiden Tests gegen Aalborg (2:0) und die SG Sonnenhof Großaspach (4:1) fehlte und am vergangenen Sonntag den Medizincheck beim Rekordmeister einwandfrei bewältigte, auflaufen.

Noch gar nicht wieder im Kraichgau ist nach seinem Trip mit der chilenischen Nationalmannschaft nach China Eduardo Vargas. Der Stürmer wird nächste Woche zurückerwartet, dürfte bei der TSG allerdings keine Zukunft mehr haben. Nagelsmann meinte zu dieser Personalie gestern lapidar: "Es kann sein, dass er wechselt. Es kann aber auch sein, dass er da ist."

Als eine von nur drei Mannschaften flohen die Hoffenheimer nicht in warme Gefilde, fühlen sich dabei aber pudelwohl. "Ich bin zufrieden mit der Entscheidung, dass wir hier geblieben sind", sagte Nagelsmann am Donnerstag im Trainingszentrum am Dietmar-Hopp-Sportpark und hatte einen lockeren Spruch parat: "Nur weil wir in der Kälte waren, ist das kein Garant dafür, dass wir die ersten sieben Spiele gewinnen."

Der Geist und der Wille seiner Mannschaft sei außergewöhnlich, hielt er ein großes Lob für seine Spieler parat, weiß aber auch um die gestiegenen Ansprüche. "Die Erwartungshaltung ist schon eine andere als vor einem Jahr. Aber ich denke, dass mein Team dieser Situation gewachsen ist."

Eine ganz besondere Aufgabe dürfte dabei der zweite Bayern-Abwanderer Sebastian Rudy spielen. "Er hat eine große Strukturbedeutung bei uns", so Nagelsmann und ist vom 26-jährigen Mittelfeldstrategen überzeugt. "Er kommt gut damit klar, dass er eine tragende Rolle bei uns spielt."

Ein gelungener Auftakt wäre für die Hoffenheimer auch deshalb wichtig, weil nur eine Woche später bereits die nächste schwere Auswärtshürde bei den "Überfliegern" aus Leipzig bereitsteht.

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