2:1 gegen Ingolstadt dank Amiri: Hoffenheim jubelt im Abstiegskampf

 Der 19 Jahre alte "Joker" erzielte in der 84. Minute den Siegtreffer 

30.04.2016 UPDATE: 30.04.2016 18:30 Uhr 1 Minute, 56 Sekunden

Der Star des Tages: Hoffenheims Ermin Bicakcic bedankt sich bei den Fans. Foto: Uwe Anspach/dpa 

Von Ulrike John, dpa

Sinsheim. Dank Nadiem Amiri hat 1899 Hoffenheim im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga einen Riesenschritt gemacht. Der 19 Jahre alte Joker erzielte am Samstag beim 2:1 (1:1)-Sieg der Mannschaft von Jung-Trainer Julian Nagelsmann gegen den FC Ingolstadt in der 84. Minute den Siegtreffer.

Zwei Spieltage vor Saisonende haben die Kraichgauer damit vier Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz mit Eintracht Frankfurt. Vor Amiris entscheidendem Tor waren am Samstag in der Rhein-Neckar-Arena Stefan Lex (17. Minute) für die Gäste und Mark Uth (37.) für die Hoffenheimer in einer zerfahrenen Begegnung erfolgreich.

Der starke Ingolstädter Torhüter Örjan Nyland hielt in der 53. Minute einen Strafstoß von Andrej Kramaric. Vier Tage nach dem angekündigten Abschied von Trainer Ralph Hasenhüttl ließ sich das Gäste-Team nicht hängen.

Seit dem 19. September (1:0 in Bremen) hat der Aufsteiger allerdings keinen Auswärtssieg mehr gefeiert. Die Gastgeber landeten im sechsten Heimspiel unter dem 28-jährigen Nagelsmann den fünften Erfolg.

Die Hoffenheimer liefen ohne Steven Zuber und Fabian Schär auf: Die beiden Schweizer waren im Training schlimm zusammengestoßen. Zuber zog sich dabei einen Schädelbasisbruch zu, gab aber am Samstag Entwarnung: Auf Instagram postete er ein Foto aus einem Heidelberger Café und schrieb dazu: "Mir geht es jetzt viel besser, und ich bin auf dem Weg nach Hause!".

Die TSG begann die Partie vor 26.561 Zuschauern engagiert, aber agierte zu fahrig: In der elften Minute stieß Dario Lezcano den 1,94-Meter-Mann Niklas Süle um, hatte freie Bahn, schoss aber Torwart Oliver Baumann an.

Kurz darauf die nächste Aufregung: Hoffenheims Ermin Bicakcic ging nach einem Zweikampf mit Benjamin Hübner zu Boden und musste danach blutüberströmt am Kopf behandelt werden. Wütend reklamierte der Innenverteidiger einen Ellbogenstoß seines Gegenspielers - und spielte mit einem blauen Kopfverband weiter.

Die Ingolstädter nutzten die Konfusion in der Hintermannschaft der Nagelsmann-Elf und die Hektik auf dem Platz schnell aus: Lex stand nach einer Flanke von Marvin Matip völlig ungedeckt, da der Gegner auf Abseits spielte, und schoss zum 1:0 ein.

Die Hoffenheimer hetzten über den Platz - und die Kontrahenten aus Bayern ließen sie auflaufen mit der Souveränität eines Aufsteigers, der nicht mehr absteigen kann. Fast wirkte es, als wollten die Hausherren ihren Trainer eines Besseres belehren. "Ich habe nicht das Gefühl, dass die Mannschaft anfängt zu zittern", hatte Nagelsmann vor dem Spiel gesagt.

Rechtzeitig vor der Pause gelang seinem Team dann doch der Ausgleich, als Uth auf halbrechts sträflich alleine gelassen wurde und ins lange Ecke traf - sein siebter Saisontreffer.

Hektisch ging es nach dem Wiederanpfiff weiter. Die dicke Chance zur Führung ließ dann Kramaric liegen: Schiedsrichter Bastian Dankert pfiff nach einem Foul von Robert Bauer an Nationalspieler Kevin Volland Strafstoß, doch der kroatische Stürmer scheiterte an Nyland.

Die Hoffenheimer drängten weiter, und zeigten erneut Nerven, als Uth völlig unbedrängt den FC-Keeper anschoss. Auf der Gegenseite glänzte Schlussmann Baumann gegen Pascal Groß (70.) und kurz darauf gegen Alfredo Morales.

Der eingewechselte Amiri versetzte dann die Hoffenheimer mit seinem Siegtreffer nach Volland-Zuspiel in einen Freudentaumel. Der Matchwinner warf sein eigenes Hemd weg, holte sich dann das Trikot des schwer verletzten Zuber und hielt es kurz hoch.

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