1899 Hoffenheim verstärkt sich mit Kramaric für Sturm und Drang

Hoffenheim verstärkt sich im Abstiegskampf mit dem kroatischen Nationalspieler Andrej Kramaric

19.01.2016 UPDATE: 20.01.2016 06:00 Uhr 1 Minute, 38 Sekunden

Von England in den Kraichgau: Andrej Kramaric kommt als Leihspieler zur TSG 1899 Hoffenheim. Foto: Imago

Von Frank Enzenauer

Heidelberg. Letzter Tabellenplatz, nur 17 Tore in 17 Spielen geschossen - also hat die TSG 1899 Hoffenheim zwingend Handlungsbedarf erkannt, um noch aus dem Keller kommen zu können. Und endlich, vier Tage vor dem Rückrunden-Start, sind sie im Kraichgau fündig geworden bei der Suche nach einer Verstärkung für die Offensive: Der kroatische Nationalstürmer Andrej Kramaric kommt auf Leihbasis plus Kaufoption vom FC Leicester, dem Rangzweiten der englischen Premier League. Am heutigen Mittwoch soll der Transfer offiziell bekannt gegeben werden, nachdem der 24 Jahre alte Stürmer am Dienstagnachmittag den Medizincheck in Heidelberg bestanden hat und erste Eindrücke an seiner neuen Wirkungsstätte sammelte. Gut möglich, dass Hoffenheim-Trainer Huub Stevens Kramaric schon am Samstag gegen Bayer Leverkusen (15.30 Uhr, Rhein-Neckar-Arena) in seinen Kader berufen wird.

Kramaric war im vorigen Januar mit der Empfehlung von 21 Treffern in 18 Spielen der kroatischen Liga und einer Ablöse in Höhe von neun Millionen Euro von HNK Rijeka nach Leicester gewechselt, wo er freilich floppte. Zuletzt war er nur noch vierter Stürmer im englischen Erfolgsteam und durfte in der Vorrunde der Premier League in nur zwei Partien mitmachen. Nachvollziehbar sein Umzugswunsch, zumal er in diesem Sommer für Kroatien bei der EM in Frankreich angreifen will und deshalb Spielpraxis benötigt. Die dürfte Kramaric in Hoffenheim erhalten. Die TSG-Stürmer Eduardo Vargas, Mark Uth und Kevin Kuranyi erfüllten bislang nicht annähernd die Erwartungen und erzielten insgesamt lediglich zwei Tore.

Ziyech zu teuer

Nicht zustande kommt dagegen nach RNZ-Informationen der angedachte Wechsel des niederländischen Juniorennationalspielers Hakim Ziyech, 22, vom FC Twente Enschede zur TSG 1899 Hoffenheim. An dessen Verpflichtung sind angeblich auch Borussia Dortmund, Schalke 04 und der VfB Stuttgart interessiert, die Ablöse für den hochbegabten Niederländer mit marokkanischen Wurzeln soll rund zehn Millionen Euro betragen. Zu teuer, befand "Hoffe". Bis 31. Januar, dem Ende der zweiten Transferperiode, ist noch Zeit, auf dem Spielermarkt tätig zu werden. Eine Ausleihe von TSG-Abwehrspieler Nicolai Rapp, 19, ist dabei nicht ausgeschlossen.

Anders als ebenfalls stark abstiegsbedrohte Klubs wie etwa Hannover 96, das sich fünf Winterzugänge leistete, verzichtet Hoffenheim bewusst auf eine Nachrüstung im großen Stil. Zu schlecht waren die Erfahrungen, die die TSG vor drei Jahren in ähnlich schwieriger Lage gemacht hatte, als der damalige Manager Andreas Müller (inzwischen Sportdirektor bei Rapid Wien) und Trainer Marco Kurz (nun bei Fortuna Düsseldorf) zur Saisonhalbzeit hektisch eingekauft hatten. Ohne Erfolg. Wenige Monate später wurden Müller und Kurz entlassen, und Spieler wie Luis Advincula oder Afriyie Acquah, die im Januar 2013 mit Langzeitverträgen ausgestattet worden waren, belasteten bis zum vergangenen Juni den Vereinsetat.

Nun aber ist die Hoffnung berechtigt, dass Kramaric zur Stütze wird.

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