1899 Hoffenheim nutzt BVB-Patzer nicht: Gemischte Gefühle nach 1:1 gegen Freiburg-Derby

Hoffenheim nutzt die Niederlage des Konkurrenten Dortmund nicht aus und verpasst den Sprung auf den direkten Königsklassen-Platz. Vor allem Torjäger Kramaric hadert mit dem 1:1 in Freiburg. Am Ende könnte es aber für beide Teams aus Baden für Europa reichen.

12.03.2017 UPDATE: 12.03.2017 16:02 Uhr 1 Minute, 37 Sekunden
TSG-Torwart Oliver Baumann parierte sogar einen Elfmeter. Doch zum Sieg gegen Freiburg reichte das nicht. Foto: Patrick Seeger/dpa

Von Nils Bastek

Freiburg. Trainer Julian Nagelsmann konnte mit dem 1:1 in Freiburg "ganz gut leben", die Spieler von 1899 Hoffenheim wirkten nach dem verpassten Sprung auf Rang drei dagegen ziemlich ratlos. "Ich weiß nicht so recht, was ich sagen soll", bekannte der enttäuschte Torschütze Andrej Kramaric nach dem Baden-Derby.

Hoffenheim spielte über weite Strecken besser, hatte größere Chancen, hätte nach dem Patzer von Borussia Dortmund bei Hertha BSC (1:2) auf den direkten Champions-League-Platz vorrücken können. Am Ende aber stellte sich Hoffenheim die Frage: Was ist der Punktgewinn im Breisgau überhaupt wert?

"Tabellarisch mache ich mir da kein Kopfzerbrechen, dass wir jetzt vielleicht mal zwei Punkte liegen gelassen haben", sagte Nagelsmann. Denn nach wie vor liegt der jüngste Coach der Fußball-Bundesliga mit seinem Team über dem Soll, er wusste aber auch, "dass etwas mehr drin gewesen wäre". Immer wieder aber war sein Team an der kompakten Defensive der disziplinierten Freiburger Mannschaft oder an deren Keeper Alexander Schwolow gescheitert. Auch die Breisgauer dürfen daher weiter von Europa träumen.

Dass die badischen Clubs bald tatsächlich international spielen könnten, liegt vor allem an der taktischen Flexibilität ihrer Trainer. Zu Beginn sei es eine "ständige Umstellerei" gewesen, sagte SC-Coach Christian Streich. Nagelsmann änderte regelmäßig die Grundordnung seiner Mannschaft, Streich reagierte darauf ebenfalls mit Umstellungen, die Spieler waren ohnehin in ständiger Bewegung. "Aber wir waren das bessere Team", sagte Hoffenheims Kapitän Sebastian Rudy.

Die wenigen guten Chancen nutzten er und seine Kollegen bis auf eine aber nicht. Nur wenige Minuten nach der Führung durch Freiburgs Maximilian Philipp (56. Minute), der einen von TSG-Keeper Oliver Baumann zunächst parierten Foulelfmeter per Nachschuss verwandelte, schloss Hoffenheim einen Angriff entschlossen ab. Aus rund 17 Metern beförderte Kramaric (60.) den Ball aus der Drehung in den Winkel. Zufrieden war der Kroate aber trotz des tollen Treffers nicht.

"Ich habe gehofft, dass wir das Spiel durch das 1:1 drehen können, aber es hat nicht gereicht", sagte er. Stattdessen hätte Freiburg kurz vor Schluss fast noch den Siegtreffer erzielt, Janik Haberer (80.) traf aber nur den Pfosten. Streich machte die Leistung seiner Mannschaft stolz. "Mehr können wir nicht abspulen, als das, was wir heute abgespult haben", sagte der Coach.

Wie gewöhnlich wollte Streich nicht kommentieren, dass sein Team nur einen Punkt vom Europa-League-Platz entfernt ist, für den Trainer des Aufsteigers zählt erst mal nur der Klassenverbleib. Bei Hoffenheim sind die Ansprüche dagegen anders, der internationale Wettbewerb ist so nah wie nie zuvor in neun Jahren Bundesliga-Zugehörigkeit. "Aber Spiele wie diese müssen wir einfach gewinnen, nur dann kann man von etwas Größerem träumen", sagte Kramaric.

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