1899 Hoffenheim hofft auf weitere Besserung nach der "verkorksten Rückrunde"

Die Vertragsverlängerung von Hoffenheims Nationalspieler Kevin Volland war das Erfreulichste beim 2:1-Saisonabschluss gegen Hertha Berlin

25.05.2015 UPDATE: 26.05.2015 06:00 Uhr 1 Minute, 38 Sekunden

Fan-Liebling: Kevin Volland lässt sich für seine vorzeitige Vertragsverlängerung um zwei Jahre bis Juni 2019 feiern. Foto: APF

Von Frank Enzenauer

Sinsheim. Der Stimmungsaufheller erblinkte schon wenige Minuten vor Spielbeginn. "2019" leuchtete in großen Ziffern auf der Anzeigetafel und Hoffenheims Stadionsprecher Mike Diehl, ein Mann mit Sinn für Inszenierungen, schritt über den Rasen zur Fankurve und verkündete inbrünstig die frohe Botschaft: "Kevin Volland hat seinen Vertrag vorzeitig bis 2019 verlängert!" Jubel. Sprechchöre. Der Höhepunkt des Nachmittags in der Rhein-Neckar-Arena.

Selbstverständlich durfte Volland später, nach dem 2:1 (1:0)-Sieg zum Saisonabschluss gegen Hertha BSC, auf den Zaun vor der Südkurve klettern und das finale "Humba" anstimmen. Volland, der VIP-Spieler. "Mein Weg mit der TSG ist noch nicht zu Ende. Wir haben hier noch einiges vor", erklärte der 22-jährige Nationalstürmer seinen Verbleib im Kraichgau, trotz Anfragen von international agierenden Bundesligisten. "Ein starkes Zeichen an die ganze Liga", wertete denn Hoffenheims Torhüter Oliver Baumann Vollands Verlängerung. "Die TSG hat eben die Qualität, solch einen begehrten Spieler zu halten."

Die Hoffnung auf weitere Besserung ist vorhanden, nach der "verkorksten Rückrunde", wie Volland zugab. Nachdem die Hoffenheimer, nur zwei Punkte von einem Champions-League-Platz entfernt, glücklich überwintert hatten, schlitterten sie in eine Ergebnis- und Erlebniskrise. Nur ein mitreißendes Spiel wurde den TSG-Fans 2015 geboten, das 1:1 daheim gegen Borussia Dortmund. Auch der Rundenausklang war nicht prickelnd. Zwar war Hoffenheims Sieg durch Tore von Anthony Modeste (8. Minute) und Roberto Firmino (80.), bei einem Gegentreffer von Roy Beerens (72.), ungefährdet, doch die 30 150 Zuschauer in der ausverkauften Arena sahen ein Langweiler-Spielchen: Hoffenheim schien sich schon im Urlaubsmodus zu befinden, Hertha war allzu passiv und schleppte sich zum Klassenerhalt. Gegen das Gähnen halfen erfreulicherweise die Einblendungen der Zwischenergebnisse an anderen Spielorten sowie der Blitztabelle. Mal waren der HSV und der VfB abgestiegen, mal Paderborn und der HSV, mal Paderborn und der VfB, letztlich Paderborn und Freiburg. Aufregung im Sinsheimer Stadion ...

"Platz acht ist okay", bilanzierte Hoffenheims Trainer Markus Gisdol - und bekannte: "Ein bisschen Enttäuschung schwingt mit." Die erstmalige Teilnahme an einem europäischen Wettbewerb wäre machbar gewesen, ob das Versäumte nachgeholt werden kann, ließ der Trainer offen - aus gutem Grunde. "Wir wissen ja nicht mal, wie der neue Kader aussehen wird." Gisdol und Profifußball-Direktor Alexander Rosen müssen wohl ohne den brasilianischen Nationalspieler Roberto Firmino planen. Alles deutet auf einen Weggang des 23-Jährigen hin. "Roberto ist extrem begehrt auf dem internationalen Markt", erzählte Rosen. Immerhin, der Trostpreis wäre hoch. Mit einer Ablöse von rund 30 Millionen Euro darf Hoffenheim rechnen, wobei nur eine Teilsumme reinvestiert werden soll, wie Rosen beteuerte. Auf den TSG-Manager wartet in den kommenden Wochen viel Arbeit, und er benötigt Verhandlungsgeschick. Auch Anthony Modeste, David Abraham und Sejad Salihovic werden Wechselabsichten nachgesagt.

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