1899 Hoffenheim hat noch einen Hauch Hoffnung
Am Samstag steht eine weite Reise zum "Endspiel" nach Bremen an – Trotz der sieben Punkte Abstand zum Klassenerhalt geben die Hoffenheimer nicht auf
Von Frank Enzenauer
Heidelberg. "Wir stehen mit dem Rücken zur Wand", sagte Hoffenheims Innenverteidiger Niklas Süle nach der 0:2-Heimniederlage am Faschingssonntag gegen Darmstadt 98. "Extrem bitter", klagte Abwehrkollege Ermin Bicakcic angesichts des Sieben-Punkte-Abstandes auf einen Nichtabstiegsplatz. Doch ans Aufgeben denkt "Eisen-Ermin" nicht, natürlich nicht, bei verbleibenden 14 "Endspielen", wie Bicakcic erklärte: "Wir atmen noch, und solange wir das tun, werden wir kämpfen."
Einen Hauch Hoffnung haben sie noch. Zumindest die Relegationsberechtigung ist drin, diesen 16. Trost-Rang haben die Hoffenheimer derzeit im Blick. Auf zwei Punkte könnten sie am Samstag heranrücken, falls beim direkten Mitkonkurrenten Werder Bremen ein Sieg glückt. Andererseits: Im Falle einer Niederlage würde der Abstand zu Werder auf acht Zähler anwachsen - und sich obendrein die Diskussion um Trainer Huub Stevens verschärfen.
Stevens, 62, ist bemüht, keine Panik in der Notsituation aufkommen zu lassen. Auf Extra-Maßnahmen wie etwa ein Kurztrainingslager vor dem besonderen Spiel in Bremen verzichtet der erfahrene Coach, planmäßig wird in dieser Woche gearbeitet. Nach dem trainingsfreien Rosenmontag sprach Stevens gestern erstmals nach dem Darmstadt-Desaster im Zuzenhausener TSG-Trainingszentrum vor versammelter Mannschaft.
Die Spieler immerhin zeigten Reue und unterbreiteten den tief gefrusteten und teils zornigen Fans ein Versöhnungsangebot. Auf Anfrage der Rhein-Neckar-Zeitung teilte der Verein am Dienstag schriftlich mit, dass die Mannschaft ihren Anhängern, die sich am kommenden Samstag morgens um 6 Uhr in Fanbussen auf den weiten Weg nach Bremen machen, die Reiseverpflegung ("Getränke, belegte Brötchen, etc.") spendiert. Bis gestern konnten für die Partie im Weserstadion 200 Tickets an TSG-Fans verkauft werden.