1899 Hoffenheim bleibt auch nach dem 12. Spieltag ungeschlagen

1899 Hoffenheim holt beim 1:1 in Gladbach einen Punkt - Glück mit dem Joker

27.11.2016 UPDATE: 28.11.2016 06:00 Uhr 2 Minuten, 4 Sekunden

Gladbachs Dahoud findet die Lücke ins Hoffenheimer Tor, auch wenn Keeper Oliver Baumann die Backen weit aufbläst. Foto: dpa

Von Achim Wittich

Mönchengladbach. Als die Profis der TSG 1899 Hoffenheim am Samstag um 14.14 Uhr vorm Borussia-Park aus dem Mannschaftsbus stiegen und den Weg in die Umkleidekabine antraten, hatten sie in zuvor in elf Spielen der Saison noch nicht verloren.Vier Stunden später kletterten Kapitän Eugen Polanski, diesmal von Beginn an auf dem Rasen, und seine Kollegen zufrieden ins hoch technisierte Transportfahrzeug. Nach dem glücklichen 1:1 (1:0) bei den schwächelnden Fohlen bleibt das Team von Trainer Julian Nagelsmann gemeinsam mit den "Roten Bullen" aus Leipzig unbesiegt und könnte derzeit auf Platz sechs die Flieger fürs internationale Geschäft buchen.

"Es wäre nicht verdient gewesen, zu gewinnen", urteilte Nagelsmann richtig und Sebastian Rudy wusste ebenfalls nur zu gut, dass der Teilerfolg das Maximale an diesem trüben Novembertag am Niederrhein war. "Mit dem Punkt können wir gut leben."

Ein klares Chancenplus (VfL-Trainer André Schubert) hatten sich die Gladbacher in einer vor allem in der ersten Halbzeit zähen Begegnung erarbeitet, belohnten sich dafür aber nicht mit ausreichend Toren. Das 1:0 durch Dahoud (25. Minute) war für sie zu wenig, weil Nagelsmann in der Halbzeit mit Amiri und Uth für Schär und Szalai eine Offensivkraft mehr einwechselte. Amiri nutzte nicht zum ersten mal seine Jokerrolle und setzte den Ball bei seinem Ausgleich haargenau neben den linken Pfosten (53.) - Maßarbeit.

Den Rest erledigte wieder einmal Oliver Baumann. "Hoffes" Nummer eins glänzte gleich mehrmals und war nachher total entspannt. "Hier kriegt man immer viel zu tun", freute er sich lässig über einen arbeitsreichen Tag und bekam von Rudy gleich noch ein Zuckerstückchen gereicht. "Es ist schon super, wenn man so einen hinten drin hat." Die Stimmung beim Dorfklub ist bestens, auch weil Nagelsmann immer wieder für eine Überraschung gut ist. Stürmer Adam Szalai tauchte gegen den Champions-League-Teilnehmer in der Startelf auf, konnte diese Chance aber als Spitze neben Sandro Wagner nicht nutzen.

Immer wieder erfrischend, wie freimütig Nagelsmann persönliche Fehleinschätzungen zugibt: "Wir hatten vor der Pause einen Defensivspieler zu viel auf dem Feld, unser Plan ist nicht richtig aufgegangen", sagte der 29-Jährige nach der offiziellen Pressekonferenz in kleiner lokaler Medienrunde. Und fügte gleich noch kritisch hinzu: "In der Dreier-Kette haben wir ordentlich verteidigt, in der Vierer-Kette nicht."

Beinahe hätte es dennoch zum nächsten Coup gereicht. Doch als der ehemalige Hoffenheimer Jannick Vestergaard sein gestrecktes Bein ins Gesicht von Mark Uth ausfuhr (73. Minute), entschied Schiedsrichter Deniz Aytekin nur auf indirekten Freistoß für die Kraichgauer, der nichts einbrachte. "Meiner Meinung nach ein klarer Elfmeter", fand nicht nur Uth, ärgerte sich aber nicht allzu sehr und blieb wie der Rest auf dem Boden. "Irgendwann kommt die Niederlage, man kann nicht 34 Spieltage nicht verlieren."

Am nächsten Samstag aber soll es noch nicht so weit sein. Dann hat der gebürtige Kölner gegen den Geißbock-Verein gute Aussichten, beim Anpfiff mit dabei zu sein. Und nachdem es im Pokal nach 120 packenden Minuten ein unglückliches Ende gab (1:2 n.V.), gibt’s die Revanche in der Liga.

Eugen Polanski, der bezeichnenderweise in der 43. Minute den ersten Schuss aufs Borussen-Tor abgab und der als 18-Jähriger sein Bundesliga-Debüt für die Rautenträger gegeben hatte, meinte in der Mixed-Zone: "Es ist eine große Aufgabe, hier in Gladbach zu bestehen." Noch größere Aufgaben warten, denn diese Hoffenheimer können an die Tür zur Europa League anklopfen.

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