1899 Hoffenheim: Niklas Süle feiert Comeback

Nach langer Verletzungspause war Hoffenheims Innenverteidiger beim 16:0 gegen den Kreisligisten SpVgg Baiertal wieder am Ball

12.07.2015 UPDATE: 13.07.2015 06:00 Uhr 1 Minute, 48 Sekunden

Fan-Liebling: Niklas Süle erfüllte in Wiesloch gerne Autogrammwünsche. Fotos: APF

Von Frank Enzenauer

Wiesloch. "Und mit der Nummer 25: Niklas Süle!" Lautester Applaus ertönte, als Stadionsprecher Horst Heinlein bei der Durchsage der Mannschaftsaufstellungen den Innenverteidiger der TSG Hoffenheim ankündigte. Niklas Süle ist eben Fan-Liebling und Integrationskraft - aus guten Gründen. Er ist jung, zarte 19, er wurde in der TSG-Jugend ausgebildet, er wirkt nicht abgehoben und er könnte nach einhelliger Expertenmeinung demnächst in die Nationalmannschaft berufen werden - sofern Verletzungen Süles Karriereweg nicht behindern. Sieben Monate musste der 1,95 Meter große Athlet wegen eines Kreuzbandrisses pausieren, am vergangenen Samstag war er endlich wieder am Ball und deshalb "überglücklich", wie Süle strahlend sagte. "Das Knie hat super gehalten, ich hab’ das Spiel genossen", erzählte der Innenverteidiger nach seinem 45-minütigen Ersteinsatz im Testkick der Hoffenheimer gegen den Kreisligisten SpVgg Baiertal. Süle bekannte, dass er beim Aufwärmen im Wieslocher Waldstadion "leichte Bedenken" hatte, ob er gewohnt beherzt , also ohne "Bremse im Kopf", seinen Job erledigen könne. Problemlos schaffte es Süle und erfreute besonders seinen Trainer Markus Gisdol, der unter einem breiten weißen Sonnenschirm den Bewegungen zuschaute.

In Gisdols Plänen spielen Süle und sein neuer zentraler Nebenmann Fabian Schär, 23, eine Hauptrolle. "Ich erwarte einen guten Spielaufbau, den flachen Ball über die Mittellinie", erklärte der Trainer, "da brauchst du Verteidiger, die Spielmacher sind." Süle und Schär, als dreimaliger Schweizer Meister vom FC Basel zur TSG gewechselt, haben ihre Stammplätze sicher, dies zeichnet sich bereits in der Frühphase der Saisonvorbereitung ab.

Was fürs Ego tun konnte am Samstagmittag ein Wackelkandidat. Beim Hoffenheimer Torschusstraining, dem 16:0 (9:0) gegen den Achtligisten Baiertal, erziele Steven Zuber binnen einer Viertelstunde fünf Treffer hintereinander. Der Schweizer Juniorennationalspieler war vor einem Jahr von ZSKA Moskau nach Hoffenheim gekommen, konnte sich aber in seiner ersten Bundesliga-Runde nicht so recht durchsetzen. Zuber, 23, ist freilich zumindest eine hoffnungsvolle Alternative für das mit Pirmin Schwegler, Eugen Polanski und Sebastian Rudy gut aufgestellte Mittelfeld, in dem Kevin Volland, 22, nach dem Weggang von Roberto Firmino zum FC Liverpool die Führungsposition übernehmen soll.

Genießen konnten den Kick im Waldstadion auch die krass Unterlegenen. "Jetzt hab’ ich erfahren, wie schnell, wie stark die wirklich sind", sagte Baiertals Linksverteidiger Christian Knöbl, ein 24 Jahre alter Maschinenbaustudent, über die Begegnung mit Profis. Er lächelte: "Ich musste viel öfter hinterherrennen als sonst, aber es hat Spaß gemacht."

SpVgg Baiertal: Schweigert - Freund, Janson, Marc Laier, Milan Groß, Wagner, Julian Groß, Manuel Adler, Martin, Bender, Schuppe; 2. Halbzeit: Christoph Groß - Knöbl, Brenzinger, Neusser, Stang, Klein, Schildhorn, Christian Adler, Ciftci, Philipp Ketterer, Christian Ketterer.

TSG Hoffenheim: Baumann - Toljan, Süle, Schär, Gimber - Strobl, Schmid - Ochs, Röser, Zuber - Joelinton: 2. Hz.: Grahl - Schindler, Kapp, Gimber, Rieble - Schwegler, Polanski - Mees, Özkan - Schipplock, Uth.

Schiedsrichter: Patrick Laier (Baiertal); Zuschauer: 2200; Tore: 0:1 Ochs (3.), 0:2 Zuber (13., Foulelfmeter), 0:3 Zuber (20.), 0:4 Zuber (22.), 0:5 Zuber (24.), 0:6 Zuber (29.), 0:7 Joelinton (37.), 0:8 Ochs (42.), 0:9 Joelinton (44.), 0:10 Schipplock (49.), 0:11 Mees (51.), 0:12 Schipplock (52.), 0:13 Uth (53.), 0:14 Özkan (76.), 0:15 Schwegler (84.), 0:16 Uth (90.).

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