Reiswaffeln enthalten Arsen

Bundesinstitut warnt vor dem regelmäßigen Verzehr

05.07.2015 UPDATE: 06.07.2015 06:00 Uhr 47 Sekunden

dpa. Gefühlte Generationen von Kleinkindern sind mit einer klebrigen Reiswaffel in der Hand aufgewachsen. Aber die beliebte, weil ungesüßte, fett- und kalorienarme Zwischenmahlzeit hat es in sich: Arsen. Das ist seit längerem bekannt. Doch nun zeigt sich, dass der Anteil von giftigem anorganischen Arsen in Reiswaffeln und Reisbrei oft sogar noch höher ist als im puren Reiskorn selbst. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) rät deshalb dazu, solche Reisprodukte nur in Maßen und als Teil einer ausgewogenen Ernährung zu essen - und sie vor allem Babys und Kleinkindern nur gelegentlich anzubieten.

Während organische Verbindungen des Halbmetalls, wie sie etwa in Fischen und Meeresfrüchten vorkommen, als gesundheitlich unproblematisch gelten, können anorganische Verbindungen in größeren Mengen zu akuten Vergiftungen führen. Frühe Anzeichen dafür sind Bauchkrämpfe oder Durchfälle. Die chronische Aufnahme kleinerer Mengen kann Nerven und Gefäße schädigen.

"Da anorganische Arsenverbindungen als krebsauslösend für den Menschen klassifiziert sind, sollten Lebensmittel davon nur so wenig wie möglich erhalten", sagt BfR-Präsident Prof. Andreas Hensel. Das ist wichtig, weil auch weitere, viel verzehrte Nahrungsmittel vom Trinkwasser bis zur Milch winzige Mengen des giftigen Stoffes enthalten. Zu Beginn 2016 sollen europaweite Höchstwerte für den Arsengehalt in Reis und Reisprodukten gelten.