Für Berufseinsteiger kann Bescheidenheit von Vorteil sein

Eigenlob stinkt - diese Redewendung sollten gerade Berufseinsteiger beherzigen. Denn sie erreichen mit einem bescheidenen Auftreten mitunter mehr.

03.02.2016 UPDATE: 03.02.2016 13:31 Uhr 46 Sekunden

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Bonn. (dpa)  Eigenlob stinkt - diese Redewendung sollten gerade Berufseinsteiger beherzigen. Denn sie erreichen mit einem bescheidenen Auftreten mitunter mehr als mit offensiver Werbung für sich selbst. Das geht aus einer Studie von Corinna Diekmann vom Institut für Psychologie der Universität Bonn hervor. Über sie berichtet die Zeitschrift "Forschung und Lehre". Das gilt besonders dann, wenn Berufseinsteiger voraussetzen können, dass ihre Stärken oder Leistungen etwa dem Vorgesetzten bekannt sind. Das Gegenüber nimmt einen dann häufig als sympathischer, kompetenter und sogar leistungsstärker wahr, als wenn man seine Stärken offensiv bewirbt.

Diekmanns Arbeit liegen drei Studien zugrunde. Bei zwei experimentellen Untersuchungen sollten Studienteilnehmer über fiktive Bewerber eine Bewertung abgeben. Sie sollten beurteilen, für wie kompetent und sympathisch sie diese halten und wie wahrscheinlich sie ihnen eine Stelle anbieten würden. Die Bewerber nutzten verschiedene Strategien im Vorstellungsgespräch - dazu zählte Einschmeicheln beim Gegenüber, Eigenwerbung oder eben bewusst präsentierte Bescheidenheit. Dabei wurde ein bescheidenes Auftreten durchweg positiv aufgenommen.

Die dritte Studie untersuchte den Zusammenhang zwischen der Selbstdarstellung von Nachwuchskräften im Arbeitsleben und der Bewertung durch Vorgesetzte. Nachwuchskräfte, die bescheiden waren und das auch nach außen vertraten, wurden von ihren Vorgesetzten als sympathischer, kompetenter und sogar leistungsstärker bewertet.