Fünf tödliche Unfälle am Bikertag-Wochenende in Baden-Württemberg

Bei Sonnenschein waren am Wochenende zahlreiche Motorradfahrer auf den Straßen unterwegs. Dabei kam es zu mehreren tödlichen Unfällen. Dabei drehte sich bei einem Bikertag in Stuttgart alles ums Thema Sicherheit.

09.05.2016 UPDATE: 09.05.2016 11:00 Uhr 1 Minute, 53 Sekunden

58 Motorradfahrer starben im ersten Halbjahr 2017 in Baden-Württemberg. Archivfoto: dpa

Stuttgart. (dpa-lsw) Sicherheit auf dem Motorrad war Thema beim Bikertag in Stuttgart - doch das Wochenende endete allein in Baden-Württemberg mit fünf tödlichen Unfällen von Motorradfahrern. Auf Einladung des Innenministeriums waren rund zehntausend Biker auf die Landesmesse Stuttgart gekommen, wo sie auch durch Abschreckung auf Sicherheitsrisiken aufmerksam gemacht wurden. "Wir wollen zeigen, was passiert, wenn man zum Beispiel in ungeeigneter Kleidung über den Asphalt rutscht", sagte ein Sprecher des Ministeriums.

Doch für einige Motorradfahrer kamen die Sicherheitshinweise zu spät. Bei Unfällen im Land wurden am Samstag und Sonntag mehrere Motorradfahrer schwer verletzt, fünf von ihnen starben.

Bei Birkenfeld (Enzkreis) ist ein 33 Jahre alter Motorradfahrer am Samstagmorgen mit einem Auto zusammengestoßen und gestorben. Ein 73 Jahre alter Autofahrer hatte ihn beim Queren der Straße übersehen.

Ein 19-Jähriger ist am Sonntag, einen Tag nach seinem schweren Motorradunfall in der Nähe von Schönwald (Schwarzwald-Baar-Kreis), an seinen schweren Kopfverletzungen gestorben. Nach Mitteilung der Polizei hatte der junge Mann am Samstag in einer Kurve die Kontrolle über sein Motorrad verloren, war mehrere Meter die Böschung hinuntergestürzt.

Bei Wäschenbeuren (Kreis Göppingen) wurden zudem am Sonntag zwei Motorradfahrer bei einem Zusammenstoß mit einem Auto getötet. Wie die Polizei mitteilte, war ein 82-Jähriger mit seinem Wagen auf die Gegenfahrbahn geraten und dort mit dem Motorrad zusammengestoßen. Dessen 58 Jahre alter Fahrer und eine 49-jährige Mitfahrerin seien tödlich verletzt worden, sagte ein Polizeisprecher. Auch der Autofahrer erlitt schwere Verletzungen.

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Zwischen Leonberg und Ditzingen (Kreis Böblingen) stieß ein Motorradfahrer am Sonntag ebenfalls mit einem Auto zusammen, dabei wurde der 34-Jährige tödlich verletzt. Wie die Polizei mitteilte, war der Autofahrer von einem Feldweg auf die Straße abgebogen, auf der der Motorradfahrer unterwegs war. Warum es zum Unfall kam, war nach Angaben der Beamten zunächst unklar. Der Autofahrer kam leicht verletzt in ein Krankenhaus.

Bei zwei Motorradunfällen in der Rheinebene haben sich am Samstag zwei 31 und 24 Jahre alte Männer schwer verletzt. Bei Baden-Baden kam der Frontmann einer dreiköpfigen Bikergruppe von der Straße ab, nachdem er sich umgesehen hatte, wie die Polizei mitteilt. Bei Bühl überschlug sich ein 24 Jahre alter Motorradfahrer aufgrund überhöhter Geschwindigkeit und mangelnder Fahrpraxis.

Bei Waghäusel (Landkreis Karlsruhe) erlitt ein 49-Jähriger bei einem missglückten Überholversuch am Freitagabend lebensgefährliche Verletzungen, wie die Polizei mitteilte. Der Mann hatte mit seinem Motorrad an einem Auto vorbeiziehen wollen, als der Wagen selbst zum Überholen ausscherte. Der 49-Jährige sei gegen die Leitplanke gekommen und gestürzt. Er kam in eine Spezialklinik.

Sogar auf der Sternfahrt zum Bikertag kam es zu einem Unfall, bei dem sich ein Teilnehmer leicht verletzte. Der Mann sei bei Ettlingen (Kreis Karlsruhe) mit seinem Motorrad umgekippt, sagte der Sprecher des Innenministeriums. Er musste die Sternfahrt abbrechen. Insgesamt hätten rund 4600 Motorradfahrer bei der Sternfahrt mitgemacht.

104 Motorradfahrer starben nach Angaben der Behörde 2015 auf Baden-Württembergs Straßen. Hauptunfallursachen bei Motorradunfällen mit Verletzten seien überhöhte oder nicht angepasste Geschwindigkeit gewesen. In diesem Jahr seien bislang 17 Menschen mit dem Motorrad tödlich verunglückt, sagte der Sprecher.