Studie: Höheres Rentenniveau beseitigt Altersarmut nicht

Berlin (dpa) - In der Debatte um die Bekämpfung von Altersarmut hat die Rentenversicherung vor falschen Strategien gewarnt.

23.01.2017 UPDATE: 23.01.2017 12:46 Uhr 40 Sekunden
Renteninformation
Ein höheres Rentenniveau löst die Probleme vieler Menschen nicht. Foto: Franz-Peter Tschauner

Berlin (dpa) - In der Debatte um die Bekämpfung von Altersarmut hat die Rentenversicherung vor falschen Strategien gewarnt.

Selbst eine ganz erhebliche Erhöhung des gesetzlichen Rentenniveaus würde bei zwei Dritteln der heute von Altersarmut Betroffenen nicht dazu führen, dass sie auf ein Einkommen oberhalb des Grundsicherungsanspruchs kämen, heißt es in einem Schreiben der Deutschen Rentenversicherung Bund an den Bundestag, das den Zeitungen der Funke Mediengruppe vorliegt.

Die Behörde, die für rund 30 Millionen Versicherte und Rentner zuständig ist, beruft sich dem Bericht zufolge auf eine von ihr geförderte, aktuelle Studie: Danach bezögen rund 24 Prozent der heutigen Empfänger von Grundsicherung im Alter überhaupt keine Rente aus der gesetzlichen Versicherung. Weitere 40 Prozent der Betroffenen erhielten eine gesetzliche Rente von weniger als 400 Euro.

"Es ist inzwischen wohl unstrittig, dass Altersarmut häufig auf konkret benennbare Ursachen zurückzuführen ist und es zu ihrer Bekämpfung gezielter, an diesen Ursachen orientierter Ansätze bedarf", zitieren die Zeitungen aus der Stellungnahme. Ein höheres Rentenniveau löse die Probleme von spezifischen Gruppen mit erhöhtem Altersarmutsrisiko dagegen nicht.