Rettungsdienst verpasst Hilfsfristen

24.03.2017 UPDATE: 27.03.2017 06:00 Uhr 37 Sekunden

dut. Seit Jahren verpassen Rettungswagen und Notärzte in der Region die vom Gesetzgeber geforderte Hilfsfrist. Der Bereichsausschuss Rettungsdienst Rhein-Neckar, dem die Städte Mannheim und Heidelberg sowie der Rhein-Neckar-Kreis angehören, meldete jüngst zwar eine Verbesserung, doch werden die Vorgaben immer noch nicht erreicht.

Demnach habe man bei den Rettungswagen die Quote um 2,5 Prozent auf jetzt 94,3 Prozent gesteigert, bei den Notarztfahrten um 2,8 Prozent auf 93,8 Prozent. Das Gesetz verlangt allerdings, dass die Retter in 95 Prozent der Fälle binnen zehn, maximal 15 Minuten am Einsatzort sind. Die Zahlen beziehen sich allerdings nur auf die 15 Minuten - und halten diese Grenze noch nicht ein. So war etwa 2016 der Rettungswagen in Mannheim in mindestens 1200 Fällen, der Notarzt in 500 Fällen nicht rechtzeitig beim Patienten, rechnete Prof. Dr. Andreas Pitz von der Koordinierungsstelle Rettungsdienst der Stadt vor.

In dem Gremium besprechen sich Krankenkassen und Hilfsorganisationen stets in nicht-öffentlichen Sitzungen. Kommunen haben kein Mitbestimmungsrecht, sondern nur beratende Funktion. Joachim Stutz, Vorsitzender des Bereichsausschusses kündigte ein Gutachten an, das den Bedarf und weiteres Verbesserungspotenzial aufzeigen soll.