Hintergrund DLRG Leimen Eis

23.01.2017 UPDATE: 23.01.2017 06:00 Uhr 1 Minute, 14 Sekunden

Leimener Ortsverband ist auf Eisrettung spezialisiert

Leimen. (aham) Zur Vorsicht bei zugefrorenen Seen und Flüssen rät die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG). Und die Leimener Ortsgruppe muss es wissen, schließlich ist sie als einzige Gruppe im Rhein-Neckar-Kreis auf die Eisrettung spezialisiert. "Zwar sind viele Eisdecken tragfähig", sagt Kai Brümmer, der für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist. "Aber eben nur augenscheinlich." Nicht überall sei das Eis gleich dick. Generell gilt: Bei stehenden Gewässern muss die zugefrorene Schicht 15 Zentimeter, bei Bächen und Flüssen 20 Zentimeter dick sein, um einen Menschen auszuhalten.

Bislang wirken die Warnungen: Wie der Einsatzleiter der Leimener DLRG, Daniel Helf, berichtet, hatte seine Truppe dieses Jahr noch keinen Einsatz. Zwar war man vor einigen Tagen alarmiert worden, weil in Hemsbach ein Hund im Eis eingebrochen war, doch noch bevor die ehrenamtlichen Retter ausrückten, kam schon Entwarnung. Der Hund konnte sich noch selbst befreien.

Doch was, wenn der Ernstfall doch eintritt? "Immer Ruhe bewahren", rät Helf. "Auch wenn es noch so schwer fällt." Zudem sollte man sich im Wasser zum einen nur wenig bewegen und zum anderen sich nicht nur vorne an der Eisschicht abstützen. "Die bricht dann einfach immer nur weiter weg", weiß der Experte. Vielmehr gelte es, das Gewicht zu verteilen. Also sollte man versuchen, auch die Füße hinten aufs Eis zu legen, empfiehlt der Experte. Und wer sich erfolgreich aus dem eisigen Wasser befreit habe, sollte bloß nicht aufstehen und zurück ans Ufer laufen, sondern robben - auch wieder um das Gewicht zu verteilen.

Seit dem Jahr 200 ist die Leimener DLRG auf Eisrettung spezialisiert. Immer wenn es also im Rhein-Neckar-Kreis und im Stadtgebiet von Heidelberg zu einem Eisunfall kommt, sind sie zur Stelle. Zwar üben die rund 18 Aktiven der Leimener Ortsverbandes auch mit anderen Gruppen, doch nur der Ortsverband der Großen Kreisstadt hat spezielle Rettungsgeräte wie einen pneumatischen Rettungsschlitten - eine Art Luftmatratze, die mit Stahlschienen verstärkt ist - und Überlebensanzüge, die für die Helfer im eiskalten Wasser unabdingbar sind.