Hintergrund Bäckerei Mantei

25.10.2016 UPDATE: 25.10.2016 06:00 Uhr 58 Sekunden

Die Bäckerei Mantei wurde 1959 in der Römerstraße von Gerhard und Anneliese Mantei gegründet, 1963 zog sie in die Bergheimer Straße um. Seit Anbeginn gibt es das Schinderhannes-Brot, aber bekannt wurde das Unternehmen durch seine Baguettes, am einstigen Bergheimer Firmensitz prangt immer noch ein goldenes Stangenbrot an der Fassade. Die Idee für diese Innovation hatte Mantei durch eine französische Urlaubsbekanntschaft; er besorgte sich einen Backofen aus Straßburg und machte sich mit französischem Teig vertraut. Die Liebe zum Nachbarland ging so weit, dass sich die Firma den Beinamen "Votre Boulanger" (Ihr Bäcker) gab. Als Gerhard Mantei 1995 starb, übernahm sein Sohn Uwe die Geschäfte, ein Jahr drauf kaufte er die ehemalige Holzhandlung Rothfuß in der Eppelheimer Straße und baute sie zu einer großen Backstube samt Bistro um.

Damit begann der Abstieg: Bereits um die Jahrtausendwende wurde es finanziell klamm für das Unternehmen, das kräftig expandiert hatte. Zum 25. Firmenjubiläum 1984 gab es nur eine Filiale und 22 Mitarbeiter, zum 50. waren es schon 23 Filialen und 150 Mitarbeiter. Bereits 2003 musste Uwe Mantei, der mittlerweile nach Köln gezogen war, die große Halle verkaufen. Vor genau vier Jahren, zum 1. November 2012, eröffnete das Amtsgericht Heidelberg das Insolvenzverfahren gegen die Bäckerei, zum Insolvenzverwalter wurde der Heidelberger Rechtsanwalt Gordon Rapp berufen. Das Sortiment wurde gestrafft, allerdings wurden nur zwei Filialen geschlossen (und dafür zwei neue eröffnet), fast alle Mitarbeiter behielten ihren Job. Im Sommer 2014 war das Insolvenzverfahren offiziell beendet, Rapp zeigte sich optimistisch, was die Zukunft der Firma anging. In diesem August übergab Uwe Mantei die Leitung an Sohn Jean-Marc. hö