Hintergrund - Auserwählt oder ausgebeutet?

20.11.2014 UPDATE: 29.01.2013 08:31 Uhr 1 Minute

Hintergrund


Studentische und Wissenschaftliche Hilfskräfte (Hiwis): "Personen mit einem ersten Hochschulabschluss können als wissenschaftliche Hilfskraft eingestellt werden. Als studentische Hilfskraft kann eingestellt werden, wer in einem Studiengang immatrikuliert ist, der zu einem ersten Hochschulabschluss führt", sagt Paragraf 57 des Landeshochschulgesetzes. Eine Beschäftigung darf bis zu sechs Jahre dauern."Wissenschaftliche sowie studentische Hilfskräfte üben Hilfstätigkeiten für Forschung und Lehre aus und unterstützen Studierende in Tutorien."

Grenzwertig: Hiwis kümmern sich auch um die EDV oder arbeiten im Sekretariat. Hermino Katzenstein, Personalratsvorsitzender der Uni Heidelberg, findet es grenzwertig, wenn Hiwis Arbeiten erledigen, die kaum etwas mit Forschung und Lehre zu tun haben. "Wenn man das noch weiter auslegen würde, könnten sie auch Hausmeister ersetzen." Wenn Studenten solche Aufgaben übernehmen, sollte man sie nach dem entsprechenden Angestelltentarif bezahlen. Um die Hiwi-Rechte zu stärken, soll es 2013 eine eigene Personalversammlung für Hiwis und Doktoranden geben.

Löhne: Studenten ohne einen ersten Hochschulabschluss erhalten maximal 8,67 Euro (2010: 8,39) pro Stunde, Bachelor- und FH-Absolventen sowie FH-Master in einem nicht-akkreditierten Studiengang 10,11 Euro (9,77), mit Diplom oder Master gibt es bis zu 13,71 Euro (13,27). Entscheidend ist aber die Art der Tätigkeit: "Wer kopiert und heftet, kann nicht nach seinem bereits vorhanden BA-Abschluss bezahlt werden", sagt Arndt Oschmann vom Wissenschaftsministerium. Der höhere Satz sei nur vorgesehen, wenn die Tätigkeit der Vorbildung entspricht. Welchen Satz der Hiwi erhält, entscheidet die Hochschule. Laut Pressestelle zahle Heidelberg stets den Höchststundensatz.

Kürzungen: Heidelberg strich den Hiwis 2012 das Weihnachtsgeld. Laut Pressestelle hätte die Uni sonst die Stundensätze auf dem Niveau von 2010 einfrieren müssen oder hätte weniger Budget für Hilfswissenschaftler zur Verfügung gehabt.