Hintergrund 2 Dorfcheck Wilhelmsfeld

07.12.2016 UPDATE: 09.12.2016 06:00 Uhr 1 Minute, 6 Sekunden

Drei Fragen an den Dorfchef

Wilhelmsfeld. (aham) Hans Zellner ist seit 1985 Bürgermeister von Wilhelmsfeld. Im Interview verrät der 62-Jährige, was den Luftkurort ausmacht und wo es Handlungsbedarf sowie Verbesserungsmöglichkeiten gibt. Foto: Alex

Herr Zellner, was macht für Sie das Leben in Wilhelmsfeld aus?

Der Reiz liegt darin, dass wir mit der Hanglage einen unverbaubaren Blick in die Landschaft haben. Man sieht immer etwas Grünes. Das macht den hohen Freizeitwert von Wilhelmsfeld aus. Gerade deshalb haben wir jetzt erst wieder einen Bauplatz an ein Paar verkauft, das zuvor viele Ortschaften angeschaut hatte. Und trotzdem ist man immer schnell in der Stadt. Ich sage immer: Wir sind nur zwei Ampeln von Paris entfernt. Das sind die beiden auf dem Weg zur Autobahn. Der Branichtunnel war ein echter Segen für uns.

Wo gibt es Handlungsbedarf und Verbesserungsmöglichkeiten?

Die gibt es mit Sicherheit. Zum Beispiel muss sich die Gemeinde Gedanken machen, wie wir die Nahversorgung aufrecht erhalten. Und wie wir uns behutsam weiterentwickeln. Denn langsam gehen die Bauplätze aus. Und dann ist da noch die Infrastruktur: Die Straßen sehen nicht so gut aus. In den letzten Jahren haben wir viel in den Hochbau investiert, in den Rizal-Platz und in die Halle. Die Straßen hingegen sind 30 bis 50 Jahre alt. Da ist einiges zu tun, sie haben Risse und Schlaglöcher. Und wenn das getan wird, müssen natürlich auch Glasfaserkabel verlegt werden für das schnelle Internet.

Der demografische Wandel macht vor keinem Dorf Halt. Was wird getan, um die Auswirkungen gering zu halten und neue Einwohner zu gewinnen?

Beim Bauplatz-Verkauf werden Familien mit Kindern bevorzugt. Da gibt es pro Kind und pro Quadratmeter einen Preisnachlass. Außerdem haben wir die Kleinkindbetreuung ausgebaut und ein Seniorenheim gebaut. Für Letzteres sind wir mit einer Bürgschaft auch Risiken eingegangen.