Auf dem Weg zum Bioenergie-Vorzeigedorf

Großeicholzheim. Bürger-Energie-Genossenschaft Großeicholzheim gegründet - 83 Mitglieder genehmigten Satzung - "Denkwürdiges Ereignis"

30.11.2011 UPDATE: 30.11.2011 08:13 Uhr 2 Minuten, 4 Sekunden
Großeicholzheim. (lm) "Wir sind heute Zeugen eines denkwürdigen Ereignisses für unsere Gemeinde geworden", stellte Seckachs Bürgermeister Ludwig zum Abschluss der Versammlung fest, in der 83 Gründungsmitglieder die Genossenschaft "Bürger-Energie Großeicholzheim" aus der Taufe hoben und so entscheidende Weichen für die Realisierung des geplanten Nahwärmenetzes stellten. Und die neu gegründete Genossenschaft hat sich hohe Ziele gesteckt: Großeicholzheim soll zum Vorzeigedorf in Sachen Bioenergie werden.

Die Genossenschaftsgründung, die eine neue Epoche in der örtlichen Energieversorgung einläutet, resultiert erneut aus dem ungewöhnlichen bürgerschaftlichen Engagement in der Baulandgemeinde, das schon beim Projekt Großprojekt "Wasserschloss" oder bei laufenden und anstehenden Kirchenrenovierungen aufgefallen ist. Wieder einmal hieß es jetzt: "Von Bürgern für Bürger". Die Resonanz war überwältigend.

120 Einwohner fanden sich zur Gründung der Energie-Genossenschaft ein, und davon unterschrieben schließlich 83 als Gründungsmitglieder die Satzung und zeichneten damit auch die ersten 83 Geschäftsanteile im Wert von je 500 Euro.

Dem vorausgegangen war im ersten Block des Abends eine Informationsrunde, bei der Ortsvorsteher Reinhold Rapp und der Seckacher Bauamtsleiter Roland Bangert anstehende Fragen zum Thema Nahwärmenetz, Wärmeabnahme und Genossenschaft klärten.

So wurde auch erläutert, dass die "Sicherheitszusatzheizung", die neben der Wärmeversorgung erforderlich ist, mit Öl betrieben werden soll, weil eine Pelletsheizung eine gewisse Dauerauslastung benötige, die bei der relativ geringen Zuheizung in Großeicholzheim nicht gegeben wäre. Ortsvorsteher Rapp machte außerdem deutlich: "Jeder, der die Satzung an diesem Abend unterschreibt, zeichnet einen Anteil im Wert von 500 Euro, der voraussichtlich im Januar zur Zahlung fällig wird. Die notwendigen weiteren Anteile für den gewünschten Liefervertrag werden zusammen mit diesem gezeichnet." Diese Lieferverträge sollen bis Mitte Dezember unter Dach und Fach sein, damit die Netzplanung zügig - bis Januar - in Angriff genommen werden könne. Man werde den interessierten Bürgern weiterhin mit einer wöchentlichen Sprechstunde zur Seite stehen.

Nach der Informationsrunde eröffnete Bürgermeister Ludwig die Gründungsversammlung, zu deren Leiter der Steuerexperte Bernd Meyer zu Berstenhorst gewählt wurde. Dieser stellte zunächst wichtige Eckpunkte der Satzung vor, die auch im Internet nachgelesen werden können und die mit der Rechtsabteilung des baden-württembergischen Genossenschaftsverbandes abgestimmt worden waren. Es blieben keine Fragen offen; die 83 Gründungsmitglieder stimmten der Satzung einstimmig zu.

Die dann folgende erste Generalversammlung der Bürger-Energie-Genossenschaft Großeicholzheim wählte die Mitglieder des Aufsichtsrats: Roland Salopek, Martin Kloss, Andreas Siebert sowie Thomas Ludwig als Vorsitzender und Reiner Wetterauer als stellvertretender Vorsitzender. Der Aufsichtsrat wählte dann seinerseits Reinhold Rapp zum ehrenamtlichen ersten Vorstand der Genossenschaft, Roland Bangert zum zweiten und schließlich Roman Henn zum dritten Vorstand.

Einstimmig beschloss die Versammlung auch den Beitritt zum baden-württembergischen Genossenschaftsverband.

Bürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzender Ludwig bekräftigte, dass man alles daran setzen wird, um "diese Genossenschaft von Bürgern für Bürger zum Erfolg zu führen". Sein besonderer Dank galt der Bioenergie-Region (HOT) mit Geschäftsführer Sebastian Damm, die das Nahwärmenetz nicht nur empfohlen hatte, sondern auch maßgeblich an den Vorbereitungen beteiligt war, die Großeicholzheim zum Vorzeigedorf in Sachen Bioenergie erheben. Reinhold Rapp ergänzte mit der Prognose: "Ich bin sicher, dass wir alle gemeinsam auf dem richtigen Weg sind". Er dankte allen, die sich in eingebracht hatten und vor allem auch den Gründungsmitgliedern. Rapp: "Wir haben es in der Hand, was aus dieser Genossenschaft wird".

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