Wiesloch: Wohin soll der neue Waldkindergarten?

Wiesloch. (hds) Noch nicht endgültig beschlossen ist der Standort für einen weiteren Waldkindergarten in der Kernstadt. Der jetzt im Ausschuss für Verwaltung, Kultur, Sport und Soziales vorgestellte Vorschlag (Lempenseite) soll bis zur kommenden Sitzung des Gemeinderates noch durch eine weitere Prüfung auf dem Gelände des PZN ergänzt werden. Erst dann soll eine endgültige Entscheidung fallen. Silke Röntgen, im Rathaus zuständig für die Kindergartenangelegenheiten, hatte zunächst den von der Verwaltung bevorzugten Standort in der Lempenseite - eine Obstwiese am Waldangelbach in unmittelbarer Nachbarschaft zum Hauptfriedhof - präsentiert. "Wir haben das in Frage kommende Areal mit dem Verein Postillion, dem Träger des künftigen Waldkindergartens, besichtigt und erhielten Zustimmung für diesen Standort", so Röntgen.

Allerdings gab es seitens der Ausschussmitglieder Bedenken. "Das ist kein Wald-, sondern eher ein Feld- und Wiesenkindergarten", kritisierte Dr. Gerhard Veits (Grüne), zudem vermisse er das pädagogische Konzept. "Der Begriff ’Waldkindergarten’ ist weit gefasst", entgegnete Röntgen. Das darauf ausgerichtete Konzept werde seitens des Trägers noch vorgestellt. Auf der Suche nach einem Standort hat man laut Röntgen durchaus mehrere Alternativen geprüft. In unmittelbarer Nachbarschaft des bereits bestehenden Waldkindergartens am Rande des Dämmelwalds sei, so auch der dortige Betreiber ("Zipfelmützen"), eine Erweiterung nicht möglich; nahe gelegene Möglichkeiten würden nach Darstellung der Verwaltung nicht in Frage kommen. Dort stünden in erster Linie Verhandlungen mit und Auflagen der Grundstückseigentümer entgegen. "Wir stehen unter Zeitdruck, denn bereits im September wollen wir starten", beschrieb Röntgen die Situation.

Man wolle zwar "so schnell wie möglich" den weiteren Waldkindergarten einrichten, aber man habe auch Probleme mit dem jetzt vorgestellten Grundstück. So Dr. Fritz Zeier (Freie Wähler), der ebenso wie Katharina Ebbecke (Grüne) nochmals den Standort am PZN geprüft sehen möchte. Röntgen hatte zuvor ausgeführt, dies sei wegen der Verkehrsbelastung durch Besucher und Mitarbeiter eher schwierig, in der kommenden Woche soll jedoch ein weiterer Termin mit dem Träger vor Ort stattfinden - und dies rechtzeitig vor der nächsten Sitzung des Gemeinderates am Mittwoch, 20. Juli.

Allerdings will man mehrheitlich zunächst an dem jetzt vorgestellten Standort festhalten. "Wir verlieren ansonsten viel Zeit, sollte sich das Areal am PZN als doch nicht geeignet erweisen", so Werner Philipp (CDU). Dort müssten Untersuchungen wegen möglicher Bodenbelastungen durchgeführt werden, dies koste sicherlich auch viel Geld.

Für einen weiteren (dritten) Waldkindergarten, der laut Beschluss des Gemeinderates vom April dieses Jahres ebenfalls eingerichtet werden soll, wurde von der Verwaltung Baiertal vorgeschlagen. "Hier ist jedoch noch keine endgültige Entscheidung getroffen worden", informierte Röntgen. Zur Auswahl stehen die Obstwiese "Am Apfelbaum" oder ein Bereich an der Etten-Leur-Halle. Nach Klärung der offenen Fragen, unter anderem stehen noch Gespräche mit der Naturschutzbehörde aus, werde dem Ortschaftsrat bis Herbst eine konkrete Beschlussvorlage präsentiert. Ein möglicher Standort in Schatthausen (Waldparkplatz Schützenverein) fällt wegen der Entfernung aus den Planungen heraus.