Vorfreude in Malsch auf das Paulus-Haus

Die evangelische Paulusgemeinde weiht am Sonntag ihr neues Gemeindezentrum in Malsch ein

04.10.2016 UPDATE: 05.10.2016 06:00 Uhr 2 Minuten, 4 Sekunden

Noch wird letzte Hand angelegt, aber bis Sonntag soll alles fertig sein: Dann wird das neue evangelische Paulus-Haus in Malsch mit einem Gottesdienst feierlich eingeweiht. Foto: Pfeifer

Malsch. (oé) Es soll ein Ort der Begegnung werden: "Einmal mit Gott, und dann natürlich der Menschen untereinander", sagt Sandra Alisch, Pfarrerin der evangelischen Paulusgemeinde. Gemeint ist das neue Paulus-Haus in Malsch, das am kommenden Sonntag, 9. Oktober, mit einem Gottesdienst feierlich eingeweiht wird. 1,6 Millionen Euro hat die evangelische Kirchengemeinde Wiesloch als Bauherrin in den Neubau investiert. Herausgekommen ist ein modernes Gemeindezentrum mit einer Gesamtnutzfläche von circa 240 Quadratmetern: Sakralraum, Gruppenraum (beide lassen sich bei Bedarf zu einem Raum öffnen), ein Jugendraum, die Sakristei und die Funktionsräume (inklusive Küche) liegen alle barrierefrei auf einer Ebene.

Aus dem Innern kann man zudem direkt auf eine große Freifläche hinter dem Gebäude kommen, die sommers gut für Gemeindefeste genutzt werden kann. Die Parkplätze dahinter liegen dank der Hanglage eine Etage tiefer. Stehen geblieben sind die alten Bäume auf dem Kirchenvorplatz. "Dafür haben wir sogar mehrfach umgeplant", sagt Burkhard Wulf, der Vorsitzende des Kirchengemeinderats.

Wenn das neue Haus am kommenden Sonntag seine Pforten öffnet, dann endet für die evangelische Gemeinde eine lange Zeit der Planung und Realisierung des Projekts. Bis ins Jahr 2004 reichen erste Überlegungen zurück. Ausgangspunkt war die Erkenntnis, dass die alte Kirche nicht zu retten ist. Schimmel im Keller und große Risse in den Wänden hätten eine Sanierung viel zu teuer werden lassen, wie Wolfgang Starke, der Vorsitzende des Bauausschusses, erläutert. Zudem wurde mehr Platz benötigt (die alte Kirche war insgesamt nicht größer als der neue Sakralraum).

Das Gebäude, so wie es heute dasteht, ist das Ergebnis eines Architekturwettbewerbs, aus dem im Jahr 2013 der Entwurf der Architekten Wandel, Hoefer und Lorch als Sieger hervorging: ein markantes Bauwerk, dessen Rot (aus Verklinkerung und Dachziegeln) weithin leuchtet und dessen auffällige Dachkonstruktion die sakrale Bedeutung unterstreicht. Im Herbst 2015 begannen die Bauarbeiten, nachdem zuvor die alte Johanneskirche entwidmet und abgerissen worden war. Seither waren die evangelischen Gläubigen in den katholischen Kirchen Rettigheims, Malschs und Malschenbergs zu Gast.

So dankbar Sandra Alisch für diese ökumenische Gastfreundschaft auch ist, so sehr freut sich die Pfarrerin nun doch darauf, mit dem Paulus-Haus einen neuen Mittelpunkt für das Gemeindeleben zu haben. Neben dem evangelischen Gemeindehaus in Rauenberg ist es das zweite "Standbein" der Paulusgemeinde mit ihren 2430 Gläubigen in den Kommunen Rauenberg, Rettigheim und Malsch.

Nun wünscht sich die Pfarrerin, dass das neue Gebäude mit Leben erfüllt und "rund um die Uhr genutzt wird": durch die Gruppen und Kreise der Gemeinde ebenso wie beispielsweise für die geplante Flüchtlingsarbeit und natürlich für die Gottesdienste, die im Wechsel mit Rauenberg alle 14 Tage in dem neuen Gotteshaus stattfinden sollen. Die Pfarrerin hegt zudem die "große Hoffnung", dass sie dort auch bald wieder eine evangelische Trauung feiern kann. Vielleicht wird dazu dann auch die neue Orgel erklingen, die bis Weihnachten fertig und eingebaut sein soll.

Ein weiteres "großes Anliegen" der Pfarrerin für die Zukunft: dass noch genügend Spenden für einen Glockenturm zusammenkommen, der die drei funktionsfähigen Glocken der Gemeinde aufnehmen kann, die seit dem Abriss der alten Kirche eingelagert sind. 100.000 Euro sind für dieses zusätzliche Bauwerk veranschlagt, für das im vorhandenen Budget aber kein Geld mehr übrig war.

Fi Info: Einweihungsgottesdienst mit Prälat Traugott Schächtele ist am Sonntag, 9. Oktober, um 10.15 Uhr im neuen Paulus-Haus in Malsch. Anschließend wird zu einem kleinen Stehempfang eingeladen.

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