Rhein-Neckar und Mittlerer Oberrhein sind attraktive Zuzugsregionen

Gemeinsame Sitzung der zuständigen Verbände: Wir werden immer älter, immer bunter und immer mehr 

16.03.2017 UPDATE: 17.03.2017 06:00 Uhr 1 Minute, 35 Sekunden

Symbolfoto: dpa

Von Harald Berlinghof

Kronau. "In den vergangenen fünf Jahren haben wir in der Metropolregion Rhein-Neckar und der Region Mittlerer Oberrhein mit Karlsruhe als Zentrum neue Mitbürger in der Größe einer mittleren Großstadt angesiedelt. Um rund 103.000 Menschen ist die Bevölkerungszahl im Gebiet der beiden Verbände gewachsen. Und noch einmal eine solche Großstadt müssen wir in den nächsten fünf Jahren bei uns unterbringen". Das berichtete Professor Gerd Hager, Verbandsdirektor des Regionalverbandes Mittlerer Oberrhein, in einer gemeinsamen Sitzung der Verbände Metropolregion Rhein-Neckar und Mittlerer Oberrhein in Kronau.

Tatsache ist: Die Menschen werden in beiden Regionen immer älter, immer bunter und immer mehr. Der Anteil der über 70-Jährigen steigt an; allerdings sind die Altersgruppen innerhalb der Regionen relativ uneinheitlich verteilt. In Kommunen mit attraktiven Gesundheits- und Kurangeboten wie Baden-Baden, Bad Dürkheim und Bad Bergzabern ist der Anteil dieser Bevölkerungsgruppe überdurchschnittlich - durch Binnenzuwanderung aus anderen Verbandsgebieten. In den Großstädten ist die Bevölkerung tendenziell jünger - aufgrund des Studierendenanteils und der Zuwanderung von jungen Flüchtlingen auf der Suche nach Arbeitsplätzen.

Der Flüchtlingszuzug der vergangenen Jahre hat auch wesentlich dazu beigetragen, dass die kulturelle Vielfalt, mit allen Vor- und Nachteilen, in beiden Regionen gewachsen ist. Dabei müsse man im Auge behalten, so Hager, dass nicht nur die globale Flüchtlingswelle dazu beigetragen habe, sondern es auch aus dem europäischen Mittelmeerraum zahlreiche junge Menschen in die wirtschaftlich starken Regionen am Oberrhein ziehe. Als Folge der Zuwanderung hat sich der Ausländeranteil in den beiden Verbandsgebieten zwischen 2011 und 2015 von knapp elf Prozent auf gut 13 Prozent erhöht.

Die Prognose ist eindeutig: Auch in den kommenden Jahren wird die Bevölkerung in unserem Raum weiter zunehmen. Die Region hat einen attraktiven Arbeitsmarkt, ist ein nicht minder attraktiver Wohnstandort und hietet alles in allem eine hervorragende Infrastruktur - was auch zur Zuwanderung aus strukturschwachen deutschen Regionen führt. Eine Folge davon: Neubürger müssen untergebracht werden - was zu einer erhöhten Siedlungsdichte im Rhein-Neckar-Raum und im Raum Karlsruhe führen wird. Auch wenn man in beiden Verbänden beim Neubau von Wohnungen mehr auf die Innenstädte setzt: Dies werde nicht ohne Neubaugebiete im Außenbereich gehen, prophezeit Hager.

Damit aus einer Siedlungsentwicklung kein Wildwuchs wird, hat man sich im Verband Metropolregion Rhein-Neckar entschlossen, im einheitlichen Regionalplan eine Teilfortschreibung "Wohnbauflächen" zu entwickeln, der Leitende Verbandsdirektor Christoph Trinemeier ausführte. Obwohl die Bevölkerungsentwicklung nur schwer abschätzbar sei, wolle man eine Globalprognose für die Region insgesamt erarbeiten, die man dann den einzelnen Kommunen als Entscheidungsinstrument zur Verfügung stellen will.

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