Sinsheim-Steinsfurt: 200 Unterschriften gegen geplante Hundewiese

Die angedachte Hundewiese sollte am Wohngebiet platziert werden - Gegner legen einen Alternativvorschlag außerhalb des Orts vor

30.03.2015 UPDATE: 31.03.2015 06:00 Uhr 1 Minute, 58 Sekunden

Des einen Freud, des anderen Leid: Die geplante Hundewiese in Steinsfurt ist umstritten. Foto: Keller

Sinsheim-Steinsfurt. (app) Hinter die angedachte erste Hundewiese für den Bereich der Großen Kreisstadt und die Region Kraichgau setzen die künftigen Anlieger ein großes dickes Fragezeichen. Die durch die Autobahn bereits lärmgeplagten Anwohner befürchten nämlich, mit diesem Vorhaben einem weiteren Lärm- und Verkehrsaufkommen ausgesetzt zu werden. Mit einer Unterschriftenaktion machen sie jetzt auf ihr Anliegen aufmerksam. Angeschlossen haben sich dabei nicht nur direkte Anwohner, sondern auch Nachbarn aus dem Wohngebiet.

Der Ortschaftsrat hat in seiner letzten Sitzung einer Hundewiese auf dem Gelände zwischen dem Wohngebiet Giebel (angrenzend an die Küstriner Straße), dem Industriegebiet "In der Au" und der Autobahn mehrheitlich zugestimmt. Die knapp einen Hektar große Grünzone sei geeignet für diesen Zweck und entspreche allen Anforderungen an eine Hundewiese, hieß es. Zudem stünde hier kein großer finanzieller Aufwand an, da zur Autobahn hin ein hoher Steinwall bereits für eine sichere Abgrenzung sorge und das Gelände sich im Besitz der Stadt befinde. Die erforderliche Rundumeinzäunung müsse damit nur noch entlang der Küstriner Straße erfolgen. Mit der Verwirklichung wäre dann auch den Hundehaltern in der Region Kraichgau die Möglichkeit gegeben, ihren Hunden einen ungestörten, leinenfreien Auslauf zu gewährleisten. Ein derart geeigneter Standort würde, so argumentierte damals Ortschaftsrätin und Initiatorin Angela Stahl, schon seit geraumer Zeit gesucht (siehe RNZ vom 10. März).

Der Zeitungsbericht hat die Bewohner des Wohngebietes aufgeschreckt. Hatten sie doch zuvor weder in Gesprächen noch durch die Bekanntmachung der Tagesordnung von einem derartigen Vorhaben erfahren. "Wir hätten das vorher schon gerne gewusst, um an dieser öffentlichen Sitzung teilzunehmen", wunderte sich Alfred Kreß. Schnell waren sich die Anlieger einig, sich nicht überfahren zu lassen und das nicht so hinnehmen zu wollen. In Gesprächen mit dem Ortsvorsteher und fast allen Ortschaftsräten legten sie ihre Bedenken dar: Sie befürchten eine zusätzliche Lärmbelästigung. "Wir haben schon genüg Lärm durch die Autobahn und einen nicht funktionierenden Lärmschutzwall." Die dort errichtete Gabionenwand habe nicht den Lärmschutz des zuvor dort abgetragenen Erdwalls. Nun soll dazu noch das Gebell durch die tobenden Hunde und ein vermehrtes Verkehrsaufkommen durch die an- und abfahrenden Autos kommen.

Ihre Befürchtungen fanden sie bei Vor-Ort-Terminen an Hundewiesen in Walldorf, Hockenheim und Nußloch bestätigt. "Diese sind mit unserem ,derart geeigneten‘ Standort nicht zu vergleichen", erfuhr Alfred Kreß und führt das Beispiel Walldorf an: "Diese Hundewiese liegt eingezäunt inmitten eines riesigen Wiesengeländes, nur zu erreichen über einen langen Fußweg. Trotzdem klagen Anwohner über starkes Verkehrsaufkommen, vollgeparkte Parkbuchten und zugeparkte Einfahrten. Das Hundegebell wird durch die Entfernung als weniger störend empfunden."

Die Giebel-Bewohner sind über das gesamte Vorgehen verärgert, suchten jedoch nach einer machbaren Lösung. "Wir sind nicht gegen eine Hundewiese, sondern gegen diesen Standort unmittelbar neben der Wohnbebauung", sagt der Sprecher der Anwohner. Diese haben mit einem 200 Unterschriften umfassendem Schriftstück gegenüber Ortsvorsteher Rüdiger Pyck ihre Position bekräftigt. Doch nicht nur dies, sie machten sich auch auf die Suche nach einer Standortalternative - und wurden bald fündig: Ein Steinsfurter ist bereit, eine außerhalb des Ortes gelegene Wiese dafür zur Verfügung zu stellen.

(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
(zur Freigabe)
Möchten sie diesen Kommentar wirklich löschen?
Möchten Sie diesen Kommentar wirklich melden?
Sie haben diesen Kommentar bereits gemeldet. Er wird von uns geprüft und gegebenenfalls gelöscht.
Kommentare
Das Kommentarfeld darf nicht leer sein!
Beim Speichern des Kommentares ist ein Fehler aufgetreten, bitte versuchen sie es später erneut.
Beim Speichern ihres Nickname ist ein Fehler aufgetreten. Versuchen Sie bitte sich aus- und wieder einzuloggen.
Um zu kommentieren benötigen Sie einen Nicknamen
Bitte beachten Sie unsere Netiquette
Zum Kommentieren dieses Artikels müssen Sie als RNZ+-Abonnent angemeldet sein.