Eppingen: Drei Poller können die Brettener Straße bei Bedarf sperren

Anlage zur Sperrung der Brettener Straße ist funktionsfähig, wird aber vorerst nur selten aktiviert

02.03.2016 UPDATE: 03.03.2016 06:00 Uhr 1 Minute, 45 Sekunden

Die Brettener Straße kann künftig bei besonderen Anlässen mit einem ausfahrbaren Poller (grau) für Autos gesperrt werden. Foto: Guzy

Eppingen. (guz) Die drei Poller an der Einfahrt zur Brettener Straße sind montiert und der versenkbare in der Mitte verschwindet per Schlüsseldreh in Sekundenschnelle im Boden. Die Diskussionen über eine mögliche Sperrung der Innenstadt werden hingegen deutlich länger dauern. Immerhin: Die Irritationen, die bei Händlern und Anwohnern im Vorfeld der Montage entstanden, sind inzwischen ausgeräumt: "Die Poller wurden im Vorgriff auf das Parkhaus eingebaut", und "wir sagen auch nicht: ’In zwei Monaten kommt die Fußgängerzone’", betonte Oberbürgermeister Klaus Holaschke gestern beim Gespräch vor Ort und Poller - nicht zuletzt gegenüber dem Vorsitzenden des Handels- und Gewerbevereins (HGV), Steffen Kammerlander.

Kammerlander wiederum zeigte sich mit der Neugestaltung des Einfahrtsbereichs "sehr zufrieden", stellte aber nochmals klar, dass den Händlern die Erreichbarkeit ihrer Geschäfte und der "zeitnahe Parkhausbau" äußerst wichtig sind. Der Beschluss über die endgültige Variante des Parkhauses wird der Gemeinderat voraussichtlich am 22. April treffen. Dann ist allerdings noch längst kein Stein bewegt und die Zeit drängt, auch wegen des auslaufenden Zuschussprogramms für die Innenstadtsanierung.

Dem HGV wäre die Reihenfolge "erst Parkhaus dann Poller" lieber gewesen, für Verwaltung und viele Stadträte fahren hingegen nach wie vor zu viele Autos in die verkehrsberuhigte Straße ein - und überdies dort oft auch zu schnell. "Die Beschilderung wird nicht so wahrgenommen, wie gedacht", bilanzierte Holaschke, "die Einfahrt ist zu einladend."

Nun ist sie es nicht mehr: Drei 80 Zentimeter hohe, beleuchtete und reflektierende Poller verengen die Durchfahrt auf 3,50 Meter und setzen ein deutliches visuelles Signal, dass hier besondere Verkehrsregeln gelten. Eine Gesamtstrecke von fast einem Kilometer Länge ist in der Innenstadt inzwischen verkehrsberuhigt - Fußgänger und Autofahrer sind hier gleichberechtigt und etliche öffentliche Parkplätze weggefallen.

15 000 Euro hat die Stadt in die Anlage investiert, der mittlere Poller wird allerdings die meiste Zeit des Jahres im Untergrund seines Einsatzes harren. Nur zu besonderen Anlässen, etwa bei Festen, wird er ausgefahren. Das sind zumindest die Pläne für die kommenden Monate. Und danach? Danach könnte die Brettener Straße auch das ganze Wochenende über, irgendwann vielleicht sogar dauerhaft vom Verkehr entlastet werden. Vor allem die Fraktionen von SPD und Freien Wählern haben ihre Sympathie für eine solche Lösung wiederholt erkennen lassen. Dennoch ist derzeit allgemeiner Konsens, dass erst das Parkhaus in Betrieb gehen muss, bevor die Einfahrt in die Brettener Straße - und damit zugleich die abzweigenden Straßen und Gassen der Innenstadt - auch über einzelne Feste hinaus gesperrt werden können.

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Dass über temporäre Sperrungen, deren Umsetzung und die dann nötigen Zufahrtslösungen für Bewohner noch nachgedacht und auch diskutiert werden müsse, machte Holaschke ebenfalls deutlich. Die hohe Aufenthaltsqualität in der Innenstadt sei es aber vor allem im Sommer wert, dass man sie "weitgehend autofrei genießen kann", bezog er Stellung.

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