37. Motorrad-Klassikertreffen: Viel mehr als Schall und Rauch

37. Motorrad-Klassikertreffen und "Tag der Harley" lockten Tausende Schaulustige zum Museum

03.10.2016 UPDATE: 04.10.2016 06:00 Uhr 1 Minute, 36 Sekunden

Begeisterte Zuschauer: Stuntfahrer Rainer Schwarz (l.) ließ beim "Tag der Harley" die Reifen qualmen. Geboten wurde dort aber weit mehr als Schall und Rauch. Foto: Becker

Sinsheim. (abc) Unzählige Motorradfahrer, Solo- und Gespannfahrer, waren am Wochenende einmal mehr im Auto & Technik Museum zu Gast. Den Anfang machte am Samstag das 37. Motorrad-Klassikertreffen - eine der letzten Gelegenheiten, zu denen die Besitzer historischer Maschinen ihre chromblitzenden Schätzchen aus der heimischen Garage holen, bevor es in die Winterpause geht.

Von dort nicht weit hatte es Klaus Philipp, der - obwohl seit Urzeiten Mitglied im Förderverein des Gastgebers - mit dem "Renault Museum Philipp" (Lange Straße 24) eine eigene sehenswerte Sammlung unterhält. Im Gepäck hatte er unter anderem eine italienische Moto-Morini-Rennmaschine, die sowohl das aufgrund der wechselhaften Witterung nicht ganz so zahlreiche Publikum, als auch die Redakteure der Fachzeitschrift "Motorrad Classic" bewunderten.

Stargast an deren Messestand war der ehemalige BMW-Designer Hans A. Muth, der nicht nur bereitwillig Bücher signierte, sondern auch aus dem Nähkästchen plauderte. So auch Albert Kaupp aus Aldingen am Fuße der Schwäbischen Alb, der den Motor seines historischen Geländegespannes kurzerhand in den Beiwagen versetzt hat, weil er keinen Beifahrer fand.

Ein ernstes Thema sprachen derweil mehrere Aktivisten der Aktion "Biker Against Childporn & Abuse" (Biker gegen Kinderpornografie und Missbrauch" an einem Infostand an - direkt neben etlichen Anbietern von allerhand Zubehör für Zweiradfans. Deren genaues Gegenteil zu Klaus Philipp, der vor Ort quasi ein Heimspiel hatte, war der Eigner des ältesten Exponates des 37. Motorrad-Klassikertreffens: Reiner van Loh aus dem ostfriesischen Moormerland hatte fast 600 Kilometer Anreise auf sich genommen, um seinen seltenen, an einem Brennabor-Fahrrad montierten Frimo-Hilfsmotor von 1921 im Kraichgau präsentieren zu können.

Noch etwas weiter nördlich ist der Niederländer Henny Kroeze zu Hause, der seit rund zwei Dekaden mit einer historischen, 1940 in Frankreich gebauten Steilwand eine der Hauptattraktionen nicht nur des Motorrad-Klassikertreffens, darstellt.

Auch am Sonntag, dem "Tag der Harley", zeigte der 64-jährige ehemalige Speedway-Profi gemeinsam mit Tochter Kim und seinem potenziellen Nachfolger auf rund 80 Jahre alten Indian-Maschinen spektakuläre Kunststücke in dem überdimensionalen Holzbottich. Gleiches tat auch der Stuntfahrer Rainer Schwarz, setzte aber bei beiden Vorführungen, die dank nun strahlenden Sonnenscheins glücklicherweise wie geplant stattfinden konnten, auf Harley-Davidson-Motorräder.

"Eine tolle Veranstaltung bei bestem Wetter, schöne Motorräder und ein klasse Sound", schwärmte beispielsweise Bernd Hartmann (Eschelbach) und war bei weitem nicht der einzige Besucher, der sich durchweg positiv bezüglich des Gebotenen äußerte. Auch die Kleinsten waren rundum zufrieden - konnten sich doch auf einem abgesperrten Rundkurs auf Mini-Crossmaschinen das Motorradfahren üben. Wer weiß - vielleicht nehmen sie ja in einigen Jahren auch mit dem eigenen fahrbaren Untersatz an einem der nächsten Motorrad-Wochenenden im Auto & Technik Museum Sinsheim teil…

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