Vor dem Epfenbacher Rathaus-Bau wird nach Bomben gesucht

Bei der Luftbildauswertung handele es sich um eine reine Vorsichtsmaßnahme. Blindgänger aus dem Krieg seien nicht zu erwarten.

28.08.2016 UPDATE: 29.08.2016 06:00 Uhr 1 Minute, 3 Sekunden

Der Rathausanbau ist inzwischen vollständig abgerissen, der ganze Schutt entsorgt. Bevor es an den Aufbau geht, muss eine Luftbildauswertung gemacht werden, um eventuell verschüttete Kampfmittel aus dem Zweiten Weltkrieg auszuschließen. Foto: Barth

Von Christiane Barth

Epfenbach. "Altlasten" unterm ehemaligen Rathausanbau? Ein großes Erdloch klafft dort, wo fast 70 Jahre lang das administrative Zentrum der Gemeinde das Ortsbild prägte. Bevor das Rathaus in neuer Statur aus der Erde gestampft wird, muss der Baugrund nach eventuellen Kriegs-Rückständen sondiert werden. Weltkriegsbomben unterm Rathaus? Bürgermeister Joachim Bösenecker schlägt die Hände über dem Kopf zusammen: "Eine reine, versicherungstechnische Vorsichtsmaßnahme". Ein Verdacht auf noch nicht aufgefundene Kampfmittel bestehe überhaupt nicht.

Blindgänger seien im gesamten Dorf nicht zu erwarten: "Epfenbach war militärisch völlig unbedeutend". Dass nun dennoch Luftbildaufnahmen vom Baugrundstück in Auftrag gegeben werden, sei einzig und allein zur Absicherung der Tiefbaufirmen erforderlich, erklärt der Bürgermeister. Deren Berufsgenossenschaft poche auf die Luftbildauswertung, bevor sich die Bagger in die Erde graben. Denn gebuddelt werden muss tief. Vier bis fünf Meter unters Erdreich müssen Betonpfähle errichtet werden für das Fundament des Neubaus - eine bautechnische Antwort auf den losten, schlechten, mit viel Sand durchmischtem Baugrund.

Epfenbach zähle aber sicher nicht zu einer Verdachtsfläche in Sachen verschütteter Kampfmittel. "Auch im Tiefflug wurden hier keine Bomben abgeworfen". Längst habe man Archivmaterial untersucht, Zeitzeugen befragt. Konsens unisono: "Im Ort wurden keine Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg abgeworfen. "Auch, als die Amerikaner kamen, gab es keinen Artilleriebeschuss".

Falls bei der Luftbildauswertung wider Erwarten doch etwas Verdächtiges aufgespürt werden sollte, müsste das Areal mit großen Metalldetektoren durchkämmt werden. Doch davon geht Bürgermeister Bösenecker ganz und gar nicht aus. Vielmehr ist er sicher, dass nach der Luftbildauswertung mit dem Neubau des Rathauses begonnen werden kann. Zeitgleich starte auch die Sanierung des alten Rathauskerns. Im September sei es vermutlich soweit.

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