Windpark Greiner Eck: Ab Montag kommen die Rotorblätter
Bürger beschweren sich über Transporte für den Windpark: Besonders die Schwerlastwagen über die Kreisstraße sorgen für Ärger.

Drei der vier Windkraft-Standorte am Greiner Eck. Foto: Energie Plan GmbH
Neckarsteinach-Grein. (iz) Es ist das alles überlagernde Thema in Grein: der Windpark oberhalb des Ortsteils am Greiner Eck. Und der nimmt immer konkretere Formen an. Ab Montag, 7. November, werden die großen Rotorblätter für die vier bisher genehmigten Windräder angeliefert. Dies teilte Bürgermeister Herold Pfeifer im Rahmen einer Sitzung des Ortsbeirats mit, die sich zu großen Teilen mit den Windrädern beschäftigte.
Die Rotorblätter werden auf Spezialfahrzeugen mit polizeilicher Eskorte und mit einer Geschwindigkeit von zehn Stundenkilometern ab 8.30 Uhr vom Bahnhof Neckarhausen zunächst über die B 37 und dann über die K 36 durch Darsberg bis zum Parkplatz Kreuzschlag bei Grein gebracht. Dabei kann es zu Verkehrsbehinderungen kommen, weil diese Fahrzeuge nicht überholt werden können. Deshalb empfahl Bürgermeister Pfeifer allen Bürgern aus Darsberg und Grein, die nach Neckarsteinach wollen, unbedingt die Strecke über Schönau zu nehmen. Mit den Transporten ist 14 Tage lang zu rechnen.
Schutzhütte kam nicht gut an
Doch auch die bisherigen Schwertransporte auf der K 36 - also der Kreisstraße zwischen Neckarsteinach, Darsberg und Grein - für den Turmbau der Windräder wurden thematisiert. Mehrere Bürger berichteten, dass sie längere Strecken im Rückwärtsgang zurücklegen mussten, weil sie sonst den übergroßen Fahrzeugen nicht hätten ausweichen können. Auch überhöhte Geschwindigkeiten sollen vorgekommen sein.
Dies wollte Bürgermeister Pfeifer allerdings nicht bestätigen: Die Stadt habe bei entsprechenden Kontrollen so gut wie keine Überschreitungen festgestellt. Er forderte die Greiner auf, sich künftig das Kennzeichen des betreffenden Fahrzeugs zu merken und ihm zu melden.
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Auch die Bankette der schmalen Straße zwischen Grein und Darsberg hätten unter den Schwertransporten gelitten und ständig würden Leitpfosten umgefahren, hieß es. Der Bürgermeister versicherte, dass die Windparkbetreiber nach Abschluss der Arbeiten alle Schäden wieder beseitigen müssen.
Die Beschwerden über zu breite Schwerlastwagen betrafen aber auch den weiteren Abschnitt der K 36 zwischen Grein und Schönau, was dort wegen der abschüssigen Strecke und fehlender Leitplanken für Autofahrer sehr gefährlich werden könnte. Hier habe sich gezeigt, dass diese Transporte von ihrem Navi über diese Strecke geführt würden, weil die K 36 wohl kürzer sei als der Weg durchs Steinachtal. Es wurde überlegt, dass hier vielleicht eine Durchfahrtsbeschränkung in Bezug auf Breite und Gewicht der Fahrzeuge Abhilfe bringen könne.
Widerspruch erregte Pfeifer mit der Mitteilung, dass er beschlossen habe, am Standort der Windräder aus einem nicht mehr gebrauchten Teil der Baumasse eine Schutzhütte errichten zu lassen, an der auch eine Ladestation für Elektroräder angebracht werde. Die Ortsbeiräte protestierten, weil sie einfach nicht gefragt würden. Ortsvorsteher Matthias Borst stellte fest: "Wir wollen dort oben im Wald keine Kultstätte."