Gartenkurs in Neckargemünd

Kurs nur für Frauen war ein voller Erfolg

Selbst ist die Frau bei Schnitt und Riss – Teilnehmerinnen kamen aus der ganzen Region

20.04.2017 UPDATE: 21.04.2017 06:00 Uhr 1 Minute, 54 Sekunden

Fachwirtin Maria Artner (r.) ermutigte die Frauen, auch mal großzügig mit der Schere umzugehen. Foto: Alex

Von Lilliane Linier

Neckargemünd-Waldhilsbach. Der große Erfolg im vergangenen Jahr schrie förmlich nach einer Wiederholung. Und so hatte der Waldhilsbacher Obst- und Gartenbauverein zu seinem zweiten Frauenschnittkurs eingeladen. 30 Frauen kamen - und zwar nicht etwa nur aus Waldhilsbach, sondern auch aus Bammental, Eschelbronn, Hirschhorn, Heidelberg und selbst aus Mannheim. Viele waren schon im vergangenen Jahr dabei und wollten diesen zweiten Kurs, der wieder unter der Leitung von Fachwirtin Maria Artner stand, keinesfalls verpassen. Und die Damen gehörten mehreren Generationen an: So waren vier Mütter mit ihren Töchtern gekommen, die sich in Sachen Garten weiterbilden wollten.

Die Fachwartin knüpfte gleich zu Beginn an den letztjährigen Kurs an: Sie hatte einer Teilnehmerin zehn Johannisbeersteckhölzer gegeben und erkundigte sich nun nach deren Gedeihen: Immerhin war die Hälfte davon angewachsen. Ein Beweis dafür, dass man seine Beerensträucher selbst ziehen könne. Richtig los ging es mit einem Baumschnitt. Die Teilnehmerinnen erfuhren, dass der Frühjahrsschnitt das Wachstum anregt und neue Äste gebildet werden, während der Sommerschnitt, der üblicherweise im August durchgeführt wird, den Wuchs bremst.

Mit dem sogenannten "Juniriss" werden die Wasserschosse herausgerissen. Der Vorteil: Die Wunde bei einem Riss verheilt besser als bei einem Schnitt. Wird der "Juniriss" versäumt, muss im August geschnitten werden. Die Teilnehmerinnen erfuhren, dass der Baum so geschnitten werden muss, dass er von der Optik her im Gleichgewicht ist, dass die Äste sich nicht gegenseitig behindern und nicht zu viele Äpfel an ihnen hängen. Eine Knospe ergibt üblicherweise fünf Äpfel. Wichtig sei, dass genügend Licht und Wind in die Bäume kommen.

Ein weiterer Interessensschwerpunkt waren Beerensträucher. So werden Johannisbeersträucher am besten im Februar und März geschnitten, dabei sind alte Fruchtstände, alte Triebe sowie Totholz zu entfernen. Am besten wird im Vier-Jahres-Rhythmus geschnitten. Das heißt, dass jedes Jahr nur drei neue Triebe stehen gelassen werden und somit immer vier Generationen an einem Strauch sind. Im Gegensatz zu den Schwarzen Johannisbeeren werden bei den Roten Johannisbeeren die Zweige zusätzlich geschnitten.

Auch Blumen waren ein Interessensschwerpunkt der Frauen. Strauchrosen etwa werden geschnitten, wenn die Forsythien blühen. Auch hier werden Totholz und dicke Stängel herausgeschnitten; stehen bleiben dünnere Stängel, die auf eine Länge von drei bis fünf "Augen" gekürzt werden. Die Teilnehmerinnen erfuhren, dass Bauernhortensien nicht zu tief einzukürzen sind, da sie sonst nicht blühen. Bei den Rispenhortensien werden die alten Rispen entfernt, aber anders als bei den Bauernhortensien wird hier der ganze Strauch gut zurückgeschnitten.

Ganz einfach ist es, Ableger der Fetten Henne zu machen: Dazu zieht man einfach an alten Blütenstängeln, an denen Triebe hängen. Ebensolche Triebe durften die Teilnehmerinnen nach Hause nehmen. Außerdem gab es wieder Johannisbeersteckhölzer. Motiviert durch das letztjährige Ergebnis nahmen viele Frauen welche mit.

Anschließend verbrachte man noch einige Zeit gemeinsam in der Hütte von Franz und Erika Frühauf bei Kaffee und Kuchen. Hier wurden noch viele Gartenerfahrungen ausgetauscht, bevor es dann in den heimischen Garten ging, um das Gelernte möglichst schnell in die Praxis umzusetzen.

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